Richard Wagner:
Aus der Werkstatt der
Mythologien-Schmiede-Meister
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Dr. Andreas Goppold
Prof. a.D. & Dr. Phil. & Dipl. Inform.
& MSc. Ing. UCSB
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Inhaltsverzeichnis
Broken
Links: Unverschämte Preise der Nornen
Fuss-
/ End- Noten und [ ... Klammern ... ]
Aus der Werkstatt der Mythologien-Schmiede-Meister
Nietzsche,
Zarathustra: Ihr Einsamen von heute, ihr Ausscheidenden
Die
Nordlichter und die Nordische Mythologie des Wagners
Siegfried
und Wotan kommen bei Wagner nicht gut weg
Die
Nordlichter: Anzeiger der Kosmischen Grosswetterlage
Der
Spiegel-Schreiber weiss halt leider Nichts von den Warägern
Die
Klinker-Bauweise der Wikinger- Schiffe
Der
Spiegel-Schreiber weiss auch nichts, von den Navigatoren
Die
Weisheits-Götter der Nordischen Mythologie und ihre Quellen:
Hertha
von Dechend: Hamlet's Mill
Hertha
von Dechend, letzte Überlebende des "Fähnleins der sieben Aufrechten"
Ein
paar Artikel aus dem "Spektrum"
Aus
der Theogonie des Hesiodos
Ernest G. McClain: The Myth of
Invariance
Aus
dem Werk von Marius Schneider
The Myth of Invariance: Ein
harmonikaler Kosmos
Einige
Sound-Beispiele aus den Veden und Bhajans
Hymn from the Vedas: Song of
Creation.
Hanuman Chalisa, Abhitabh Bachchan
Marius
Schneider: "Kosmogonie"
Marius
Schneider die höchst mögliche Ver-Dichtung der Musikologie
Das
ganz besondere Element der Göttlichen Verehrung
Marius Schneider: The Nature of the
Praise Song
Das
Leit-Thema der Leit-Wölfe: Die Wälsen
Die
mythologischen Wölfe und die Bären
Ein
seltsames Verhalten bei den Hamadryas-Pavianen
Die
Neuronale Zeit-Struktur des Menschlichen Er'lebens
Verschiedene
Denkweisen von Musik-Theorie und Physik
Die
physikalische Resonanz und andere Resonanzen
Rekurrenzen
und zyklische Zeit
Die
Indische Raga-Musik und die Stimmung der Tages-Zeiten
Weitere
Artikel zu der Neuronalen Resonanz und ähnlichen Themen
Jürgen
Kühnel: „In Langer Zeiten Lauf Zehrte Die Wunde Den Wald.“
Der
World Tree bei Hertha v. Dechend
Die
Alt-Griechischen Vorbilder des Wagners
Der
Anti-Semitismus von des Wagner's
Verdi vs Wagner: The 200th birthday
debate with Stephen Fry:
Wilhelm
Heizmann: Darstellung des Weltenbaums Yggdrasil
Die musikalischen Leitmotive im Ring des Wagner's
Die
Leitmotive In 10-sec. Ton-Schnipseln
Peter
Wapniewski: Weisst Du Wie das Wird?
Wald&Fuhrmann:
Ahnung und Erinnerung.
Gefühlswegweiser
durch den vielgewundenen Bau des Dramas
Der
semantische Lernprozess des Hörers
Lynn
Snook: Wagners Mythische Modelle
Der
Rhein in der Mythischen Weltwerdung
Marius Schneider, The Primordial
Waters of Creation
Eine
archaeo-mythologische Exegese des Rheins und der Rhone
Ein
Zitat aus: Ahnung und Erinnerung
Die
Musikbeispiele von Wagner's Ring
Richard Wagner als falsch vereinnahmter Kreativgeist
Schopenhauer's
Metaphysik der Musik.
Wald&Fuhrmann:
Die Überwindung der Gegensätze
Die
Zunft der neuzeitlichen Mythologien-Schmiede und -Nachdichter
Richard Wagner: Ein Meister des {Thymos- Eros- Phobos-}
Komplexes
Die
Pilger-Reise des Wanderer’s zu der Erd-Mutter Erda
Die
Nornen in "Ahnung und Erinnerung"
Trüben
Sinnes ward mein Gesang«: »Götterdämmerung«
Unfreiwillig
Komisches im Wagner-Universum
Die
Ungereimtheiten des Ring's
Wir
kommen Nun wieder auf den Ring des Wagner's.
Wodan
/ Odin und seine Wal-Küren
Die mythologische Bedeutung der Spindel der Notwendigkeit
Das
Bild der klassischen Kristall-Sphären
Die
Musikbeispiele auf Youtube
Spengler interpretiert Wagner: Das Symbol des Werdens
Nietzsche:
Gesetz wider das Christenthum.
Heidegger: Das Denken Jen(s/z)eits von Zeit
§
79. Die Zeitlichkeit des Daseins und das Besorgen von Zeit
Eine
phänomenologische Analyse der Stimmung:
Die
Ganzheit des Strukturganzen des Seins des Daseins
Die
ontologischen Strukturen des Daseins
Ein
paar kurze Zitate bei Heidegger
Das Lachen der Götter: der schwarze Humor.
Susanne
Schroeder: "Lachen ist gesund?"
Die
Götterdämmerung: Zweiter Aufzug, Erste Szene
Dritte
Szene: Hagen: Hoiho! Hoihohoho!
Die
Rück-Projektion auf das Rheingold
Die
un-heimliche Lanze des Wotans/Odins
Wagner
und Nietzsche: Der schwarze und der weisse Zwilling
Die
Grosse A-Mnaesis, die Mnae-Mesis
Die
triebkräftigen, poiaetisch wirkungsvollen Motive Wagners
Der
un-heimliche Bereich der Zukunft
Noch
ein über-phantastisches Universum bei Carl Orff
Die
Mytho-Logie, und die Thymo-Logie
Der
Krieg der Sterne und die Rückwärts-Erzählung der Nibelungen-Saga
Und
nun die Original-Geschichte des Wagners
Und
dann gibt es Ehe-Stress in den himmlischen Gefilden
Die
Walküre - Todesverkündung, bis zu dem un-heimlichen Ende
Das Gravitationale Ober- Ur- Monster: Der Tanzende Stern
Eschatologische
Perspektiven in der Populär-Kultur
Und Katastrophisches im Kόsmos
Donald
Patten und Samuel Windsor
Appendices: Weitere Materialien
Vorwort:
Hertha v. Dechend, Hamlet's Mill
The Sirius Mystery: The Dogon and
Sirius B
Neuere
Erkenntnisse und schwierige Fragen der Paläo-Anthropologie
Ernest G. McClain: Materials of the
Myth of Invariance
The gods of the Rg Veda are
dependent on an elaborate cult of sacrifice
The Challenge: What the Rg Veda does
not have
The great moral of Greek
Pythagoreanism.
Vedic poets understanding
"tuning theory"
Rgvedic thinking is the notion of
reciprocity
Mandala for the Precessional Cycle
of 25,920 years
If the tone-Mandala represents the
world
Die Materialien zu Marius Schneider: Kosmogonie
(S. 35) The Nature of the Praise
Song
(S. 36) What primarily binds love
and religion together
Praise
and glorification, the specific act of love
in religion
(S. 40) Kala, time, is the
primordial form of creation.
Music is the primordial language of
all the most ancient...
(S. 68) The duty of the cultural
heroes
(S. 84) The role of music in our
concrete world.
Die
Zitate aus Veden und Upanishaden
Marius Schneider: Einleitung zur Kosmogonie
Inhalt
des Gesamtwerks: Kosmogonie von Marius Schneider
Chakras
Blätter der Lotosse 8 Chakras
Jürgen
Kühnel: „Materialien zu: In Langer Zeiten Lauf Zehrte...
Der
Ort, eine verwunschene Insel
Der
singende Stock, das Lithophon
Die
Erd-Musik, oder die Litho-Phonie
Ein paar neuere Literatur-Stellen
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Bei den vielen www-Links, die ich hier einbinde, kommt es leider öfter vor, dass diese nicht mehr existieren. Es wäre ein Full-Time-Job, nur nachzuvollziehen, welche nicht mehr funktionieren. Deshalb muss ich mich hier entschuldigen, wenn hier einige Broken Links vorkommen. Es ist praktischer Weise nicht möglich, all denen Broken Links nach-zu-gehen!
Ich habe zwar alle die Materialien, die aus diesen Links sind, in mein Archiv ein- gespeichert.
Aber es ist völlig menschen-un-möglich, diese gespeicherten Links, wieder in den Text ein-zu-flechten. Es sind auch so viele Giga- bis Tera-Bytes, dass ich das auch nicht auf meinem www.noologie Server für ein vernünftiges Geld, noch unterbringen könnte!
Also einen www.noologie Server zu unterhalten, das kostet Geld!
Aber die Nornen könnten dies! Aber die verlangen so hohe Preise, dass ich mir das nicht leisten kann.
Es wird hier sehr viel www-Material eingebunden, so dass die Textform in einem Buch kaum anwendbar ist, weil man in einem Buch keine www-Links anklicken kann. Daher basiert diese Arbeit vor allem auf dem .html-Format. Die Überschriften und Absätze sind so formatiert, dass man möglichst einen Absatz auf einer oder 2 Bildschirm-Seiten anschauen kann. Das Format ist deshalb auch ganz anders aufgebaut, als in einem Buch. Man sollte beim Lesen des .html die Darstellungsbreite des Browser-Fensters auf ungefähr A4-Proportion 1:23 bis 1:1 so schmal einstellen, dass das Display nicht zu sehr in die Breite gezogen wird. Es empfiehlt sich auch, gleichzeitig zwei Browser-Fenster nebeneinander zu öffnen, eins für den Haupt-Text, und eins für die Fussnoten. Dadurch kann man beides nach Belieben verbinden. Heutige Computer-Bildschirme mit Ultra-Breit machen das möglich. Die Verwendung einer Gaming-Mouse ist zu empfehlen, damit man die Grösse der Schriftart dynamisch einstellen kann, weil die verschiedenen www-Formate stark variierende Schriftgrössen aufweisen, und es extrem unpraktisch ist, die Schriftgrösse immer auf der Tastatur einzustellen.
AG:
Wenn ich das Kürzel AG: verwende, bedeutet das einen Kommentar von mir zu einem anderen Text, der gerade vorgestellt wird.
AD:
Wenn ich das Kürzel AD: verwende, bedeutet das einen Meta-Kommentar von mir gegen mich Selber im Sinne von Hegels These und Anti-These. Bei mir gibt es leider keine Synthese.
Die Fuss- / End- Noten in diesem Text sind leer. Es hat sich gezeigt, dass sehr viele Endnoten kontraproduktiv sind. Denn es ist in der Hypertext-Praxis sehr mühselig, jede einzelne Endnote anzuklicken, wenn man wissen will, was darunter steht. Bei einem Buch, wo es Fussnoten gibt, die auf der selben Seite wie der Text positioniert sind, ist das praktischer. Hier aber verwende ich die [ ... Klammern ... ] oder auch [AG: ... Klammern ... ]. Letzteres wird verwendet, wenn ich einen Zwischen- Kommentar in einen Zitat-Text einfügen will. Man muss immer irgendwo Kompromisse machen. Und in einem Hypertext gebt es das andere Kompromisse als in einem gedrucken Buch.
Dieser Text behandelt den Ring des Wagner's aus der Mythologischen Perspektive, vor allem nach den Sichtweisen von Hertha von Dechend: "Hamlet's Mill", der Theogonie des Hesiodos, Ernest G. McClain: "The Myth of Invariance", Marius Schneider: "Kosmogonie", "Ahnung und Erinnerung" von Wald&Fuhrmann, und Lynn Snook: "Wagners Mythische Modelle". Wir können hier vielleicht Wagner verstehen, so wie bei Dante, den Vergil, als Berater und Begleiter für das Wandeln auf unseren Traum-Zeit-Pfaden. Es geht mir hier aber um mehr, nämlich das, was über den Wagner hinausreicht. Der Blick in das Ur-Ur-Ahnen der Menschheit, und noch tiefer, in die Welt-Traumzeit der Menschheit hinein. Es ist meine Intention, einen möglichst tiefen und breiten Überblick und Durchblick über die Archaische Mythologie in ihren Parallelen zu Wagner's Mythischen Modellen zu bieten. Dies wird auch dargestellt, um eine Neubewertung der Mythologie als das Erbe der Menschheit zu erlangen, sozusagen unserer Ur-Ahnen, aus der tiefsten Vergangenheit von vielleicht 50.000 oder auch 500.000 Jahren. Das waren damals die Zeiten, in denen die Menschen ohne Schrift, also in der Oralen Tradition, alles Wissenswerte, und das war sehr viel, über die Zeiten tradieren mussten. Denn, so ist mein Ansatz: Die Mythologie bietet uns Heutigen Vergangenheits-Vergessenen etwas, das nur noch sehr selten vorhanden ist: Die Weisheit. Eine vorbereitende Untersuchung dazu ist in meiner Dissertation:
http://www.noologie.de/desn.htm
Ich verweise hier noch auf eine www-Seite von Forschern, die vieles, was ich hier präsentiere, auch schon einmal gedacht haben, denn sie folgen den Denk-Spuren von Hertha von Dechend. Und wie es fast so ähnlich in der Bibel heisst: Wenn Zwei oder auch Drei sich in Meinem Namen etwas aus-denken, was sonst kaum ein Mensch je zu denken gewagt hat, da bin ich Mitten Unter Euch. Ihr Auserwählten! Siehe dazu weiter unten das Kapitel zu Nietzsche's Zarathustra, wo ich es zitiere. "Ihr Einsamen von heute, ihr Ausscheidenden". Bei mir heisst es, etwas verfremdet: Per Aspera ad Asterix.
http://www.noologie.de/quer.htm#_Toc533590921
Dort sagen sie: Per Aspera ad Astra.
https://www.per-aspera-ad-astra.net/index.html
https://www.per-aspera-ad-astra.net/Dateien/Die%20Spielregeln.html
Eine der besten philosophischen Kommentare von Sir Roger Scruton zu Wagner:
https://www.youtube.com/watch?v=u0_mhjO3K_c
Philosopher
Sir Roger Scruton | The Ring of the Nibelung - Richard Wagner| BBC Radio 4
Er hat nur wenig mit Mythologie zu tun. Aber er ist völlig "embedded" in the conditio humana,
and all the
philosophy of humanity's life and tragic. It is entirely up to a par with
Heidegger's "Sein und Zeit".
Noch tiefer geht Scruton in diesem Vortrag:
https://www.youtube.com/watch?v=Z9lTTZ4_N-Y
Wagner's
Philosophers: German Idealism, Revolution, Schopenhauer,
Nietzsche
& Adorno
https://www.youtube.com/watch?v=Idloz2cag5g
Dies
ist ein Rundgang durch das philosophische Universum des Wagner's. Diese
Darstellung bringt einige wesentliche Akzente. Die Rolle des Opfers, the Sacrifice. Die
Philosophie des deutschen Idealismus, Hegels, Feuerbachs, und Schopenhauer als
Antagonist der Idealisten. Die Rolle der Freiheit, der Menschen, die Akzeptanz
der Sterblichkeit als die Grundlage für die Liebe. "We must find meaning and our destiny in
the Here and Now".
Das ist alles auch gut auf-ge-hoben bei Heidegger "Sein und Zeit" aber hier ist es noch ein
bisschen besser verständlich,
Es gibt noch so viele gute Videos von Roger Scruton. Die empfehle ich alle !!!
Google: Roger Scruton
Vor allem, weil der schon tot ist, und mir nicht mehr widersprechen kann!
Ich liebe verstorbene Philosophen! Ich kann an denen so weit weiter denken wie ich will!
Ohne von denen wider-sprochen zu werden. Tote Philosophen, sind so etwa was für die
Toten-Gräber, die man wieder auffüllen kann, wenn die Autoren völlig verwest sind.
Makaber, aber völlig richtig, in dem Philosophie- Geschäft.
Weil das geht so über Jahr-Tausende!!! Wennn man die alle wieder ver-stehen können wollte,
oder sollte, was gar über-haupt nicht geht! Das geht gar nix. Allso ich ver-stehe alle
Philo-soffi'-isten so ganz genau, wie ich sie ver-stehen will.
Und die können mir gar nix wider- sprechen, weil sie schon so tot sind.
Ich auch bald darauf auch, hin-scheiden muss!
Aber mir will Niemand wider- sprechen, weil Niemand meine Philosophie kennt.
Oder etwas davon gehört oder gelesen hat.
Unbekannt zu ver-storben sein. Das ist mein Ver-Sprechen, so wie bei Nietzsche Zahratustra!
Ich will Unbekannt ver-storben sein, ohne Jünger, ohne An-Hänger,
wie so ein etwa ein:
Frei Fliegender --- Kleider-Hänger, an dem keine Kleider mehr hängen!
Ich bin völlig frei! Wie der Herr Zahra-Tustra, aber im wirklichen Wort- Wirk- lichen Sinne!!!
Ich bin so frei, wie ein Blatt von der Linde, das in dem Sturm der von des Boreas,
Hyper Boreas, was alles was das Blatt der Linde war, herab wehet! In nix komma nix!
Nullo!
Dies sei mein Ver-Mächtnis!
Amen. Wenn das noch jemand findet, bin ich schon lange zu Staub geworden.
Auf dem www ist die Verweil-Dauer nur so ca. 5 Jahre. Dann ist alles vergessen.
LG A.G.
https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Nietzsche
http://www.pileface.com/sollers/pdf/Zarathustra.pdf
Ich habe ganz oben, in dem Vorwort, von den Auserwählten gesprochen.
Das waren auch die Jünger des Wagners. Sie waren eine elitäre Gemeinde,
die dann in Bayreuth zusammen kam. Um ihn, den Meister und sein Werk zu feiern
Hier komme ich zurück, auf das Original von Nietzsche:
Zitat von
Nietzsche im Zarathustra:
Ihr sollt einst ein Volk sein: aus euch, die ihr euch
selber auswähltet, soll ein auserwähltes Volk erwachsen.
Allein gehe ich nun, meine Jünger! Auch ihr geht nun davon
und allein!
So will ich es.
Wahrlich, ich rathe euch: geht fort von mir und wehrt euch
gegen
Zarathustra! Und besser noch: schämt euch seiner! Vielleicht
betrog er euch.
Der Mensch der Erkenntniss muss nicht nur seine Feinde
lieben, sondern
auch seine Freunde hassen können.
Aus dem obigen Zitat, können wir uns im Verhältnis zu Wagner dasselbe sagen:
Um ihn richtig zu würdigen, muss man ihn auch hassen können.
Tausend Pfade giebt es, die nie
noch gegangen sind; tausend
Gesundheiten und verborgene
Eilande des Lebens. Unerschöpft und
unentdeckt ist immer noch Mensch
und Menschen-Erde.
Wachet und horcht, ihr Einsamen!
Von der Zukunft her kommen Winde mit
61
heimlichem Flügelschlagen; und an
feine Ohren ergeht gute Botschaft.
Ihr Einsamen von heute, ihr
Ausscheidenden, ihr sollt einst ein Volk
sein: aus euch, die ihr euch
selber auswähltet, soll ein auserwähltes
Volk erwachsen: - und aus ihm der
Übermensch.
Wahrlich, eine Stätte der
Genesung soll noch die Erde werden! Und
schon liegt ein neuer Geruch um
sie, ein Heil bringender, - und eine
neue Hoffnung!
3.
Als Zarathustra diese Worte
gesagt hatte, schwieg er, wie Einer, der
nicht sein letztes Wort gesagt
hat; lange wog er den Stab zweifelnd
in seiner Hand. Endlich sprach er
also: - und seine Stimme hatte sich
verwandelt.
Allein gehe ich nun, meine
Jünger! Auch ihr geht nun davon und allein!
So will ich es.
Wahrlich, ich rathe euch: geht
fort von mir und wehrt euch gegen
Zarathustra! Und besser noch:
schämt euch seiner! Vielleicht betrog er euch.
Der Mensch der Erkenntniss muss
nicht nur seine Feinde lieben, sondern
auch seine Freunde hassen können.
Man vergilt einem Lehrer
schlecht, wenn man immer nur der Schüler
bleibt. Und warum wollt ihr nicht
an meinem Kranze rupfen?
Ihr verehrt mich; aber wie, wenn
eure Verehrung eines Tages umfällt?
Hütet euch, dass euch nicht eine
Bildsäule erschlage!
Ihr sagt, ihr glaubt an
Zarathustra? Aber was liegt an Zarathustra!
Ihr seid meine Gläubigen: aber
was liegt an allen Gläubigen!
Ihr hattet euch noch nicht
gesucht: da fandet ihr mich. So thun alle
Gläubigen; darum ist es so wenig
mit allem Glauben.
Nun heisse ich euch, mich
verlieren und euch finden; und erst, wenn
ihr mich Alle verleugnet habt,
will ich euch wiederkehren.
Wahrlich, mit andern Augen, meine
Brüder, werde ich mir dann meine
Verlorenen suchen; mit einer
anderen Liebe werde ich euch dann lieben.
Und einst noch sollt ihr mir
Freunde geworden sein und Kinder Einer
Hoffnung: dann will ich zum
dritten Male bei euch sein, dass ich den
grossen Mittag mit euch feiere.
Und das ist der grosse Mittag, da
der Mensch auf der Mitte seiner Bahn
62
steht zwischen Thier und
Übermensch und seinen Weg zum Abende als
seine höchste Hoffnung feiert:
denn es ist der Weg zu einem neuen
Morgen.
Richard Wagner basierte seine mythologische Darstellung wesentlich auf der nordischen Mythologie der Edda und der Völuspa. (Die Edda, Eugen Diederichs, 1981). Es wird betont, dass es eine Nordische Mythologie ist, und weniger eine Germanische, weil sie eben im Hohen Norden entstanden ist. Eben da, wo man die Nordlichter sehen kann. Das kann man auf Island und in Nord-Norwegen am besten. Ich komme darauf noch später zurück. Denn die Nordlichter sind Flammenzungen, und die sind dann auch bei der Burg der Brunhilde zu finden. Und aus den Nordlichtern konnten die damaligen Nordischen Seher und Späher die Kosmische Gross-Wetterlage (Sonnenstürme, Super-Novae, etc.) erkennen, bzw. er-spähen. Und Island ist der Ort, wo die Edda aufgeschrieben wurde. (Edda, S. 9-30). Die alt-deutsche Nibelungen-Sage im Ring des Wagner's ist eher nur eine Nebenhandlung. Es ist eigentümlich, dass Wagner mit den Nibelungen ein Element in den Stoff einbringt, das in der nordischen Sage gar nicht vorgesehen ist. Zwar kennt man dort auch den/das Ragnarök, aber nicht durch irgendwelche Halb-/ Götter- Menschen verursacht. In der nordischen Sage machen die Götter, die Asen und Wanen, sowie die Riesen, und noch andere das sozusagen "unter sich" aus. Das ist also der Fenris-Wolf und die Midgard-Schlange und noch einige Spiess-Gesellen.
So könnte man noch einige Tiefen- (Psycho-) Analysen mit dem Stoff des Wagners machen, warum der diesen sehr tölpel-haften Siegfried in die Story mit einbezieht. Der war doch über das Wälsungen Blut, sein Enkel! Allso ein völlig freier Mann! Aber durch so verschiedene Zauber-Tränke, da war er nix mehr so frei! Ich kann das einfach nix ver-stehen.
Der Siegfried war erscht amoi a freier Mann, der dann mit so vielen Zauber-Tränken,
so ver-sklavt wurde!
Ich muss es wegen der uni-versiellen Ethik hier Einspruch erheben und anklagen!
Menschen-Rechte, die gab es damals wohl nicht!
Ich habe auch schon bemerkt, dass sowohl Siegfried wie auch Wotan bei Wagner sehr schlecht wegkommen. Irgendetwas stimmt an der Ring- Geschichte von dem Wagner überhaupt nicht. Und der Wotan des Wagners entspricht überhaupt nicht dem Ur-Bild des Weisheits-Gottes Wotan / Odin / Ode / Audae / Audae Thespin. Ich habe diese sprachliche Über-Querung genau deswegen gewählt, weil die Alt-Griechische Audae äquivalent ist mit der Ur-Arischen Ode. Denn die Ode ist das Lied, das der Odin in seiner Selbst-Schöpfung singt.
Und damit sind wir auch gleich bei Marius Schneider. Leider sind solche Über-Querung'en in der heutigen akademischen Musik- und Sprach-Wissenschaft eher verpönt, wenn nicht sogar mit Verlust jeder Lehrbefungnis, und sonstigen Strafen verbunden. Siehe auch:
https://en.wikipedia.org/wiki/Nibelungenlied
https://en.wikipedia.org/wiki/Nibelung
The term Nibelung
(German) or Niflung (Old Norse) is a personal or
clan name with several competing and contradictory uses in Germanic heroic
legend. It has an unclear etymology, but is often connected to the root nebel,
meaning mist. The term in its various meanings gives its name to the Middle
High German heroic epic
the Nibelungenlied.
The most
wide-spread use of Nibelung is used to denote the Burgundian royal house, also
known as the Gibichungs (German) or Gjúkings (Old Norse). A group
of royal brothers led by king Gunther or Gunnar,
the Gibichungs are responsible for the death of the hero Siegfried or Sigurd and are
later destroyed at the court of Attila the Hun (called Etzel
in German and Atli in Old Norse). This is the only use of the term attested in
the Old Norse legends.
In medieval
German, several other uses of the term Nibelung are documented besides the
reference to the Gibichungs: it refers to the king and inhabitants of a
mythical land inhabited by dwarfs and giants in the first half of the Nibelungenlied, as well as
to the father and one of two brothers fighting over a divided inheritence. This
land and its inhabitants give their name to the "hoard of the
Nibelungs" (Middle
High German der Nibelunge hort). In the late medieval Lied
vom Hürnen Seyfrid, the name, in the form Nybling or Nibling, is
given to a dwarf who again gives his name to the treasure.
Norse tradition
In the eddic
poem (see Poetic Edda)
Atlakviða, the word Niflungar
is applied three times to the treasure (arfr) or hoard (hodd) of Gunnar (the Norse counterpart
of German Gunther). It is also applied once to Gunnar's warriors and once to
Gunnar himself. It elsewhere appears unambiguously as the name of the lineage
to which the brothers Gunnar and Högni (Hǫgni)
belong and seems mostly interchangeable with Gjúkingar or Gjúkungar, meaning
descendants of Gjúki, Gjúki being Gunnar's
father.
The variant
form Hniflungr also occurs as the name of Högni's son in the eddic poem Atlamál, and as a term for
the children born by Gunnar's sister Gudrún (Guðrún) to Atli
(Attila the Hun). It appears to
be a general term for "warrior" in Helgakviða
Hundingsbana I. Hniflungar might be of separate origin,
meaning descendants of Hnef, referring to the Hnæf son of Hoc who is
prominent in the Old
English Finnesburg
Fragment. However h was early dropped initially before
other consonants in Norwegian dialects which might have led to the adding of h
to names in other dialects where it did not originally belong.
Es ist schon seltsam, dass ein so un-kultiviertes Volk wie die Germanen und Nordmänner (Norse-men) sich in ihrem mythologischen Denken so intensiv mit Weisheit und Voraus-Sehung beschäftigt haben. Mindestens genauso wie die Dichter und Denker und Seher der alten mittelmeerischen und mesopotamischen Kulturen, und sogar noch ein bisschen mehr. Es gibt einen ganz “natürlichen“ Grund dafür: Die Denker und Seher der Nordmänner beobachteten die Nordlichter ganz genau, und in deren wabernden, flackernden, lodernden Flammenzungen sahen sie so vieles, an phantastischen Ungeheuern, aber besonders wussten sie genau, was die augenblickliche kosmische Grosswetterlage war. Nämlich waren das die Sonnenstürme, (Super‑) Novae und Ähnliches, die demnächst als das schwarze Schicksal, über die Menschheit auf dem Planeten Erde hereinbrechen würde. Und wenn am Himmel besonders viel los war, dann war auch auf dem Planeten Erde bald etwas ziemlich Schreckliches zu erwarten. Denn diese Phänomene haben direkte Auswirkungen auf das irdische Wetter, und sogar auf Erdbeben, Gewalt-Fluten, Seuchen, und Massen-Psychosen. Und so ist die Mythologie der Seher und Deuter der Nordmänner eben auch noch ein bisschen mehr apokalyptisch als die ihrer südländischen Kollegen. Das Ragnarök war auch eine Himmels-Erscheinung, wenn der ganze Himmel in blutrotes Licht getaucht war.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/plasmawellen-lassen-polarlicht-blinken-a-1193637.html
https://en.wikipedia.org/wiki/Solar_storm
https://en.wikipedia.org/wiki/Space_weather
https://en.wikipedia.org/wiki/Sunspot
https://en.wikipedia.org/wiki/Cosmic_ray
http://www.bibliotecapleyades.is/ciencia3/ciencia_sol85.htm
Siehe dazu auch die Burg der Brunhilde. Die ist sicher in der Nähe des Nordpols, zum mindesten aber innerhalb des Polarkreises. Und der Ring aus Nordlichter- Flammen ist in dieser Interpretation eben der Flammen-Ring der Burg der Brunhilde. Leider haben die heutigen Musikwissenschaftler, die sich mit Wagner beschäftigen, auch recht wenig Ahnung von den Nordlichtern. Obwohl Wagner ganz dezidiert bei dem Akt der Nornen über den Norden spricht. Leider ist das Denken der deutschen Wagner-Experten zu sehr auf den Rhein fixiert, als dass man ein bisschen Quellenkunde betreiben würde, und man würde bemerken, dass die Hauptquellen für den Stoff des Wagners aus der Isländichen Edda stammen, und dort sieht man die Nordlichter sehr gut. Anders herum gesagt: In Deutschland ist heute nur noch Schmal-Spur-Wissenschaft erlaubt. Und die einzigen Wissenschaftler, die noch ein bisschen etwas von Universal- Wissenschaft verstehen, sind am Warburg-Institut in London, wo man die alten Wissenschafts-Traditionen, etwa der Renaissance, noch versteht und pflegt. Aber das ist halt Great Britain, und nicht Deutschland.
Ein kürzlicher Bericht über die Wikinger im Spiegel-Online von 18. Januar 2019, beleuchtet ganz genau, woran der deutsche "Qualitäts- Mainstream-" Journalismus allgemein, und bei dem Spiegel insbesondere, krankt. Denn das ist auch dasselbe Problem wie bei dem Relotius-Skandal. Es gibt eben nicht mehr genug sachkundige Lektoren in den Redaktionen, die auch einmal sorgfältig querlesen, und auch andere Quellen auswerten. Zum Beispiel einmal in der US-Wikipedia nachschauen. Da findet man alles, was man noch brauchen kann. Aber besser nicht die Deutsche Wikipedia nehmen. Denn die ist so schlecht, dass man es wirklich nicht mehr aushält. Das Personal der deutschen "Qualitäts- Mainstream-" Medien musste bei den sehr rückgängigen Auflagen ebenso radikal gekürzt werden. Und man fing natürlich mit dem Personal-Abbau bei den Kollegen an, die sich mehr auf Sachfragen wie etwa Geschichte verlegt hatten. Dieser Spiegel-Schreiber hätte nur bei ein paar (ehemaligen) Kollegen nachfragen können. Ich habe auch ein paar gute Artikel über die Wikinger im Spiegel gelesen. Aber das ist schon ein paar lange Jahre her. Es ist also eine sehr einseitige und verzerrende Darstellung, die nur die schlechteren Eigen- Schaften und ‑Arten heraushebt, in welchen sich die Wikinger auch kaum von irgendwelchen anderen kriegerischen Völkern unterschieden. Es war ziemlich genauso bei mit den Beduinen in der Arabischen Wüste. Die waren auch in Teilzeit Räuber und Wegelagerer, wenn sich die Gelegenheit dazu bot. Und zur anderen Teilzeit waren sie die Bewacher der Karawanen, dafür bekamen sie auch gutes Geld, und sie brauchten keine Gewalt dafür anzuwenden. Heute nennt man das in den Mafia-Kreisen "Schutzgeld fordern und einnehmen".
Hinterhältig, feige, asozial / Wie die Wikinger wirklich waren Axtschwingende Krieger, die sich furchtlos auf ihre Gegner stürzen – bis heute hält sich die Legende von den stolzen Wikingern. Doch neue Forschung zeigt: An dem Heldenmythos ist so gut wie nichts dran.
Von Frank Thadeusz
Die Männer hießen Snækollr, Sörkvir oder Brynjolf, und sie gehörten zu den unangenehmsten Typen, denen man einst auf der Welt begegnen konnte. Sie mordeten oft im Suff, fielen mit Vorliebe über Schwächere her und raubten alles, was nicht niet- und nagelfest war. Auf ihre Opfer hackten sie mit Äxten ein. Oder sie spießten Wehrlose mit Lanzen auf. So waren sie wirklich, die Wikinger. Jahrhundertelang wäre kein Gelehrter auf die Idee gekommen, dieses Räuberpack zu heroisieren. Erst im romantisierenden Europa des 19. Jahrhunderts deuteten versponnene Gelehrte die halbstarken Rüpelkrieger aus dem Norden in eine faszinierende Schar stolzer, muskelbepackter Freigeister um. Seitdem genießen die Normannen anhaltenden Kultstatus.
Der Spiegel-Schreiber weiss halt leider Nichts von den Warägern (=die Wikinger), die das Fluss-System von Russland im gesamten Westlich-Ural- Bereich durchfahren hatten. Denn die grossen Ströme dort, der Don und die Wolga, waren die idealen Wasserstrassen für die die Schiffe der Waräger bestens geeignet waren, weil sie wenig Tiefgang hatten, und sie waren so leicht, dass man sie über einige kurze Strecken über Land schleppen konnte. Etwa in der Situation, wenn man vom Fluss-System des Don in das der Wolga wechseln wollte. Das war mit ihren eigenen Besatzungen und ein paar Hilfskräften aus den umliegenden Dörfern möglich. Dazu kam die Geographie, weil das Land sehr flach ist, und man musste also keine grossen Höhenunterschiede bewältigen. Der Transport von Schiffen über Land war in den alten Zeiten auch eine ganz übliche Methode, sogar am Isthmus von Korinth soll es so eine Land-Schleppe gegeben haben ebenfalls an der Stelle, wo heute der Nord-Ostsee-Kanal ist. Die Methode der Land-Schleppe war einfach genug. Man legte über die Stelle, wo da das Schiff hinsollte, ein paar Baumstämme auf den Boden, und fettete sie gut ein. Wenn das Boot dann über ein paar Baumstämme geschleppt worden war, nahm man die hinteren Baumstämme wieder heraus, und legte sie vor das Boot. Das verbrauchte relativ wenig Holz, und ging auch ausreichend schnell, wenn man die Baumstämme von ein paar Leuten an den neuen Platz schleppen liess.
[[Übrigens taten die Alten Ägypter ziemlich dasselbe, wenn sie irgendetwas Grosses und Schweres zu Schleppen hatten. Die guten Erfindungen der Menschheit wurden ganz ohne Patente weltweit nachgeahmt. Es hat natürlich niemand eine Ahnung wer zuerst auf dieses Patentrezept gekommen ist.]]
Und wie schon gesagt, die Wikinger-Schiffe waren extra leicht, aber auch maximal stabil gebaut. Ein Grund für diese Stabilität war die Technik des Klinker-Schiffbaus. Die Planken wurden aus ganzen Baumstämmen, nicht gesägt, sondern gespalten. Dies bewahrte die ursprüngliche Faser-Struktur des Holzes, also maximale Verwindungs- und Bruch-Festigkeit bei minimalem Gewicht. Diese Perfektion war mit viel späteren gesägten Holz-Teilen kaum zu erreichen. Die Wikinger hatten also ein enormes Know-How im Schiffbau. Und da die Schiffe mit der vollen Mannschaft auch gerudert wurden, waren sie dazu auch noch extrem schnell. Etwa so schnell wie die Triremen der Griechischen Antike. So kamen sie bis zum Schwarzen Meer, und bis nach Byzanz. Und von der Wolga aus kamen sie bis zum Kaspischen Meer. Das Fluss-System von Wolga und Ob liegt an manchen Stellen sehr nahe beieinander, wie man auf der Karte gut sehen kann.
https://regia.org/research/ships/Ships1.htm
All Viking
ships are clinker built; the planks were
overlapped at one edge and riveted together. In clinker shipbuilding you start
build the outside first, and then put a frame inside it. The other style of
wooden shipbuilding, used by the Mary Rose and the Victory, is called carvel. In
this style, the frame of the ship is made first, and planks are attached to it.
Carvel boatbuilding had been used in Roman times, and was still in use in the
Mediterranean in Regia’s period. At the end of the middle ages, Carvel had
overtaken clinker as the method of choice for making larger boats. Does this
mean that clinker was a poorer method of making boats? Not exactly…
The advantage
that carvel has over clinker is that it can be made using any quality of wood,
whereas to make a Clinker boat, only the best wood can be used. Carvel boats
are built with a strong frame, and the planks are almost there “just” to keep
the water out. Because the planks on a clinker-built boat overlap, they add strength
to the boat, so the frame can be lighter. It doesn’t have to hold the boat
together, just transmit forces between the hull and the “propulsion” – the oars
and the sail. The Vikings built their boats using simple tools – it has been
said that you can make a Viking boat with nothing but an axe – but they used
them in sophisticated ways. They followed the grain of the wood, to get the
most strength and flexibility for the lowest weight. Carvel boats tended to be
made with sawn timber. Saws are harder to make than axes, and they tend to cut
across the grain. This means that they can cut any timber any way you like, but
the result will be weaker and less flexible than an axe-cut timber. In general,
the Vikings praised their boats for their lightness and flexibility – “Sea
Serpent” is a good Viking ship name, and a good Viking ship will ride across
the tops of the waves. A heavier carvel boat will tend to fall into them,
giving a rougher (and slower) ride.
And the reasons
that the clinker tradition stopped being used for larger vessels? Well, no-one
is quite sure. However, we know from the Mediaeval ship found in Newport that
there wasn’t enough good quality timber to go around. Ships were being built
with multiple decks, which needed a heavy frame anyway to carry the cargo – or
the new-fangled cannon that warships were starting to mount. The world was
changing, and the heavy framed carvel boat was the one that survived that
change.
https://www.rbth.com/travel/329563-russias-rivers
https://en.wikipedia.org/wiki/Volga_River
https://en.wikipedia.org/wiki/Trireme
https://regia.org/research/ships/Ships1.htm
https://www.youtube.com/watch?v=b6Sw0KFmIF8
https://www.youtube.com/watch?v=QxKw68Xo4eI
https://www.youtube.com/watch?v=29mOXuVoE3o
https://www.youtube.com/watch?v=90uKGICMbAI
https://www.youtube.com/watch?v=EKcgAr04FVo
https://de.wikipedia.org/wiki/Kiewer_Rus
http://www.kriegsreisende.de/mittelalter/waraeger.htm
https://www.welt.de/geschichte/gallery145482657/Wie-die-Waraeger-Russland-praegten.html
https://de.metapedia.org/wiki/Waräger
https://en.wikipedia.org/wiki/Varangians
Und in Byzanz waren die Wikinger die hochgeschätzte Palastgarde der Kaiser. Und die Spiegel-Schreiber wissen auch gar nichts, von den Ulfberht-Schwertern. Die waren die Zeitgenossen von Balmung und Nothung, der Nordischen Sagen, von des Wagner's Gnaden!
2017
Documentary Sword HD - Secrets of The Viking Sword Ulfberht
https://www.youtube.com/watch?v=qqAMl8qQFl0
Ulfberht.
Secrets of the Viking Sword HD
https://www.youtube.com/watch?v=lspB3QhrW_Q
Forging a
wild Damascus Viking sword, the complete movie.
https://www.youtube.com/watch?v=w04xHt7uYGs
ANCIENT
Viking Sword Used Technology From The FUTURE: The Ulfberht Viking Sword
https://www.youtube.com/watch?v=kkU5T08rrjw
The Secrets
of Wootz Damascus Steel
https://www.youtube.com/watch?v=OP8PCkcBZU4
Und der Spiegel-Schreiber weiss auch nichts, von den Navigatoren, die bis nach Neufundland, und noch weiter südlich kamen. Und das war ca. 500 Jahre vor Columbus. An einge dieser Quellen kommt man aus Deutschland leider nicht mehr heran. Sondern nur noch über VPN!
https://www.youtube.com/watch?v=L5fIJt15kSQ
https://www.youtube.com/watch?v=U5RU0e92zTo
https://www.linguee.com/german-english/translation/waräger.html
http://magazin.spiegel.de/EpubDelivery/spiegel/pdf/75351776
Weisheit ist... Der verborgene Brunnen des Mimir.
Wir erinnern uns an Odin / Wotan und seine Walküren: _1_ _2_ _3_ _4_
Odins Raben auf seiner Schulter: Hugin und Munin Die Zukunfts-Seher
Die Welten-Esche Yggdrasil, als
Baum auf der Frauen-Insel im Chiemsee.
https://www.baumkunde.de/baumregister/1415-tassilo_linde_auf_frauenchiemsee/
http://www.geomantie.net/article/read/6072.html
Materialien zu Wagner und Mythologie
Ein Interview mit dem Autor Udo Bermbach "Autor: Mythos Wagner" auf 3Sat zu Wagner, und die Missverständnisse in der Rezeption von Wagner. Insbesondere seiner politischen Vision.
Der Ring von Richard Wagner - Anfang und Ende der Welt: Eine der besten Wagner-Exegesen, insb. der Mythologie Wagners von Jochen Kirchhoff mit Musik-Beispielen.
Der Pianist ist wirklich ex'zellent! Der hat diese Zentral-Themen aus dem Ring dar'geboten !!!
Wie werden Anfang und Ende
der Welt bei Richard Wagner im epochalen
Ring des Nibelungen gedacht,
gespielt und inszeniert?
Das ist wirklich nicht mehr
in irgend einer Zusammen-Fassung zu fassen!
Und Das gibt es immer noch
auf dem Youtube!
Das ist wirklich sehr sehr erstaunlich!
https://www.youtube.com/watch?v=CMMMVs4k8Uo
Hier einige Themen aus dem Vortrag:
(11:49) Die Selbst-Reflexion Wagners und seine Schriften.
(24:15) Die Texte und die Leitmotive.
(25:38) Die Mythologischen Quellen, die altgriechische Tragödie und die nordische Mythologie.
(37:32) Die Gestalt des Siegfried.
(40:51) Der Einfluss Schopenhauers auf Wagner.
(46:46) Die Walküre, Siegmund und Sieglinde.
(52:54) Die Schlüsselszene, das Gespräch Wotans mit Brunhilde.
(1:00:51) Der freie Mensch, Siegfried.
Die kosmologischen Ursprünge der Nordischen Mythologie
Das ist das Feld der Archaeo-Astronomie nach Hertha von Dechend und Giorgio de Santillana. Santillana hat ihr nur einige Hinweise gegeben und seine wissenschaftliche Autorität für die Veröffentlichung eingesetzt, die ganze Arbeit hat Hertha von Dechend gemacht. Sie beschreibt darin eine Archaische Denkwelt, die in den Ur-Zeiten (also seit mindestens 50.000 Jahren) in ähnlicher Form, und leicht variiert quer über die Kontinente, der Archaischen Menschheit, vorkam. Hertha von Dechend hat das in ihrem Magnum Opus nachgezeichnet. Diese Archaische Denkwelt kennt man heute nur noch als Mythologie, also Fabeln und Märchen, aber nach ihrer Theorie ist es eine Codierung der Archaischen Oralen Tradition in einer Geheimsprache von wesentlichen überlebenswichtigen Informationen, u.a. von kosmischen Epochen. Sie beschreibt das auch als eine "Maschine des Himmels". Insbesondere ist das die Präzession der Äquinoktien. Mit jeder Phase der Präzession gibt es auch eine neue (Umsturz-) Götterwelt. Und die Umstürze der Götterwelten sind auch ein Zentral-Thema des Rings des Wagner's. Nur, in der Mythologie sind die Umstürze der Götterwelten überhaupt nichts ungewöhnliches, denn die kommen periodisch immer wieder vor.
https://en.wikipedia.org/wiki/Axial_precession#Alternative_discovery_theories
https://de.wikipedia.org/wiki/Hertha_von_Dechend
https://en.wikipedia.org/wiki/Hamlet%27s_Mill
https://www.frobenius-institut.de/en/
https://www.per-aspera-ad-astra.net/index.html
Auf dieser www finden wir noch viele Materialien von und zu Hertha von Dechend, wenn man in der Suchmaske Dechend eingibt, müssen wir nur noch herunterscrollen, bis man zu den Dokumenten von Dechends' gelangt.
Diese sind teilweise als doc abgelegt und auch als pdf-files.
http://archiv.frobenius-katalog.de/
http://archiv.frobenius-katalog.de/rech.FAU?sid=1E921E2D1&dm=1&auft=0
Hier ist eine ausführliche Besprechung und Widmung, die ich zu dem Werk von Hertha von Dechend geschrieben habe:
http://www.noologie.de/neuro04.htm
http://www.noologie.de/neuro05.htm
Nach dem Aussterben der deutschen Kultur- Anthropologie- Pionier- Generation, also Adolf Bastian, Max Müller (der erst in Great Britain seine Arbeit machen konnte), Franz Boas, Leo Frobenius, Heinrich Zimmer, Hermann Baumann, verblieb als letzte Überlebende des "Fähnleins der sieben Aufrechten", nur noch Hertha von Dechend, die ihre Arbeit auch nur in USA machen konnte, und die in Deutschland lange ignoriert worden war.
https://en.wikipedia.org/wiki/Adolf_Bastian
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1139561/
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1139561/pdf/medhist00074-0112.pdf
https://en.wikipedia.org/wiki/Leo_Frobenius
https://en.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Zimmer
https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Baumann_(Ethnologe)
http://www.wikiwand.com/de/Hermann_Baumann_(Ethnologe)
Es ist bezeichnend, dass zwischen der US-Veröffentlichung im Jahre 1969, und der deutschen Übersetzung 1993, ein Zeitraum von 24 Jahren liegt, bis ihre Arbeit auch in Deutschland zur Kenntnis genommen wurde. Interessanterweise aber nicht von den Kultur-Theoretikern, sondern in der Reihe "Computerkultur" im Verlag Julius Springer, Wien. Obwohl die Theorien der Hertha von Dechend immer noch eher heterodox sind, mehren sich die Hinweise, dass die bisherigen etablierten Ansichten nicht mehr aufrecht zu erhalten sind. Dies legt auch nahe, eine Neu-Bewertung des Mythologischen Materials zu unternehmen, was dann natürlich auch auf die Interpretation der mythologischen Gehalte von Wagner's Ring Auswirkungen hätte.
Wie es Hertha von Dechend in ihrem Vorwort (x) sagt:
Zuerst werden die Leute eine Sache leugnen; dann werden sie sie verharmlosen; dann werden sie beschließen, sie sei seit langem bekannt. (Die Stufe III ist mancherorts schon erreicht.)
Siehe dazu im Appendix: Vorwort: Hertha v. Dechend
Noch weiter vertiefendes Material dazu gibt es im Appendix:
Neuere Erkenntnisse und schwierige Fragen der Paläo-Anthropologie
Siehe auch noch: Bastian's Elementar- und Völkergedanken:
http://www.noologie.de/desn27.htm#Heading138
http://www.noologie.de/desn27.htm#fn613
http://www.noologie.de/desn27.htm#fn614
http://www.noologie.de/desn27.htm#fn618
Hier sind ein paar Artikel aus dem "Spektrum", die die ganze Geschichte auf etwas "modernere" Weise darstellen. Nur leider scheinen die dortigen Schreiber keine Ahnung von Hertha von Dechend zu haben. Das ist sehr, sehr schade.
https://www.spektrum.de/news/die-urahnen-der-grossen-mythen/1376932
Die Urahnen
der großen Mythen
Anthropologen und Ethnologen analysieren Märchen, Mythen und Sagen, um Entwicklungslinien aufzudecken. Mit den Algorithmen von Genetikern verfolgen sie die Evolution der "Mythenfamilien" bis in vorgeschichtliche Zeit - und rekonstruieren deren Urformen. Julien d’Huy
https://www.spektrum.de/news/ritzmuster-aelter-als-der-mensch/1322034
https://www.spektrum.de/thema/hoehlen-tore-zur-unterwelt/1479271
https://www.spektrum.de/news/aelteste-hoehlenmalereien-in-ostasien/1311775
https://www.spektrum.de/magazin/die-geburt-der-kreativitaet/1192440
https://www.spektrum.de/magazin/hoehlenkino-in-der-eiszeit/1191986
https://www.spektrum.de/magazin/aeltestes-kunstgewerbe/1029648
Im folgenden Text werden die Analogien zwischen der Darstellung bei Wagner, der Erda oder Wala, und der Nornen mit den griechischen Göttinnen Chthon, Gaia, Rhea, sowie den Moirae und der Mnaemosynae gezogen. Hier ist das Material dazu:
https://en.wikipedia.org/wiki/Mnemosyne
Dort wird auch der Familienstammbaum aus der Theogonie gezeigt:
https://en.wikipedia.org/wiki/Mnemosyne#Genealogy
https://www.youtube.com/watch?v=MCA2VmDVzEo
http://www.bernhard-schaub.com/wp-content/uploads/2015/09/Hesiod-Theogonie.pdf
http://conny-lopez.de/content/subpages/geschi_arbeiten/hesiod.pdf
https://www.gottwein.de/Grie/hes/ergde.php
Eine besondere Darstellung ist noch der Chicago Homer, in Interlinear Griechisch-Englisch. Wenn man unter "Options" "Show lines" 10000 eingibt, dann bekommt man das gesamte Werk. Dies ist eine hoch-wissenschafliche Darstellung, die man eben nur in den USA bekommen kann.
http://homer.library.northwestern.edu/html/application.html
http://www.noologie.de/Hesiodos.htm
Das folgende kommt aus dieser Quelle, die relevanten Stellen beginnen bei Vers 35.
https://msu.edu/~tyrrell/theogon.pdf
Ich kann das nur auf Englisch zitieren, weil ich die deutschen pdf-Dateien nicht im Text
auslesen kann. Damit können wir die Kosmogonie von Marius Schneider mit der von Hesiodos
direkt vergleichen. Die wichtigsten Stellen sind (Vers 38-40):
saying what is
and what will be and what has been,
with voices in
tune, and a sound flows tirelessly
and sweet from
their mouths.
(Vers
65-67):
Sending forth
their lovely voice 65
they sing songs
and celebrate the ordinances and trusty ways
of all the
immortals, sending forth their lovely voice.
(Vers
76-79):
the nine
daughters sired by mighty Zeus,
Kleio and
Euterpe and Thaleia and Melpomene and
Terpsichore and
Erato and Polymnia and Ourania and
Kalliope.
Den weiteren Text habe ich im Appendix untergebracht, weil das hier zu viel Blätter-Aufwand bedeuten würde. Siehe: Die Theogonie des Hesiodos
Im Zusammenhang mit dem Ring des Wagner's steht da die denk- und merk-würdige Aussage von Stefan Mickisch: "Die Zielvorstellung der Armee des Wotan's, ist für diesen letzten Kampf. Aus diesem Tor von Walhalla sollen 540 mal 800 Krieger herausbrechen." (=432.000) Diese Zahl kann man nur im Kontext der Themen der Archäo-Musikologie und Archäo-Mathematik, insbesondere der Alt-Vedischen Kultur im Rg Veda von McClain verstehen. Es finden sich bei McClain auch passende Musikbeispiele, die die Darstellung von Marius Schneider ergänzen. Er erwähnt auch Marius Schneider auf S. 7 und 8. Hertha v. Dechend wird unter ihrem Co-Autor Santillana, an diversen Stellen erwähnt:
Santillana,
Georgio de iii, 8, 22, 58, 59, 92, 98, 105, 123.
Das komplette Buch von McClain ist in diesem pdf enthalten:
https://ernestmcclain.files.wordpress.com/2017/05/mythsofinvariance_sanscartoonsoptimized.pdf
Die Archaische Mathematik des Rgveda ist schwierig, weil es für einen heutigen Menschen nur schwer zugänglich ist. Nicht jede(r) hat ein Studium der Archaischen Mathematik hinter sich. Es geht hier hauptsächlich um das Thema der (Non-) Kommensurabilität, siehe dazu den Beitrag von Hertha von Dechend, vi:
"Es steht auf einem anderen Blatt, daß man zuweilen von der Wortgleichheit auf Bedeutungsgleichheit geschlossen hat (symmetros aber zum Beispiel meint nicht „symmetrisch", sondern „kommensurabel")"
Das lässt sich auch nicht als Management-Summary verkürzen. Ich habe das deswegen im Appendix untergebracht, weil das hier zu lang geraten würde. Siehe: Ernest G. McClain: The Materials of the The Myth of Invariance. Hier ist nur ein ganz kurzer Ausschnitt, der das Problem umreisst. Es geht darum, eine andere Darstellung für die eher C.G. Jung- orientierte psychologische Interpretation von Marius Schneider zu gewinnen, die leider nicht genügend mathematische Grundlagen eingebracht hat. Man sollte dies also komplementär zu dem grossen Werk von Marius Schneider verstehen.
INTRODUCTION --
THE PROBLEM
The song-poems
of the Rg Veda, India's oldest sacred book, abound in
mysterious
arithmetical and geometrical details. Its hymns link Sun and Moon
and all
creation to incestuous couplings within a pantheon of deities in which
sons create
their own mothers and all are counted. The universe emerges as a
victory of gods
over demonic forces which can be defeated but never
eradicated, and
both the frays and the forces are counted. The spoils of war are
counted along
with the singers and their syllables and tones, the ribs of the
cosmic horse,
the sticks of the sacrificial fire, rivers, tribes, holy chalices,
footsteps, twin
sons, mountains, cattle, dogs, sheep, storm gods, the seats and
wheel-spokes of
celestial chariots, and castles, priests, and sacred stones. The
poets seem
concerned with the exact number of everything they encounter and
alive to
location in space, but why they cared is seldom clear. Their own riddles
are addressed
directly to other singers (R.V. 10.28). And their own faith is
invested in the
power of song!
Siehe
Campbell, The Masks of God II: Oriental Mythology, Mythic Virtue:
A Sumerian
tablet, now in Oxford (Weld-Blundell, 62), gives a list of ten mythological
kings who ruled for a total of 456,000 years in the period between the first
descent of kingship from the courts of heaven upon the cities of men and the
coming of the Flood. A second tablet (Weld-Blundell, 144) names only eight of
these kings, with a total of 241,200 years; and a third list, very much later,
composed in Greek c. 280 BC. by the learned Babylonian priest Berossos, whom we
have already had occasion to name, gives all ten kings again, but with a total
of 432,000 years-which is an extremely interesting sum. For in the Icelandic
Poetic Edda it is told that in Odin's heavenly warrior hall there were 540
doors:
Five hundred
doors and forty there are, / I ween, in Valhalls walls;
Eight hundred
fighters through each door fare / When to war with the Wolf they go.
The "war
with the Wolf" in that mythology was the recurrent cosmic battle of the
gods and antigods at the end of each cosmic round (the Götterdämmerung of
Wagner's Ring), and as the reader -- ever alert -- has no doubt already
realized, 540 times 800 is 432,000, which is the number given by Berossos for
the sum of years of the antediluvian kings. Furthermore, in the Indian
Mababhärata, and numerous other texts of the Puranic period (c. 400 AD. and
thereafter), the cosmic cycle of four world ages numbers 12,000 "divine
years" of 360 "human years" each, which is 4,320,000 human
years; and our particular portion of that cycle, the last and worst, the
so-called Kali Yuga, is exactly one-tenth of that sum. [...] So that we have
found this number, now, in Europe, c. 1100 AD., in Indian, c. 400 AD., and in
Mesopotamia, c. 300 BC., with reference in each case to the measure of a cosmic
eon.
Was Hertha v. Dechend für die Archäo-Astronomie, ist Ernest G. McClain (The Myth of Invariance) für die Archäo-Musikologie und Archäo-Mathematik. Das ist wiederum im Kontrast zu Hertha v. Dechend, die sich mehr auf die heutige bekannte physikalische Kosmologie bezieht. Dies ist insb. die Präzession der Equinoktien. McClain steht zusammen mit Marius Schneider und den Harmonikern als eine Gruppe von Forschern, die in den alten Mythologien die Grundlagen eines Harmonikalen Kosmos der archaischen Menschheit sehen. Diese Schule des Harmonikalen Kosmos ist eine Zurückführung des (Platonischen Themas des) Timaios auf die Pythagoräischen Lehren. Hier finden wir Arbeiten, die sich direkt auf Pythagoras beziehen (z.B. Van der Waerden), und dann (nur einige von vielen) Giordano Bruno, Albert Thimus, Kepler, Hans Kayser, Rudolf Haase, Marius Schneider, Frances Yates, Ernest McClain ... Siehe noch dazu im Appendix: Ernest G. McClain: The Materials of the Myth of Invariance. Einige spätere Entwicklungen führten zum Neoplatonismus der Gotik (Siehe Eckstein), der Harmonice Mundi von Kepler, und die moderneren Harmoniker, wie A. v. Thimus und H. Kayser. Siehe S. 223,
http://www.noologie.de/spf-noo.pdf
http://www.noologie.de/noo03.htm#Index240
Für Augustinus waren Musik und Architektur Schwestern: Beide mit dem gleichen transzendentalen Element Zahl behaftet. Die Architektur spiegelt die ewige Harmonie wider und Musik ist ihr Echo. Grundlage ist die Naturtonleiter, bei der die Frequenzen der aufeinanderfolgenden Töne ausgehend von dem Grundton jeweils verdoppelt, verdreifacht, vervierfacht usw. werden. Die Verhältnisse aufeinanderfolgender Töne sind also 1:2, 2:3, 3:4, .. Das aber sind die Intervalle der "vollkommenen" Akkorde, Oktave, Quinte und Quarte. Das beste Verhältnis ist nach Augustinus das der Gleichheit oder Symmetrie, das Verhältnis 1:1. Dies ist denn auch Symbol für das Verhältnis zwischen Gottvater und Gottsohn. Im Verhältnis der Oktave 1:2 sieht Augustinus ein Symbol für die Erlösung des Menschen von seinem zweifachen Tod (Tod des Leibes, Tod der Seele, verursacht durch die Sünde Adams).
Günter Eckstein: Zum geschichtlichen und geistigen Hintergrund der Gotik
Leider sind die meisten hier genannten youtube videos wieder verschwunden. Link Rot
Ich habe sie aber in meinem Archiv!
Nur es ist zu schwer, diese wieder in den Text einzubinden.
Das müssten ein paar sehr geduldige Musikologen machen,
wenn ich schon lange hier wieder weg bin.
Hier sind ein paar Sound-Beispiele aus dem Youtube zu der Vedischen Tonalen Kosmologie:
The
Complete Vedas | Part 1 | Times Living.
https://www.youtube.com/watch?v=SgR9sdy6y8A
https://www.youtube.com/watch?v=xCQCSN38KYY
Shri
Rudram, an ancient Vedic Hymn by Music for Deep Meditation.
Besonders empfehlenswert, weil der Sanskrit-Text angezeigt
wird.
https://www.youtube.com/watch?v=VP8Wv1P1NFE
Es gibt einige Schleichwege,
wie man auf dem Youtube über die Werbe-Einspielungen
herum kommt. Das ist leider
gar nicht so einfach. Ich kann das schon.
Sonst könnte ich das gar
nicht ansehen. Ich habe das alles in meinem Archiv.
Aber mit über 4 Terabyte.
20.000 Videos. Es ist nicht so leicht, da dadrin was wieder
zu finden:
Der Text:
Shri Rudram is an ancient Vedic text and part of the Krishna Yajurveda.
It is a powerful hymn in praise of Rudra, or Shiva. In the mystical tradition,
Shiva represents the consciousness within everything, the pure essence within
all, referred to in the Hindu scriptures as Sat Chit Ananda: truth,
consciousness and bliss. It is in Shri Rudram that the great five syllable
mantra, Om Namah Shivaya is first mentioned. You might simply listen to the
chant during meditation or you could chant along. The vibrations of the chant
purify the atmosphere and mind, fill your being with peace and vigor, bestow
protection, and coupled with a pure intention, have the power to grant your
wishes, including liberation. This album is a labor of love and 100% of the
proceeds are being donated to a worthy charitable cause. May the practice of
chanting the Shri Rudram bring you countless blessings. Production and vocals
by Vidura Barrios for Inner Splendor Media http://www.InnerSplendor.com Video design and cinematography by Jeffrey Main http://www.JeffreyMain.com Content editing by Nate Morgan
Hymn from
the Vedas: Song of Creation. Ebenfalls empfehlenswert, weil der
Sanskrit-Text angezeigt wird. Ebenfalls wichtig: Der direkte Bezug zu der
Kosmogonie des Marius Schneider. Die Musik im Soundtrack klingt irgendwie, als
hätten sie das von Richard Strauss aus "2001" von Stanley Kubrick
ausgeliehen.
https://www.youtube.com/watch?v=SF3owoFySsI
Der Text:
This eleven-minute film by Gene Massey, describing the Creation of the
Universe contains the words of Sathya Sai Baba and selected verses from the
Vedas - including the Rig Veda, The Atharva Veda, and the later Upanisads. As
each verse is sung, it appears on screen in Sanskrit, an ancient Indian
language, and is followed by its spoken English translation.
Complete
Rudri Path with Lyrics | Vedic Chanting by 21 Brahmins
https://www.youtube.com/watch?v=EyTAA0sONB0
Hanuman Chalisa, Abhitabh / Amitabh Bachchan. Dieser ist so etwas wie der Heino
der Indischen Bhajan-Musik. Nur dass er keine dunkle Sonnenbrille
sondern auch noch eine dicke Hornbrille trägt.
Ausserdem stehen um ihn herum so viele gläubige Anhängerinnern, die überhaupt
nix's mit Sex zu tun haben wollen.
Sowas wünsche ich mir auch!!!
https://www.youtube.com/watch?v=AtzPT8XT4A4
https://www.youtube.com/watch?v=H9tWRGxuKTw&list=RDAtzPT8XT4A4&start_radio=1
https://www.youtube.com/watch?v=H9tWRGxuKTw
Shree
Siddhivinayak Mantra And Aarti | Amitabh Bachchan | Ganesh Chaturthi |
Shri Ganesh Bhajans
Craig
Pruess, Sacred Chants of Shiva
https://www.youtube.com/watch?v=ZUmiN-ifzkQ
4AM Chalisa - Krishna Das Live! Songs With Lyrics
https://www.youtube.com/watch?v=3WrImrl2dmI
Morning
Vedic Mantras
https://www.youtube.com/watch?v=yypUiwkJCl8
Mantras
from Atharva Veda for cancer
https://www.youtube.com/watch?v=Qlso9fOq9Uc
Pratyangira
Mantras of Atharva Veda
https://www.youtube.com/watch?v=nJ6Q82lLBuk
Tamil
Ancient Hindu Vedic Song - Heart melting music
https://www.youtube.com/watch?v=dDrcbEwTcww
Dhrupad:
Amazing
Dhrupad: Gundecha Brothers - Raga Bhupali alap
https://www.youtube.com/watch?v=vxnHajMaocY
Rahim
Fahimuddin Dagar - Dhrupad - Raga Kedar
https://www.youtube.com/watch?v=OSVSiZCUwng
Zia
Mohiuddin Dagar - Dhrupad - Raga Pancham Kosh / Malkauns
https://www.youtube.com/watch?v=2IvV5Z0wFR4
https://de.wikipedia.org/wiki/Apotheose
https://en.wikipedia.org/wiki/Apotheosis
Wir kommen nun zu der Apotheose. Denn, wenn jemand über oder unter die Wagner'sche Götter-Welt hinaus steigen will, muss er oder sie sich bei Marius Schneider ein paar Anleihen nehmen. Deshalb, auch wenn sich Irgend Jemand denkt, dass er oder sie den Wagner schon verstanden hat, wir sind noch nicht am Ende der Schicksals-Fäden der Nornen. Die gehen nämlich un-endlich weiter, über alle Kosmischen Epochen. Das dachte sich auch der Wagner, wohl auch nur ein bisschen. Aber das Denken, das geht unendlich weiter. Stefan Mickisch hilft uns hier nur ein Wenig. Wir müssen aber noch sehr, sehr viel tiefer steigen, die steilen Stiegen, bis in die Abgründe von Niflheim, und noch viel, viel tiefer. So ist es halt, mit der unendlichen Götter-Leiter: Rauf und Runter. Vom Anbeginn aller Zeiten, bis zum Ende aller Zeiten. Ko(s)mischerweise, enden alle Zeiten, nur damit neue Zeiten beginnen können. Das ist das ewige Kosmodrom der Ur-Zeiten. Es wird uns gleich ganz schwindelig und schlecht. Hier gibt es keinen privilegierten Zugang für Menschen mit Schwindel-Gefühl. Denn das Schwindeln, das ist halt eben schon immer das Gewerbe der Schwindeler. Also auch des Wagner's. Siehe: Eco 2000, 72: "Die Dichter sind professionelle Lügner".
Marius Schneider hat wohl die höchst mögliche Ver-Dichtung der Musikologie weltweit, aber besonders der Vedischen Tonalen Kosmologie geschaffen, (Siehe: Ernest G. McClain, The Myth of Invariance), und C.G. Jungs Mythologie-Lehre, die je ein Mensch zusammen- ge-dichtet hat. Damit steht er gleichauf mit Hertha v. Dechend, die das für die Archäo-Astronomie vollbracht hat. Es ist ein grosser Verlust für das Wissen der Menschheit, dass er vor seinem Tode 1982 nicht noch das Werk von McClain lesen konnte. Denn das hätte ihm eine sehr viel bessere Fundierung geben können, die wissenschaftlich stringent durch-dekliniert worden ist. Leider ist diese kühne Ver-Dichtung bei den konventionellen deutschen Musik-Wissenschaftlern eher suspekt, und deshalb erwähnt auch in BRD praktisch niemand mehr sein Werk. Es geht auch darum, das Lebenswerk dieses, einer der eminentesten Musik-Wissenschaftler Deutschlands für die Nachwelt zu bewahren. Sein Lebenswerk "Kosmogonie" ist leider verschollen.
Ich hatte das Glück, sein Manuskript im Institut für Ethnologie der LMU München ungefähr 1997 noch einzusehen. Trotz "heissem Bemühn" konnte ich es dann später aber nicht mehr lokalisieren. Aber ich habe genügend Material aus einigen Einführungen dazu gerettet, wo die wichtigsten Grundlagen dargestellt sind.
Mit "heissem Bemühn":
http://gutenberg.spiegel.de/buch/faust-eine-tragodie-3664/4
Goethe, Faust:
Habe nun, ach! Philosophie, / Juristerei und Medizin, / Und leider auch Theologie
Durchaus studiert, mit heißem Bemühn. / Da steh ich nun, ich armer Tor!
Und bin so klug als wie zuvor; / Heiße Magister, heiße Doktor gar...
Marius Schneider hat vor allem einem ganz besonderem Element der Göttlichen Verehrung Sorge getragen: Es ist nicht die Furcht vor einem Pantokrator-Gott (wie bei den Abrahamisten), sondern es ist der Lobgesang auf das Göttliche, das in der Vedischen Religion an oberster Stelle steht. Nämlich, wie Mensch als ein Wesen sich damit auf eine höhere Wesens-Stufe herauf erheben kann.
https://de.wikipedia.org/wiki/Marius_Schneider
Dazu noch: Eckart Wilkens, Rezension der Schrift von Walter Zimmermann: "Tonart Ohne Ethos - Der Musikforscher Marius Schneider", Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2003, 80 S.
Dieser Artikel zeigt ganz besonders deutlich, mit welch scharfer Polemik in der deutschen Musikwissenschaft gegen Marius Schneider agitiert worden ist. Ich muss dazu bemerken, dass der Wiki-Eintrag von Eckart Wilkens nicht ganz stimmt. Denn in der Bibliothek in der Musikwissenschaft Köln ist das Manuskript auch nicht zu finden.
https://sites.google.com/site/kosmogonieundmusik/home
Deshalb ist es ein grosses Glück, dass Marius Schneider in den USA doch noch eine Würdigung erfahren hat. Siehe dazu Joscelyn Godwin, der ein langes Kapitel dem Marius Schneider gewidmet hat: Cosmic Music, Musical Interpretation of Reality. (S. 36-85).
https://en.wikipedia.org/wiki/Joscelyn_Godwin
https://www.amazon.de/Cosmic-Music-Musical-Interpretation-Reality/dp/089281070X
https://www.amazon.com/Harmonies-Heaven-Earth-Mysticism-Avant-Garde/dp/0892815000
Ich habe in dem Aufsatz: "Peri mnaemae kai ana-mnaesis, peri ais-thaesis kai phainosis" eine neuro-theoretische Darstellung gegeben, die den Ansatz von Marius Schneider aus einer völlig anderen theoretischen Perspektive komplementiert:
http://www.noologie.de/neuro07.htm
Das Ungeheuerliche, das die heutigen Musikwissenschaftler bei Schneider so abschreckt, ist sein Tiefen-Verständnis der Vedischen Mythologie. Und die heutigen Musikwissenschaftler sind wohl von Wagner und der Nazi-Mythologie etwas abgeschreckt, und ich habe es schon in Gesprächen mit einigen Musikwissenschaftlern bemerkt, dass die überhaupt nichts mit Mythologie zu tun haben wollen. Weil man sich heute lieber auf "Schmalspur-Wissenschaft" beschränkt. Und bei Musik hat die Mythologie nichts zu sagen. Zumindest nach der Auslegung der Musikwissenschaftler. Ich habe ebenfalls bemerkt, dass in der heutigen Akademe sowieso niemand etwas mit Mythologie zu tun haben will. Vermutlich ebenfalls wegen der Nazi- Mythologie-Verballhornung. Schreiders Anspruch, in den Ur-ältesten Ur-Sprung des menschlichen Erlebnis- und Gedanken- Kosmos zurück zu reichen, das war dann doch etwas zu viel für die heutigen Musikwissenschaftler. Nach Schneider war Etwas, das DA war (bzw. das Ist), bevor es etwas Lichthaftes gab, da war der Ur-Ton der Töchter der Nacht, der Nyx. Das ist aber pure Metaphysik und deswegen heute verboten. Schneiders Ur-Ton-Mythologie steht wiederum in einer Analogie zu der Theogonie des Hesiodos. Dies ist ebenfalls schwieriges Fahrwasser für die Musikwissenschaftler, weil es nicht zu der Ausbildung dazu gehört, dass man sich auch noch mit Hesiodos beschäftigt. Das ist das Fach-Wissenschafts-Feld, vielleicht für Graecisten, und für Niemand sonst. Dort werden die Musen portraitiert, die den Gesang des gesamten Kosmos singen. Ich füge noch dazu im Appendix ein paar Zitate von Marius Schneider aus dem Buch von Joscelyn Godwin ein. (S. 35++). Das ist im Appendix besser aufgehoben, weil es den Textfluss hier zu sehr unterbrechen würde.
S. 35
The Nature of
the Praise Song
SURELY one of
the greatest errors commited by nine teenth-century
religious
historians and their successors
was the attempt
to explain the origin of religious feeling
as lying
primarily in the human fear of natural forces
and to consider
supplication, consequently, as the actual core of
the
relationship between gods and man. Theologians have always
disputed this
on the basis of their tradition, and the
thorough
researches of nontheologians have at least shown
that such a
view reduces the multifaceted and subtle phenomenon
of the
religious to an expression so coarse that its
true content
can no longer be adequately evaluated. It is like
explaining the
phenomenon of the love a woman feels for
a man, that is
so closely related to the religious, as a mere feeling
of
defenselessness in life's struggles. In both cases the
situation is
too complex to be resolved by means of simple
utilitarian thought.
Kommentar zu S. 68: Bei Wagner sind es die mythischen
Zwillings-Kultur-Heroen Siegmund und Sieglinde. Und bei der Rückwärts-Erzählung
des Rings, bei George Lucas, finden wir die Heroen und -inen: die Königin Padmé
Amidala, und Anakin Skywalker, und deren Zwillings-Sohn und -Tochter, also Luke und Lea Skywalker. Dies ist die Geschichte
der Skywalkers. Ich habe dazu auch noch etwas weiter
unten geschrieben. Hier ist noch ein Zitat aus der Mainstream-Presse, das
beweist, dass die von der Mythologie keine Ahnung haben:
https://www.welt.de/kultur/kino/article171648368/Was-George-Lucas-eigentlich-erzaehlen-wollte.html
Aber alles, was dieser Familie auferlegt wird (so einiges: Ermordung der Urgroßmutter, Verstümmelung und Sündenfall des Großvaters, Kummertod der Großmutter, Selbstopfer des Sohnes und Vatermord des Neffen), geschieht vor dem Hintergrund der „Galaxie in Aufruhr“, die in all ihrer Komplexität, Brutalität und Verzweiflung nur in den ersten drei Filmen (und dem Spin-off „Rogue Squadron“) geschildert wird. Ihr Schicksal treibt die Handlung voran, ihre Taten verändern den Lauf der Geschichte, aber sie ist nicht der Kern.
Dies ist noch ein Kommentar zu (S. 68):
... the dark,
invisible realm of music and the concrete, visible world, mythology says that
their songs are their hands, that they shoot with musical bows, eat from drums,
and drink from cymbals. Their true being and their true nourishment is sound or
the "word", but their external appearance is concrete.
Ich habe das weiter unten unter "The Spindle of Necessity" näher ausgeführt.
Hier ist
noch ein Kommentar zu "the moment between the gray and the red of
dawn" (S. 44):
The entire process occurs in the intermediate world, i.e., the moment between the gray and the red of dawn. This world that stands between the purely acoustic primordial time of creation (night) and the concrete present (the day- or light-time) is the light-tone world of dream. (= Die Welt-Traum-Zeit).
Zwischen der dunklen Nacht (=Nyx), und dem Tag (=Sol,
Phoibos Apollon) gibt es noch die Zwischen-Welt der Ur-Erinnerung, des
Ur-Ahnens. Also, wie wir es aus der Kultur-Anthropologie kennen. (Z.B. von
Theodor Strehlow. Die Welt-Traum-Zeit der australischen Aborigines). Nach der
U(h)r-Zeit ist das um ca 0:4:30, die Zeit der Nornen, wie sie im Ring
auftreten. (Siehe: Stefan Mickisch). In the Grey of Dawn. Die australischen Aborigines wussten noch
einiges davon. Ich habe dazu auch einiges geschrieben: "An einem kühlen,
grauen Morgen in der Welt-Traum-Zeit"
http://www.noologie.de/noo03.htm
Hier in der Wikipedia finden wir es auch noch einen weiteren Grund, warum Marius Schneider für die heutigen Musik-Wissenschaftler so ein bisschen anrüchig ist:
https://de.wikipedia.org/wiki/Marius_Schneider#Die_1930er_und_1940er_Jahre
Schneider betrieb daraufhin seine Einberufung. Seine Militärdienstzeit, die er bei Admiral Wilhelm Canaris in der Abwehr verbrachte, konnte er für Experimente zu musikalischen Assimilationsprozessen nutzen u. a. in Tunesien.[1] Als Schneider nach dem Ende des Afrikafeldzugs 1943 nach Berlin zurückkehrte und als Kustos am Institut für Musikforschung im Gespräch war, wurden zwei weitere Gutachten über ihn erstellt. Darin heißt es unter anderem:
„… daß die wissenschaftliche Befähigung von Schneider nicht in Abrede gestellt wird, jedoch wird er, soweit wir bis jetzt sehen, als ein lebensfremder Intellektueller betrachtet, der keine Berührungspunkte mit der nationalsozialistischen Weltanschauung hat. Nach uns bereits vorliegenden Unterlagen kommt er als Jugenderzieher und für die Universitätslaufbahn jedenfalls nicht in Frage. … Immerhin sollte es für Sie auch aufschlußreich sein zu hören, daß Schneider im Jahre 1934 seine Werke folgendermaßen datiert hat: Berlin, Maria Lichtmeß 1934 und das zweite: Berlin, am Feste Aller Heiligen 1934. Sein Gedanke, der in dem Werk ‚Geschichte der Mehrstimmigkeit‘ ausgesprochen wird, ist, die Frühzeit der europäischen Musik durch Vergleich mit der jetzt in Phonogrammen aufgenommenen Musik der Naturvölker zu erklären. Dieser Gedanke hat immerhin etwas bedenkliches, weil dabei von vornherein der Rassenstandpunkt außer Acht gelassen wurde.“
Auf der US-Anglo-Seite beziehen sich auch viele Autoren auf Joseph Campbell, der wohl als einer der US-Obermeister der Mythologie gelten kann, auf den ich mich ebenfalls beziehe. Ich komme darauf noch in dem Kapitel von "Star Wars" von George Lucas, wieder zurück. Joseph Campbell hat ja in seinen vielen Büchern den "Hero's Journey" beschrieben, was wohl wesentlich das Thema des Siegfried's im Ring ist. Was nicht viele wissen: Joseph Campbell war ein Schüler von Heinrich Zimmer, dem berühmten Indologen seiner Zeit. Campbell konnte alle Quellen auf Deutsch lesen, und damals war die deutsche Indologie Weltspitze. Ich basiere meine Arbeit als Komplementär-Material noch auf Hertha v. Dechend (Hamlet's Mill). Die die Mythischen Motive sind immer dieselben, nur von einer etwas anderen Perspektive gesehen.
https://en.wikipedia.org/wiki/Joseph_Campbell
https://www.jcf.org/about-joseph-campbell/
http://mythosandlogos.com/Campbell.html
https://en.wikipedia.org/wiki/The_Hero_with_a_Thousand_Faces
https://en.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Zimmer
https://en.wikipedia.org/wiki/Max_M%C3%BCller
Es gibt hier einiges zu dem Thema der Wölfe zu ergänzen. Wichtig ist in diesem Kontext die Bedeutung des Wortes "Wälse", was auf Alt-Nordisch heisst: "Wolf". Wotan kopuliert mit einer Wölfin, und erzeugt so das Geschlecht der Wälsungen. Also den Wolfs-Sohn und ‑Tochter, Siegmund und Sieglinde. Und die Wölfe paaren sich nur sehr selektiv. Nämlich nach der Wölfischen Rudel-Macht-Hierarchie. Und deshalb ist der Name Hunding des Ehemanns von Sieglinde auch Nomen est Omen. Eine Alpha-Wölfin paart sich auch nie mit einem Hund. Eine weitere Parallele gibt es auch in dem Mythos von Romulus und Remus (die von einer Wölfin gesäugt wurden), aber es ist da wahrscheinlich auch noch mehr intendiert. Ich habe aus einer ganz anderen Perspektive das Thema von Mensch- und Wolfs-Verhältnis bearbeitet, nämlich aus der Kooperation von Mensch- und Wolfs-Gemeinschaften, in den Ur-Ur-Zeiten des Pleistozänen Schlar-Affenlandes.
http://www.noologie.de/noo02.htm#Heading162
http://www.noologie.de/neuro08.htm
In der alten Römischen Sprechweise war Lupa auch das Wort für Prostituierte. Bei dem Mowgli-Roman des Rudyard Kipling kommt auch so etwas Ähnliches vor.
https://en.wikipedia.org/wiki/The_Jungle_Book
Father
Wolf – The father wolf who raised Mowgli as his own cub
Grey
brother – One of Mother and Father Wolf's cubs
https://en.wikipedia.org/wiki/Kaa%27s_Hunting
Siehe dazu auch: Clarissa Pinkola Estes: Die Wolfsfrau. Die Kraft der Weiblichen Urinstinkte. Heyne 1993.
Allerdings kommt es öfter vor, dass sich ein junger Wolfs-Rüde mit einer Hündin paart, aber das machen nur die rangniedrigen jüngeren Wölfe. In der Wolfs-Ethik gilt es als Erniedrigung, wenn der Wolf sich mit einer Hündin paart. So etwas kommt auch mit Absicht vor, etwa in den Geschichten von Jack London. Dort finden wir die Erzählung, dass man eine läufige Hündin im Wald an einen Pflock anbindet, und wartet, ob sich ein Wolf findet, der sich mit ihr paart. Weil man in Alaska denkt, dass ein bisschen Wolfsblut bei einem Hund nicht schadet. Deswegen heisst die entsprechende Erzählung auch Wolfsblut. Es kommt aber eher öfter vor, dass der Hundhalter am nächsten Morgen nur noch das Halsband findet, und ein paar Knochen von der Hündin. Denn es gibt dort auch die berühmten Fjellfretts (Felsenkatzen), die auf deutsch als Vielfrass verballhornt werden. Auch wenn die Geschichte zur Hälfte stimmt. Die Fjellfretts können tatsächlich ungeheuer Viel auf Einmal fressen. Und sie verjagen sogar ein ganzes Wolfsrudel, wenn sie sich wieder einmal mit den Wölfen um etwas zu Fressen streiten. Die Fjellfretts sind wirklich ganz besonders schlimme Tiere. Ich habe einen Video gesehen, wo ein Jäger berichtet, dass die Fjellfretts ganz genau wissen, wo sie hinbeissen müssen, wenn sie einen Menschen angreifen. Fjellfretts heissen Wolverine in English. Wenn man nach den Artikeln in der Wikipedia sucht, nimmt man besser Wolverine, weil man ansonsten immer bei menschlichen Viel-Fressern landet. Es gibt ein paar gute Youtube- Videos über Wolverine's or Fjellfretts.
Natgeo Wild
- Phantom Wolverine - National Geographic
https://www.youtube.com/watch?v=DIrHMYHbDzs
Norwegian
animals caught on camera.mpg
https://www.youtube.com/watch?v=XdU8OoGkHI0
10 Most
Incredible Animals in Norway
https://www.youtube.com/watch?v=D9bW2JSiqgA
Wolverines
Are the Honey Badgers of the North
https://www.youtube.com/watch?v=NU9gRZsTBnU
Wolverine
caching caribou
https://www.youtube.com/watch?v=ipmWrap8vA8
The
Documentary BBC about Wildlife Wolverine Animal Documentary Full,
Discovery
Channel
https://www.youtube.com/watch?v=epoXUQx6tHU
The Nature
Of Things Wolverine Ghost of the Northern Forest.
https://www.youtube.com/watch?v=do4eZArjtBs
Es gibt auch noch ein paar interessante Geschichten über das Geschlecht der Hyänen. Die haben zwar auch eine schlechte Presse, aber sie wissen was es ihnen wert ist, etwas besser zu sein als die anderen.
Hyenas
as pets:
https://www.youtube.com/watch?v=BNnZotV9XWE
https://www.youtube.com/watch?v=QMklud_R8os
https://www.youtube.com/watch?v=K_OyBBFOOQQ
https://www.catholicnewsagency.com/cw/post.php?id=735
https://virily.com/culture/miguel-de-cervantes-battle-lepanto/
https://en.wikipedia.org/wiki/Miguel_de_Cervantes
https://en.wikipedia.org/wiki/Battle_of_Lepanto
https://patriceayme.wordpress.com/2017/02/13/what-is-moral-to-a-lion/
Dazu finden wir noch ein Nebenthema aus der Archäo-Astronomie. Nämlich das der Wölfe und der Bären, die ja bei den Wälsungen, und dem Bären-Abenteuer des Siegfried vorkommen. Wagner hatte das sicherlich bewusst eingeflochten.
https://www.bibliotecapleyades.net/hamlets_mill/hamletmill_appendixes.htm#32
In other tales
the stars of the Great Bear are "seven wolves" who pursue those
horses. Just before the end of the world they will succeed in catching them.
Some even fancy that the Great Bear is also tied to the Pole Star. When once
all the bonds are broken there will be a great disturbance in the sky [n2
Holmberg, p. 425; cf. Holmberg's Die Religiosen Vorstellungen der altaischen
Volker (1938), p. 40.].
Hier ist noch weiteres Tiefen-mythologisches Material: Dechend (1993: 369) "... Pythagoras ... lehrte: Die Planeten sind die Hunde der Persephone", und: "Alle mythischen Caniden haben alles oder jedes mit Licht zu tun."
AG: Dazu noch ein Auszug aus einem Vorlesungs-Skript von Hertha v. Dechend:
https://www.per-aspera-ad-astra.net/Dateien/Die%20Hunde%20der%20Persephone%20K1.html
p. 15
Der Snorri ließ uns wissen, was die Götter "Asgard" nennten, heiße bei den Menschen "Troia", aber schon in der Edda selbst kommt dergleichen vor; im eddischen Lied von Alwis (Alvissmol) werden sogar sechs Namen für eine Reihe von Phaenomenen angegeben. Der Thor will da wissen:
10. Gib Antwort, Alwis über alle Wesen scheint mir, weißt du Bescheid :
welche Namen die Erde, die ausgedehnte, in den vielen Welten führt?
11. Erde heißt sie den Menschen, den Asen Gelände, die Wanen nennen sie Weg;
Immergrün die Riesen, die Elben blühende Flur, die oberen Götter das feuchte Feld.
13. Himmel heißt er den Menschen, Hochgewölbe den Göttern, den Wanen Weber des Winds, Oberwelt den Riesen, den Elben das schöne Dach, den Zwergen saftspendender Saal.
15. Mond heißt er den Menschen, das milde Feuer den Göttern, bei Hel das rollende Rad, Läufer den Riesen, Licht den Zwergen den Elben Zähler der Zeit.
Das geht noch weiter so bis zum Vers 35.
...
Nicht nur im Griechischen setzt es Komplikationen bei den Wörtern kyô und kyôn beim Wolf ist es noch ärger, wie Sie sehen werden, weil die Wurzel lyk sowohl Wolf als auch Licht bedeutet auch im Sanskrit. Wir lesen in Graßmann's Wörterbuch zum Rigveda (1433):
"´svan, m.schwach ´sun, Hund..., auch bildlich vom Gottlosen; 3. f. Hündin...wohl zu sû gehörig". Zu dem angegebenen Wurzelverb heißt es (1409): "Der Grundbegriff ist 'anschwellen, an Umfang zunehmen', woraus sich einerseits der Begriff der Kraft, andererseits der des Hohlen (lat. cavus, griech. koilos usw.) entwickeln.
1) zunehmen, sich mehren,
2) zunehmen, gedeihen, zu Kraft und Wohlstand gelangen ...
4) stark sein"
AG: Auch das Thema des Inzests kommt in der Mythologie wohl weltweit vor:
p 19:
Von der Hundeabstammung erzählt man auf den Riu Kiu Inseln, Formosa und Hainan. Die Ki und Miao auf Hainan (Kretschmar I 36) berichten von einem Hund, der einst eine bösartige Beinwunde des Königs heilte; zum Lohn erhielt er die Königstochter, und beide wurden auf eine Insel verschifft. Dortselbst werden ein Knabe und ein Mädchen geboren; der hoffnungsvolle Sprössling erschlägt den Hundevater, die Mutter stirbt. Das alleine gelassene Geschwisterpaar beschließt, da Inzest nun mal verboten ist, sich so zu verändern, daß sie sich nicht mehr erkennen: "darauf tätowierte sich das Mädchen, und der Bruder machte sich die Ki Frisur, worauf sie heirateten" (Kretschmar I 36). Bei den Kalang auf Java kommt es nach Tötung des Hundevaters zu Inzest zwischen Hundegattin und Hundesohn (Kretschmar I 39), und auch die Bevölkerung von Nias führt sich auf den Inzest von Hundegattin und Hundesohn zurück (Kretschmar I 40), und so tun die Bewohner der Nikobaren, nördlich von Sumatra, bloß handelt es sich da um eine Hundemutter.
Der Begriff des Hohlen (lat. cavus, griech. koilos usw.)
taucht auch wieder bei Marius Schneider auf. Wir brauchen uns nicht zu wundern.
(S. 40):
... such
expressions as the cavity, egg, or head at the beginning of things should not
be considered as concrete objects, but as figurative expressions for wholly
abstract functions.
Siehe auch:
http://www.noologie.de/symbol17.htm#Heading142
http://www.noologie.de/symbol17.htm#Heading143
http://www.noologie.de/symbol17.htm#Heading157
Die Hamadryas-Paviane stehlen gerne Hunde-Welpen und gliedern sie in ihre eigene Horde ein. Und die Hunde machen da sogar auch mit. Warum, das weiss keiner. Aber wenn ein junger Hund auf irgendjemand geprägt wird, nimmt er diesen als seinen Leit-Hund. Natürlich können wir uns gut vortellen, dass die Pleistozänen Menschen genauso mit den Wölfen verfahren haben. Wenn man sich den Film genauer ansieht, merkt man, dass die Hunde Halsbänder tragen. Sie sind also gar nicht so wild.
Baboons
kidnap and raise feral dogs as pets: Male Baboons kidnap puppies. Baboons even
play and groom with the dogs. A sure sign that they have been accepted into the
horde. Kidnapped dogs grow up with the baboon family. They are living and
sleeping together. They are treated as family pets. The relationship seems to
profit both sides. The dogs stand guard at night, when the Baboons cannot see
or hear so well.
https://www.youtube.com/watch?v=U2lSZPTa3ho
Hamadryas
Baboon Behaviors:
https://www.youtube.com/watch?v=BoKJR5rdhbg
Ein seltsames Verhalten der Hamadryas- Paviane:
https://www.youtube.com/watch?v=Ju7gujK8yrY
Are Baboons
Domesticating These Wolves?
https://www.youtube.com/watch?v=QlwOViUzv10
https://www.youtube.com/watch?v=dQn1-mLkIHw&list=RDU2lSZPTa3ho&start_radio=1
Ein wenig Musik-Theorie ist in diesem Zusammenhang vorteilhaft. Es gibt auf dem Youtube auch ausreichend Beispiele, wo man die Klänge zusammen mit der Theorie bekommt, was es für den Laien leichter macht, als wenn man nur die Noten auf Papier bekommt, wo sie nach gar nichts klingen.
https://www.youtube.com/watch?v=kvGYl8SQBJ0
https://www.youtube.com/watch?v=_e62aRZcFkw
Music
Theory - Understanding The Circle of Fifths
https://www.youtube.com/watch?v=_LHv5WN4SiU
Why Not
Admit There is a Problem With Math and Music?
https://www.youtube.com/watch?v=gHSv94aTTnk
https://www.youtube.com/watch?v=csr3r3KqJzs
Wir können das hier nur ganz kurz zusammen fassen: Die phänomenologisch ausgedrückten musikalischen Themen des "Ring" beruhen auf neuronalen Prozessen, die in anderer Fassung als "Neuronale Ästhetik" bezeichnet werden. Und hier finden wir auch das Leit-Motiv von Marius Schneider wieder. Denn der phänomenologisch vernommene Ton, bzw. der Klang, ist ein neuronaler Prozess, ein Muster der Rekurrenz, das von unserem Neuronal-System "decodiert" werden kann. Ein Klang ist eine Rekurrenz (Schwingungszahl) im Spektrum von ca. 20 Hz, bis 20.000 Hz. Wobei noch die Unter- und ‑Obertöne relevant sind, die den Charakter eines Instruments ausmachen. Eine Tonleiter ist eine Abfolge von Tönen, die auf verschiedenen Verteilungen von Halb- und Ganz-Ton Schritten beruht. Man unterscheidet die wesentlichen Ton-Geschlechter von Dur- und Moll- Tonleitern. Eine Melodie ist eine Abfolge von Klängen, deren Schwingungszahlen in bestimmten Resonanz-Verhältnissen stehen, die sich im Spektrum von Dur oder Moll aufhalten. Ein Rhythmus ist eine Rekurrenz im Spektrum von Sekunden, manchmal auch Stunden, Tagen und Monaten. Deshalb spricht man auch von dem Rhythmus der Jahreszeiten, und den Stimmungen von Nacht, Morgen, Tag, und Abend. Hier kommt eine andere Frequenz- Auflösungs- bzw. Decodier-Funktion des Neuronalen Systems zum Tragen. Denn es ist eine Muster-Unterscheidungs-Funktion, die auf Neuronaler Resonanz beruht. Das Wort Neuronale Resonanz bedeutet in diesem phänomenologischen Spezialfall, dass irgendetwas eine Neuronale Erregung verursacht hat, und im Gedächtnis abgespeichert wird. (Was in der Musik meistens unbewusst stattfindet). Wenn die Gedächtnis-Funktion dann zu einem späteren Zeitpunkt "merkt", dass es ein ähnliches Muster schon einmal abgespeichert hat, dann "er-innert" es sich. Das ist bei Wald&Fuhrmann der Faktor der Er-innerung, den sie anhand der Leitmotive des Wagners analysieren. Das ist aber keine einfache Rekurrenz, sondern Rekurrenz mit Variation. In der westlichen Musik sind Variationen von Rhythmen eher weniger gebräuchlich, aber in der afrikanischen und asiatischen Musik kommen sie sehr häufig vor. Dort nennt man es Polyrhythmik. Die Rekurrenz mit Variation ist genau die Struktur der musikalischen Motive im "Ring" nach Wald&Fuhrmann. Ich zitiere hier kurz Nietzsche, aber etwas verfremdet:
Die unendliche Wiederkehr des Ewig Ungleichen
Nietzsche hat in nuce die musikalisch- kosmologischen Themen der Rekurrenz schon thematisiert. Nur das Thema der (praktisch unendlichen) Variationen konnte er nicht so gut fassen. Deshalb hat er Wagner leider auch nicht verstanden. Denn so, wie Wald&Fuhrmann die Motive Wagners analysieren, handelt es sich wiederum um Rekurrenzen von Variationen, die mathematisch ausgedrückt, höhere Ableitungen von Rekurrenzen sind, was man auch als einen übereinander gestapelten Rhythmus von Rekurrenzen verstehen kann, die sich durch den ganzen "Ring" ziehen. In einer anderen Sichtweise, wenn man noch die Mythologie dazu nimmt, ist es ein komplettes Glasperlenspiel, das Wagner da inszeniert.
Die verschiedenen Wissenschaften wie die Musik-Theorie, und die mathematische Darstellung der Physiker haben gänzlich verschiedene Terminologien und Denkweisen, so dass das trans-disziplinarische Verständnis extrem erschwert wird. Die Physiker reden von Wellen, mit einer bestimmten Wellenlänge, bzw. Frequenz, welches ein Abstraktum von Schwingung ist. (Siehe dazu auch das Thema des Rheingold: Weia! Waga! Woge du Welle...). Die Phasenverschiebung von Wellen ist analog zu der Variation von Schwingungszahlen. In der Physik bzw. Informations- und Rundfunk-Technik spricht man von Phasenmodulation, wenn man eine Information in die Phasenverschiebung eincodiert. Ein Beispiel von Rekurrenz mit Variation ist in der Physikalischen Kosmologie etwa die Ausrichtung der Achse der Erd-Drehung auf einen bestimmten Stern, die sich durch die Präzession der Equinoktion bemerkbar macht. Ebenso ist die Erdumlaufbahn um die Sonne nicht kreisförmig, sondern eine Ellipse, so dass sich verschiedene Abstände der Erde zu der Sonne ergeben. Diese nennt man Perihelion und Aphelion.
https://www.timeanddate.com/astronomy/perihelion-aphelion-solstice.html
http://spaceweather.com/glossary/perihelion.htm
Da sich aber die Planeten, vor allem die grossen, Jupiter und Saturn, in ihren verschiedenen Umlauf‑ Bahnen und ‑Zeiten, und ihren Perihelien und Aphelien gravitational gegenseitig beeinflussen, wird das Gefüge der kosmischen Umlaufbahnen noch einmal komplizierter. Denn nun werden aus Ellipsen ziemlich seltsam geformte Ovoide (Ei-förmige Gebilde). Und die verändern sich permanent, abhängig davon, wie weit oder nahe ein Planet dem anderen kommt. Ich habe das weiter unten unter dem Thema: "Katastrophisches im Kόsmos" etwas weiter ausgeführt. In der antiken Kosmologie waren deshalb der Jupiter und der Saturn auch die Hauptgötter der antiken Welt, weil sie die Phasenverschiebungen der Rekurrenz der Umlaufbahnen bewirken. Der entscheidende Bruch des Weltbildes der Physiker mit dem der musikalischen Kosmologie besteht darin, dass die Physiker von der völlig irrealen Annahme ausgehen, dass es irgendwo im Universum der Natur so etwas wie eine völlig Sinus-förmige Welle gäbe. So etwas gibt es nur in technischen Apparaturen, unter kontrollierten Bedingungen, so etwa in einer Quarz-Uhr oder einer Atom-Uhr. Alle Wellen haben eine Einschwing-Phase, eine Phasen-Modulation, und eine Ausschwing-Phase. Die kann sich aber auch über sehr lange Zeiträume erstrecken, also bis zu xyz- Milliarden Jahren.
Die physikalische Resonanz ist "natürlich" nur auf physikalische Phänomene beschränkt, etwa wenn man einige Pendel-Uhren auf einem Regal-Brett aufstellt, und man bemerkt nach einiger Zeit, dass sich alle Pendel-Uhren auf "wunderbarer" Weise "synchronisiert" haben. Die ticken auf einmal alle im gleichen Takt. Es gibt aber auch eine biologische Resonanz. Denn, wie man aus Studien von College-Studentinnen festgestellt hat, "synchronisieren" sich die Menstruations-Zyklen von Frauen, die in dem selben Zimmer leben, auch "wunderbarer" Weise, so dass sie alle irgendwann dieselbe Menstruations-Periode haben. Das erklärt man sich mit Pheromonen. Bei Insekten sind Pheromone recht häufig zu finden, etwa bei Schmetterlingen. Aber was Pheromone bei Menschen eigentlich sind und bewirken, ist nicht so gut erforscht. Deshalb sind biologische Resonanz-Phänomene immer noch ziemlich schwer fassbar und erklärbar. Ein anderes Beispiel sind die Entwicklungs-Zyklen von Zikaden. Wieso diese unterirdisch als Larven lebenden Tiere, alle synchron alle paar Jahre (der berüchtigte 17-Jahres-Zyklus). ...
https://en.wikipedia.org/wiki/Cicada
https://animals.mom.me/long-cicadas-live-above-ground-10675.html
http://sciencenetlinks.com/science-news/science-updates/cicada-cycles/
... plötzlich in Massen aus der Erde hervorbrechen, macht natürlich einen spektakulären Eindruck, aber wie die sich alle durch die Erde hindurch synchronisieren, ist eher schwer zu erklären. Man kann das aber durch das unterirdische Kommunikations-Geflecht der Pilze mit den Wurzeln der Pflanzen doch noch erklären. Die Pilze sind in der Pflanzen-Welt so etwas wie ein "unterirdisches Global Brain", also die Synapsen einer quasi-Neurologie der Natur. Dann kommt noch dazu die Neuronale Resonanz, die bei den höheren Tieren, und dann ganz besonders, bei den Menschen vorkommt.
Rekurrenzen sind das musikalische Grundprinzip der Anschauung der zyklischen Zeit der Archaischen Menschheit. Und diese ist eben in dem Klang und dem Rhythmus am Besten "aufgehoben". Daher kommt auch die Klang- oder tonale Kosmogonie des Marius Schneider. Er unterscheidet auch phänomenologisch, im Erleben des Menschen, die Stadien von Tiefschlaf, Traumschlaf, und ganz besonders, die Phase des Halb-Traums, kurz vor dem Erwachen. Dies ist bei Wagner im "Ring", die Stunde der Nornen. Das Grau des Früh-Morgens, bevor das Tag-Bewusstsein einsetzt. Diese Phase ist die Phase der Prophezeihung, eben der Nornen. Das Zeitverständnis der modernen Menschen ist linear, ausgehend von einem Ereignis-Punkt, wie etwa die Geburt Christi, das Auftreten Mohammeds, oder dem Tod Krishnas (was in Indien mit dem Beginn des Kali-Yuga gleichgesetzt wird). Die einzigen Rekurrenzen, die für das Zeitempfinden des modernen Menschen existieren, sind die der Tage, Wochen, Monate und Jahre. Und dann die Brüche mit den Phasen des Mondes, und deren Inkommensurabilität mit dem Sonnen- Umlauf- Zyklus eines Jahres. Der Kalender versucht, dies irgendwie hinzubiegen. Aber die Phasen-Verschiebung der Gravitationalen Beeinflussung der Planeten untereinander, kann hier "natürlich" nicht berücksichtigt werden. Denn die archaische Astrologie, die heute niemand mehr versteht, beruht genau darauf. Ähnlich wie in einer Tonleiter haben die Monate verschiedene Längen, so dass man hier mit etwas Phantasie sagen könnte, es gibt Dur- und Moll-Monate. Aber, anders als in den Tonleitern haben diese Rekurrenzen keine eigene Färbung oder Stimmung. Und das unterscheidet das musikalische archaische Verständnis von Zeit von dem modernen Verständnis.
This is a
citation from Joscelyn Godwin: "Cosmic Music":
(54)
The essence
of a latent creative primordial force, a rhythmically flowing fundamental
energy that one can never imagine in sufficiently abstract terms, can be
symbolized by just such an empty shell. Although one can recognize its mode of
operation, its inner essence cannot be described in words. The only possibility
of bringing to life the dynamic, flowing play of pure form within ourselves is
offered by music, which is likewise a meaningful but verbally inexpressible
play of empty forms. In the course of creation this original void becomes
concrete, realizing its potentiality without shedding its pre-existent
emptiness. Seen anthropocosmically, it fulfills its emptiness as one would a
desire.
The
primordial energy is a force of desire generating both fullness and the first
rhythmic movement on the basis of its emptiness. By this movement it manifests
all the phenomena of nature. It begins with the element of air and the sounds
that hover there and extends to the coarsest material formation.
Examples of
such rhythmic fundamental energies are the latent forces of expansion,
contraction, circulation, evolving, building vortices and concave spaces, etc.
These empty forms precede the things in which they come to expression. They are
the latent energies of all things, imparting to them their origin, specific
existence, and form. They are the primordial principles within which the
patterns, the prototypes, and, ultimately, individuals come into being. Thus,
for example, the pattern "man" arises from the empty form in which
particular types evolve and from which individuals emerge as innumerable
variants. Thus the ultimate fulfillment of the empty form's desire is
individuation.
...
(55)
In each
case the symbolic relationship depends on the model according to which an
object is being considered and known. There are a host of symbolic
relationships based on the principle of breathing and circulation, for example,
although the manner (the individuation) of circulation can be very different
from one object to the next. In regard to the common empty primordial form of
circulation, however, there remains that primordial relationship upon which
rests the mystical "universal consciousness," which knows man and the
whole of nature finally as a unity.
Symbolic relationship
makes more of an impression by an accumulation of common rhythms, especially
when observing external shape and the form of movement. The contours of a pear
or an apple, echoed in the crowns of their respective trees, are then
registered as shapes analogous to the head or to the female breast. The
relationship is even closer when two figures stand in "rebus"
relationship and complement one another like the casting and the mold. It is so
in the case of the water snake or the jellyfish, for example, who fit the
mobile shapes of their bodies to the water in order to be carried along by its
flowing form.
Another
kinship is produced from number: triangle; funnel; maelstroms; candlelight;
future, present, and past; heaven, intermediate world, and earth; or a song
with three strophes. These can be grouped together without regard to the
differences of their categories on the basis of their threefold rhythm, if they
are reduced to their empty, dimensionless formative force.
But the
most powerful kinship lies in tone. The tone of voice is inherited. It is
transmitted from father to son. But when a human being can imitate perfectly
the call or the
(56)
rhythmic
movement of a particular animal, a primordial kinship is disclosed even
there-it is known as totemism. The relationship between speaking and listening
is still more intense, for what the listener receives is what the speaker
gives. This means, ultimately, that the attentive listener becomes what the
speaker is. In all ancient cosmologies, air or periodic breath counts as the
first and subtlest content of the empty form. It is air that makes the word of
creation audible, and thereby leads to the first individuation of the empty
form. In contrast to this flowing and sounding individuation, all other material
and static individuations possess only a relatively low degree of reality and
truth, because the full truth, the "immutable and immortal," can come
to pure expression only in the primordial principles. In an individuality,
perfect truth is materially as unattainable as the geometric point. The only
possibility of approximately reaching the empty form in the individuation is
through sounding rhythm. This is why singing and hearing represent the most
refined forms of higher cognition and are the basis of a ritual that organizes
its songs according to meter, that is to say, after numbers or sounding
patterns.
In der Indischen Raga-Musik ist die Stimmung und Färbung der Zeit noch durch die verschiedenen Typen des Raga charakterisiert. Es gibt Morgen-, Mittags-, Abend- und Nacht-Ragas. Diese haben aber keine klangliche Varianz. Denn sie sind immer in derselben Tonart gestimmt.
Morning
Ragas:
https://www.youtube.com/watch?v=KMEZ5iGOy_Q
Daytime
Ragas:
https://www.youtube.com/watch?v=OTnLL_2-Dj8
Afternoon
Ragas:
https://www.youtube.com/watch?v=BraglzsZKNA
Evening
Ragas:
https://www.youtube.com/watch?v=iydonyJqVks&list=RDQMq7IMWaeVVJs&start_radio=1
Night
Ragas:
https://www.youtube.com/watch?v=QnEdiP0CBCI
Santoor,
Shivkumar Sharma:
https://www.youtube.com/watch?v=I4LP3ziNTlU
Und noch mehr Shivkumar Sharma:
https://www.youtube.com/watch?v=htmEGHQ_98k
Der wesentlich unterschiedliche Faktor, der die modernen Menschen von den Archaischen unterscheidet, ist: Die damaligen Menschen der Archaischen Zeiten hatten Eines Im Überfluss: Sie hatten viel, sehr viel Zeit. Seit ca. 100.000 Jahren, also ca. 5.000 Generationen, wenn man 20 Jahre für eine Generation ansetzt. Wenn Menschen in der Grössenordnung von 10.000 ‑enden Jahren denken, kommen sie dann notwendigerweise auf die Präzession der Äquinoktien, als das Grösste nur vorstellbare Phänomen der Rekurrenz. Die Vedischen Inder sind da noch ein bisschen weiter gegangen, denn diese denken in Kalpas und Maha-Kalpas, also in x-mal 1.000.000 ‑enden Jahren.
In den folgenden Artikeln findet sich noch ein bisschen tieferes Material, um- hinein- und hinab- zu- Tauchen, in die Un- und Ur-Gründe unseres Zeit-Empfindens. Der Umfang würde den jetzigen Text sprengen, und so muss ich auf die www-Links verweisen.
In diesem Artikel werden einige der theoretischen Neuronalen Grundlagen der Musik und der Zeit ausgeführt: Music, Pattern, and the Neuro-Structures of Time.
Or: The
Infinite Return of the Eternally Unequal:
http://www.noologie.de/symbol18.htm
Dieser Artikel behandelt einige Aspekte der alt-griechischen Neuronalen Techniken
der Aoidoi, also Homer, Hesiodos, und die Pythagoreische
Kosmologie:
http://www.noologie.de/symbol17.htm
Time,
Anticipation, and Pattern Processors --
Meta-Morphology and Neuronal Pattern Processors
Hier gibt es einige Grundlagen zum Zeit-Empfinden, und der Vor-Ahnung.
http://www.noologie.de/symbol08.htm
Neuronal Aesthetics, Cognition, Pattern, Autopoiesis
Hier werden einige Aspekte der Buddhistischen Philosophie im Zusammenhang
mit der Neuronalen Aesthetik behandelt:
http://www.noologie.de/desn16.htm
http://www.noologie.de/desn16.htm#Heading61
Morphology,
Structures, the Cultural Pattern
Dies ist eine Ausarbeitung zum Thema der Morphologie,
das wiederum mit der Neuronalen Aesthetik im Zusammenhang steht.
http://www.noologie.de/desn17.htm
Kinemorphae,
Kinesics, Kinesthetics and Rhythm
Hier werden verschiedene Aspekte des Rhythmus im Tanz und anderen
non-verbalen kulturellen Traditionen behandelt.
http://www.noologie.de/desn24.htm
Die Prinzipien der Meta-Morphologie
http://www.noologie.de/neuro06.htm
Peri mnaemae kai ana-mnaesis, peri ais-thaesis kai phainosis
http://www.noologie.de/neuro07.htm
Wie der Mensch auf den Hund gekommen ist:
Eine etwas andere Geschichte aus der Ur-Urzeit der Mensch -
Tier Lebensgemeinschaften
http://www.noologie.de/neuro08.htm
Die Einbettung der Menschheit in die biosphärische Matrix
http://www.noologie.de/neuro09.htm
En-Ar-Chaea
http://www.noologie.de/neuro12.htm
An einem kühlen, grauen Morgen in der Welt-Traum-Zeit
http://www.noologie.de/neuro14.htm
Literatur zu den obigen Themen:
http://www.noologie.de/neuro16.htm
Hier ist eine sehr verkürzte Darstellung des Titels: "Yggdrasill und Ragnaröc(r). Die Welt(en‑) Esche und der Weltuntergang in Der Altnordischen Mythologie und Literatur und in Richard Wagners Götterdämmerung". Der volle Text ist hier:
https://uni-salzburg.at/fileadmin/oracle_file_imports/1531239.PDF
Jürgen Kühnel verfolgt genau den Einfluss der Altnordischen Mythologie auf den Ring des Wagner's. Aber auch hierfür gibt es kein Management Summary. Weil das alles zu lang für einen Overview ist, wird dies nun in den Appendix verpackt. Siehe S. 1:
Jürgen Kühnel: „Materialien zu: In Langer Zeiten Lauf
Zehrte...
Die entscheidende Neuerung Wagners bei der Neugestaltung des Nibelungenstoffes im Ring
des Nibelungen, bei seiner Re-Interpretation und Re-Konstruktion dieses Stoffes, ist die Ver-
knüpfung des Nibelungenstoffes mit dem altnordischen Göttermythos. Zur Konzeption der
Tetralogie gehörte von Anfang an der Rückgriff auf die skandinavischen Quellen (statt auf
das deutsche Nibelungenlied), der Rückgriff auf die Völsunga saga, auf die Heldenlieder der
Edda und auf die Nibelungen-Erzählung in Snorri Sturlusons Scáldscaparmál, in der Wagner
das Motiv des verfluchten Ringes vorfand. Die Verknüpfung des Nibelungenstoffes mit dem
altnordischen Göttermythos gehört demgegenüber erst in eine der letzten Phasen der Arbeit
am Ring-Text.
Wir müssen hier nur noch bemerken, dass der Wagner bei der Welten-Esche wohl mythologisch geschlampt hat. Denn dieser über-mythologische Baum der Welten-Esche ist nicht so leicht herunter- zu- kriegen. Denn der blühet und fruchtet auch noch in dem unheim-lichen Heim des Hundings des Wagner's, aus der Walküre. Und dann kommt er auch noch sonst wo in der Welt der Mythologie vor. (Nach Hertha v. Dechend). Das Kommen und Gehen der Menschheits-Kulturen, der Welten-Baum ist immer mit dabei. Es kommen und gehen die Schlangen, und der Fenris-Wolf, oder die Midgard-Schlange. Oder die Eichhörnchen. Die nagen immer an den Wurzeln. Aber bisher konnte keine Schlange, oder kein Wolf oder kein Eichhörnchen diesen Baum fällen. Daher finden wir den Welten-Baum in fast allen Menschheits-Kulturen, quer über den gesamten Erd-Kreis. (Orbis Terrarum).
Siehe auch bei Hertha v. Dechend, die vielen Stellen, wo sie den world tree erwähnt. Es wäre etwas zu aufwendig, diese alle hier zu zitieren. Man braucht nur nach "world tree" in den entsprechenden .htm Dateien suchen:
https://www.bibliotecapleyades.net/hamlets_mill/hamletmill10.htm
https://www.bibliotecapleyades.net/hamlets_mill/hamletmill19.htm
https://www.bibliotecapleyades.net/hamlets_mill/hamletmill23.htm
https://www.bibliotecapleyades.net/hamlets_mill/hamletmill_appendixes.htm
S. 448-449:
Since we do not mean to undertake the expedition into
comparative tree-lore here and now, we have to leave it at that. That mythical
"trees" are not of terrestrial provenance, and that we cannot cope
with the different specific tree individuals under the heading "the world
tree"—not although, but because they are "cosmic" trees—could
have been expected by everybody who has spent
time and thought on the tree of the Cross; on Yggdrasil (and Ashvatta); on the
"Saltwater-tree" of the Cuna Indians; on Zeus' oak, part of which
was built into Argo; on the fig tree at the vortex which saved Odysseus; on the
laurel which did not yet mark the Omphalos of Delphi, when Apollo slew Python
("nondum laurus erat,” Ovid)—it had to be brought from Tempe after
Apollo's indenture of eight great years; on Uller's yew-tree (belonging to
Sirius) by mean of whose juice Hamlet's father was
murdered; on—apart from the
mentioned Mesopotamian tree individuals—the "dark kishkannu-tree"
growing in Eridu, where no mortal is ever admitted; on the tamarisk at
Be'ersheba in Genesis XXI; on the heather tree that "enfolded and embraced
the chest with its growth and concealed it within its trunk," the
"chest" being the coffin of Osiris (Plutarch, De Iside et Osiride,
ch. 14-15, 356E-357A); and on the king of the country who "cut off the
portion that enfolded the chest, and used it as pillar to support the roof of
his house," until Isis carried off this "pillar." Those who
prefer to overlook these items (and very many more) might recall the many times
that we hear of much sighing and crying over trees cut down, sawed in two, and
the like [n41 See R. Eisler, Orphisch-Dionysische Mysterien-Gedanken in der
christlichen Antike (1925; repro 1966), pp. 246, 248. Compare also the
"epitheton" of Ugaritic Baal, 'aliyn, and its possible derivation
from Hebrew 'alion ('elon), Oak, Therebynth, holy tree, and allanati as name
of the fourth month, i.e., the month of Tammuz. (H. Birkeland, Norsk Tidskrift
for Sprogvidenskap 9 [1938], pp. 338-45; W. Robertson Smith, The Religion of
the Semites [1957], p. 196, n.4.)]—after all, our very Yima-Jamshid was sawed
in two, by Azhi Dahak—as Tammuz "the lord of the great tree, overcome by
the rage of his enemies," and the numerous comparisons of Mesopotamian
temples with trees (cf. M. Witzel, Texte zum Studium Sumerischer Tempel und
Kultzentren [1932], pp. 37f.; Witzel, Tammuz-Liturgien und Verwandtes [1935],
pp. 1 08f.).
It would be an imposition to expect
the reader to listen to such endless rambling on without telling him the aim
that we hope to attain, sooner or later, by digging into these trees and posts:
we do want to know which "New Way" it was that has been
"opened" by Gilgamesh who was "wood" from the mes-tree, and
we wish to find out the chronological sequence of the celestial events as told
in the Enuma elish, the Gilgamesh Epic and the Era Epic. The irrelevancy of the
scholarly quest for "poets" (and who cribbed from whom) has been
understood, meanwhile: it is the celestial phenomena that move and change, and
not the "mythopoetic fantasy" or the "doctrines" of poets
and pontiffs. We have to find out, therefore, who came first as ruler of
"the underworld," Nergal or Gilgamesh, or whether these two should
really be the same, which we doubt for the time being. Yet, we have already
heard (pp. 437f., n. 22) that Nergal's name MES.LAM.TA.E.A. was given to
Gilgamesh. As Lambert states (La Legende de Gilgamesh, pp. 39f.): "After
his life on earth Gilgamesh became king of the under world, a Babylonian
Osiris.
Es gibt auf dem Youtube auch wichtiges Material mit Sound-Beispielen, wie das vielleicht in den Alt-Griechischen Zeiten bei den Aufführungen von Aischylos und Sophokles und Homer geklungen hat.
Homer:
Odyssey A-1-27 (in reconstructed ancient Greek pronunciation). Dies ist
vielleicht die beste Darstellung, womit sich unsere Griechischen Ur-Ur-Ahnen
bei ihren Symposien unterhalten haben. Man beachte auch die vielen Oberton-Sequenzen,
die heute niemand mehr versteht oder erreicht. Das gibt es heute nur noch in
der Musik der Mongolen. Das hilft uns auch noch viel besser, als jedes noch so
langes Studium der Homerischen Epen.
https://www.youtube.com/watch?v=MOvVWiDsPWQ
The
text is:
Tell
me, O Muse, of the man of many devices, who wandered full many ways after he
had sacked the sacred citadel of Troy. Many were the men whose cities he saw
and whose mind he learned, aye, and many the woes he suffered in his heart upon
the sea, seeking to win his own life and the return of his comrades. Yet even
so he saved not his comrades, though he desired it sore, for through their own
blind folly they perished—fools, who devoured the kine of Helios Hyperion; but
he took from them the day of their returning. Of these things, goddess,
daughter of Zeus, beginning where thou wilt, tell thou even unto us. Now all
the rest, as many as had escaped sheer destruction, were at home, safe from
both war and sea, but Odysseus alone, filled with longing for his return and
for his wife, did the queenly nymph Calypso, that bright goddess, keep back in
her hollow caves, yearning that he should be her husband. But when, as the
seasons revolved, the year came in which the gods had ordained that he should
return home to Ithaca, not even there was he free from toils, even among his
own folk. And all the gods pitied him save Poseidon; but he continued to rage
unceasingly against godlike Odysseus until at length he reached his own land.
Howbeit Poseidon had gone among the far-off Ethiopians—the Ethiopians who dwell
sundered in twain, the farthermost of men, some where Hyperion sets and some
where he rises, there to receive a hecatomb of bulls and rams, and there he was
taking his joy, sitting at the feast; but the other gods were gathered together
in the halls of Olympian Zeus.
Rediscovering
Ancient Greek Music - Official HD Version. "These are the blueprint
patterns of the ancient Homeric Poetry and Music Patterns". "These
are the earliest Patterns of the Homeric Music". Wer mehr dazu
wissen will, muss sich wieder bei Marius Schneider bedienen. "The final piece theme is the chorus of
Orestes, who is pursued by the spirits of his mother." These are the
Goddesses, of the Night, the eternal Nyx, the Goddess of the un-fathomable
eternal Sound of the un-knowable Erynniae, and of the Moirae. This is very
beyond the comprehension of present music interpretation.
https://www.youtube.com/watch?v=Dc97mwbbMds
Armand
D'Angour: 'What do we know about Greek Music?' (Jan 2017)
https://www.youtube.com/watch?v=s7bWCeazHsc
Armand D'Angour:
Music was
ubiquitous in Ancient Greece. Now we can hear how it actually sounded
Much of what we
think of as Ancient Greek poetry, including Homer’s Iliad and Odyssey, was
composed to be sung, frequently with the accompaniment of musical instruments.
And while the Greeks left modern classicists many indications that music was
omnipresent in society – from vases decorated with lyres, to melodic notation
preserved on stone – the precise character and contours of the music has long
been considered irreproducible. However, the UK Classicist and classical
musician Armand D’Angour has spent years endeavouring to stitch the mysterious
sounds of Ancient Greek music back together from large and small hints left
behind. In 2017, his work culminated in a unique performance at the Ashmolean
Museum in Oxford, intended to recreate the sounds of Greek music dating as far
back as Homer’s era – roughly 700 BCE. This short documentary details the
extraordinary research and musical expertise that made the concert possible,
revealing remarkable sounds once thought lost to time. To learn more about what
music sounded like in Ancient Greece, read D’Angour’s Aeon idea.
https://aeon.co/ideas/can-we-know-what-music-sounded-like-in-ancient-greece
Reciting
Homer - Iliad book 6:
https://www.youtube.com/watch?v=qI0mkt6Z3I0
Homeric
Singing - Just the beginning of the song: Od. 8, 267-299
https://www.youtube.com/watch?v=J5KcPraGOs4
Homeric
Singing - An Approach to the Original Performance
https://www.oeaw.ac.at/kal/sh/index.htm
https://www.oeaw.ac.at/kal/agm/
https://www.youtube.com/watch?v=K08vUnVpHcw
The text
is:
This
documentary shows that it is possible to transmit orally a poem as extense as
the Illiad (14,000 verses). As evidence, a contemporary Irish bard is
presented. The study of Homer is one of the oldest topics in scholarship,
dating back to antiquity. The aims and achievements of Homeric studies have
changed over the course of the millennia. In the last few centuries, they have
revolved around the process by which the Homeric poems came into existence and
were transmitted over time to us, first orally and later in writing. Some of
the main trends in modern Homeric scholarship have been, in the 19th and early
20th centuries, Analysis and Unitarianism (see Homeric Question), schools of
thought which emphasized on the one hand the inconsistencies in, and on the
other the artistic unity of, Homer; and in the 20th century and later Oral
Theory, the study of the mechanisms and effects of oral transmission, and
Neoanalysis, the study of the relationship between Homer and other early epic
material. The language used by Homer is an archaic version of Ionic Greek, with
admixtures from certain other dialects, such as Aeolic Greek. It later served
as the basis of Epic Greek, the language of epic poetry, typically in dactylic
hexameter. Aristotle remarks in his Poetics that Homer was unique among the
poets of his time, focusing on a single unified theme or action in the epic
cycle. The cardinal qualities of the style of Homer are well articulated by
Matthew Arnold: "The translator of Homer should above all be penetrated by
a sense of four qualities of his author:—that he is eminently rapid; that he is
eminently plain and direct, both in the evolution of his thought and in the
expression of it, that is, both in his syntax and in his words; that he is
eminently plain and direct in the substance of his thought, that is, in his
matter and ideas; and finally, that he is eminently noble."
Stefan
Hagel Homeric Singing Ilias Book A 4 3 2017 Pnyx:
https://www.youtube.com/watch?v=qAZg9aGbEU8
Homeric
Singing - Just the beginning of the song: Od. 8, 267-299
https://www.youtube.com/watch?v=J5KcPraGOs4
https://www.youtube.com/watch?v=elERNFoEf3Y
https://www.youtube.com/watch?v=xMtocCOeGqE
Die Musiktheorie hat viele Forschungsergebnisse zu Musik und Emotion erbracht. Dies ist der wesentliche Faktor, der u.a. in Schopenhauer's Metaphysik der Musik behandelt wird. Und natürlich auch bei den Opern Wagner's bestimmend ist. Hier sind ein paar Wikipedia-Einträge dazu:
https://en.wikipedia.org/wiki/Music_and_emotion
https://en.wikipedia.org/wiki/Music_psychology
Hier ist noch ein wichtiger Beitrag von Patrice Ayme', der zwar nichts mit Musik im Sinn hat,
dafür aber umso mehr mit Emotionen:
Stephen Fry: Ein bekannter Britis'her Autor und Schauspieler,
der die Musik des Wagner's liebt.
Er ist in anderer Weise auch ein Un-Ding: Jüdisch und dazu noch homo-sexuell!
Die Juden mögen gar keine homo-sexuell'en. Aber das ist dem Stephen Fry völlig egal.
Er liebt die Kosmogonie des Wagner's weil es das als solches auf dieser Welt
nicht nocheinmal nicht mehr zusammen gibt!
Vor allem dessen Mythologie- und Harmonikales Verständnis, und das Grosse Werk, das auch in eine Oper umzusetzen. Er leistet damit einen wichtigen Beitrag zu einem erweiterten Verständnis Wagners, zu den Hinter- und Unter-Gründen des Menschheits-Schicksals.
Er zeichnet auch die Geschichte des Lebens und Wirkens von Wagner nach.
https://www.youtube.com/watch?v=hlmaEpw7oz0
(27:52 - 33:09) Stefan Mickisch spielt da auch noch eine bedeutende Rolle.
(34:32) Und dann kommt die Produktion von Valery Gergiev.
Dies ist der berühmte Dirigent, mit seinem Zahnstocher.
In (37:48) spricht Stephen Fry das Un-Aussprechliche aus:
"I
wonder if it is possible to take the German out of Wagner."
In (38:04)
sagt Gergiev: "There ist not once a mentioning of Germany or
Deutschland".
In (38:44)
sagt Gergiev: "It's not German German German, it is about the world".
Dann kommt in (43:57 - 46:25) die schicksalshafte Begegnung mit dem Kinni Loui II zustande.
Der hat für den Wagner dann alle seine Schlösser und Opernhäuser gebaut und finanziert.
Dann kommt Cosima Wagner (53:00).
Und dann das Opernhaus in Bayreuth (55:00).
Und dann gibt es in Minute (25:08) noch eine jener berühmten x-fachen Verneinungen, in denen die Anglo-Experten nicht zu übertreffen sind: "Just because he may have been a nasty little man, and a nasty anti-semite, doesn't mean, that his music is not as supreme as it is." This understands, who he shall or will or will not. After so many negations, what remains of that boisterous speech, is just the Anglo-Expert-Jargon of the worst kind. Will sagen, dass die US-Anglo-Leute auch ganz schlimme Sprechweisen haben. Diese Mehrfache Verneinung ist wirklich kaum auszuhalten. Aber das ist eben eine Art Wissenschaftler-Jargon, weil es so etwas wie ein Dogma gibt, dass man niemals etwas geradeaus sagen darf.
Als ein Deutscher, darf man niemals etwas von den Anti-Semitismen von des Wagner's sagen.
Es gibt so fuu'chbar viele Apologeten dazu.
Die 1) einfache Erklärung dazu ist, dass die damaligen jüdischen Komponisten sehr viel
erfolgreicher waren als der Wagner.
Die 2) viel schlimmere Erklärung dazu ist. Dass das Judentum, mit der Tragik des Wagner's
gar nix zusammen kommen oder haben konnten, denn deren Gott-Verständnis,
war völlig diametral, ... Deren YHVH Gott der bestimmt wirklich alles.
Bei Wagner war es um-ge-kehrt. Die menschlich'en
Wesen, die hatten auch die Macht, auch den Gott-Gewollten Befehlen zu wider-sprechen.
Das darf in dem Juden-Tum überhaupt nicht vorkommen!
Der Abrahametismus, ist etwas viel völlig anderes, als die Wagner'sche
Menschliche Selbst-Bestimmungs- Hoheit!
Die gibt es dort gar nicht! Vor allem in dem Islam, der Nach- Folger der Religion der Juden.
!!!
nochmal ich hoffe, das dass glaubt mir bestimmt niemand, mehr in dem BRD Land.
Das hoffe ich, denn ich könnte dafür auch noch gleich auf dem Scheiter-Haufen landen.
Wenn die Wächter der Matrix das heraus finden. So ohne Probleme ist es gar nix,
wenn Mann mal eine Alternative Meinung hat.
!!!
Wagner und / oder Verdi. Stephen Fry diskutiert mit Experten die musikalischen / harmonikalen / mythologischen Unterschiede zwischen Wagner und Verdi. Mit sehr guten Musik-Beispielen. Der Beitrag ist interessant, weil er einige der musikalischen Leitmotive-Techniken demonstriert, die Wagner eingesetzt hat.
https://www.youtube.com/watch?v=73TH_MZ6c_c
Besonders interessant ist die Minute (1:00:57). Da geht es um die Macht des Ur-Vaters (Wotan) mit seinem Speer, und wie der Speer zuletzt von seinem Enkel-Sohn Siegfried zerschlagen wird. Das ist zwar kein Vater-Mord im Sinne des Oedipus, aber es ist fast ein Gross-Vater-Mord. Siehe dazu die Szene (1:02:14). The breaking of Wotan's own power. Stephen Fry überwindet hier auch die Deutsche Obsession, dass man glaubte, dass Richard Wagner etwas mit der Deutsch-Tümelei zu tun gehabt hätte. Das wäre weit gefehlt. Er war sehr, sehr Über-Deutsch. Es geht hier um die Menschheits-Träume von Alten Pantokrator-Göttern, gegen eine neue Generation von jungen Menschen, die die alten Pantokratoren und ihre Helfershelfer hier auf der Erden loswerden wollen. Dies ist alles im Kontext von Wagners Ideen zusammen mit Bakunin, von der Gesellschaftlichen Revolution zu verstehen.
Von Wilhelm Heizmann, eine ausführliche mythologische Darstellung des Weltenbaums Yggdrasil bei Wagner und der Nornen.
https://www.lwf.bayern.de/mam/cms04/wissenstransfer/dateien/w3_die_esche_als_weltenbaum.pdf
Es ist in der Praxis sehr schwer, etwas verbal zu formulieren, und dann noch in einer Poesie, was nur mit der Musik zu formulieren ist. Das ist auch ein typischer Fall von Inkommensurabilität. Der Graben zwischen den Rational-Verbal-Denkern und den Musik-Denkern ist breit und tief. Es kommt eher selten vor, dass jemand beide Gebiete in der selben Breite und Tiefe abdecken kann. Ein Beispiel dazu ist die Auseinandersetzung / oder Abneigung, die Nietzsche gegen Wagner führte. Das aber konnte Wagner wohl als einer der sehr Wenigen überbrücken. Also ist er eine sehr grosse Ausnahme in der Menschheits-Kultur-Geschichte. Nach der Wagner-Forschung hat er zuerst die Texte geschrieben, und dann die Musik dazu komponiert. Hierzu gibt es diverse Darstellungen der Leitmotive im Ring.
Eine sehr ausführliche ist diese, aus dem Deutschen Qualitäts-Fernsehen 3Sat. Stefan Mickisch und einige weitere Experten erklären ganz genau die musikalischen, politischen, und psychologischen Motive und die der Sinne. Leider haben die Copyright-Jäger der Matrix wieder einmal zugeschlagen. Die Videos verschwinden so schnell aus dem Youtube, dass man nicht mehr nachkommen kann. Aber es gibt einen einfachen Weg, doch noch das Material zu bekommen. Man braucht einfach nur in der Youtube-Suche das Stichwort eingeben. In diesem Fall "Rheingold". Dann bekommt man meistens etwas, das äquivalent ist.
Der Ring #1 - Rheingold
Stefan
Mickisch: Erstes Motiv Stefan Mickisch: Rheintoechter
Stefan
Mickisch: Gesang des
Rheingold
Der Ring #2 - Walküre
Der Ring #3 - Siegfried
Der Ring #4 - Götterdämmerung
Hier ein Kommentar zu Stefan Mickisch. Die 3Sat-Fernseh-Qualitäts-Doku, über die Walküre, 3:45: Stefan Mickisch: Auch interessant im Ring: Da gibt es keine glücklichen Ehen. Alle Ehen sind unglücklich. Alle wirklichen Lieben sind ausser-ehelich. In dieser Szene, der Inszenierung von Sven-Eric Bechtolf. Da sieht der Siegmund so aus, wie ein etwas derangierter Hell's Angel's Motor-Biker, der gerade kein Benzin mehr hat. Es ist alles so toll, so unheimlich komisch, wenn man sich eine Wagner-Oper humorisch ansieht, wie man es sich kaum noch toller vorstellen kann!
https://www.youtube.com/watch?v=XmilUEf6jCc&list=PLDUGgd-2M4RyeELv3k6wv1e56mHVX6cV8&index=2
http://www.mickisch.de/index.php?id=28
Es gibt einige Demo-Videos von Stefan Mickisch auf dessen Webseite. Er hat auch eine CD-Sammlung mit allen Motiven und den erläuternden Begleit-Texten produziert. Dort ist die Darstellung erheblich besser kondensiert, als in dem 3Sat-Video. In "Rheingold" erklärt er auch die Schaffens-Perioden des Wagner's, die er nur mit der Hilfe von dem Kinni Loui II in Bayreuth zur Vollendung bringen konnte. Er spricht bezeichnenderweise die "Atlantischen Urwesen" an, die hier in der mythologischen Interpretation noch ein bisschen weiter exegesi-siert werden. Es ist besonders lobend zu vermerken, dass Mickisch, im Kontrast zu praktisch allen anderen Musik-Wissenschaftlern seine Sache sehr humorvoll darstellt. Hier ist noch ein typischer humorischer Beitrag zu dem Gesang des Alberich mit den Rhein-Töchtern: In Track 03: "Er möchte natürlich gerne für seine Sexuellen Phantasien sein Brutto-Sexual-Produkt verbessern. Auch wenn es eigentlich genug Zwerginnen für den Sex zur Verfügung gibt. Er ist eben nur ein verwachsener Zwerg. Aber er möchte Höher Hinaus, im Sexuellen Sinne."
https://www.youtube.com/watch?v=1erA0ob9NxM&list=PL2FEA8C4E3C00C2CB
AG: Er möchte auch gerne ein Photo-Modell aus dem Playboy, gut gewachsen, und Oben Herum auch gut bestückt. Die Zwerginnen sind das eben leider gar nicht. Die haben sogar einen Damen-Bart. Das geht nun wirklich nicht. Siehe: Tolkien. (1978) [1937]. The Hobbit. Das gibt es auch in dem Film "The Hobbit". Die Zwerginnen sind nur Unten Herum gut bestückt. Warum will Mann irgendetwas mehr, als eine Frau, die Ganz Unten Herum Gut Bestückt ist? Denn der Orgasmus, der kommt meistens von Unten Herum. Und die Praxis des Sexus steht meistens im Gegensatz zu der phantastischen Vorstellung. Denn der archae-typische dumme Mann nach der Genesis, also Adam & Eva (also der eigentliche Sexuelle Sündenfall), nach dem dummen Ami-Hollywood-Schema will nicht nur den Orgasmus, sondern auch eine Versicherung seiner Ein-Malig-Keit, denn Mehr als Das Kann Kein Mann. Der Multiple Orgasmus ist eben das Prärogativ der Frauen. Nietzsche sagte dazu im Zahratustra: Ihr Sollt Euch nicht Fort-Pflanzen, sondern Höher-Hinauf-Pflanzen. Das wollte der arme Alberich auch. Aber Nietzsche der Grosse hatte von Alle Dem nur eine theoretische Ahnung, weil er das meistens nur manuell konnte. Ganz im Gegensatz zu Wagner, der das Alles ganz genau wusste.
http://www.f-nietzsche.de/lou3_dok.htm
https://www.aphorismen.de/zitat/6098
Nicht nur fort sollst du dich pflanzen, sondern hinauf! Dazu helfe dir der Garten der Ehe! Einen höheren Leib sollst du schaffen, eine erste Bewegung, ein aus sich rollendes Rad, — einen Schaffenden sollst du schaffen.
https://gewalltag.wordpress.com/tag/also-sprach-zarathustra/
https://www.research-collection.ethz.ch/mapping/eserv/eth:31152/eth-31152-02.pdf
https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_The_Hobbit_characters
http://www.noologie.de/noo06.htm#Heading285
http://www.noologie.de/Witze.htm
Mickisch: "Aber die Rheintöchter wollen sich nicht so einfach aus Nächstenliebe sexuell opfern, denn sie sind eigentlich A-Sexuell. Es klingt fast wie bei dem Musikanten-Stadl, die Wackersdorfer Mäuler". (Grosses Gelächter beim Publikum). "Die U(h)r-Zeit ist genau um 04:30 in der Frühe". AG: bevor sich die leuchtende luziferische Sonne den Vorrang über die dunklen Töchter der Nacht, also der Nyx, der Erynnien/Eumaeniden und der Moirae, errungen hat. Hier müssen wir ganz tief einsteigen in die Mythologie der Morgen-Röte, zwischen Schlaf und Traum, bei Marius Schneider. Mickisch: "Geistiges Licht, Nietzsche, Strauss, Zarathustra". Er sagt also: "Die Zielvorstellung der Armee des Wotan's, ist für diesen letzten Kampf. Aus diesem Tor von Walhalla sollen 540-mal 800 Krieger herausbrechen." (=432000). AG: Das geht halt nur noch mit der Vedischen Kosmologie des Marius Schneider's, und des Ernest McClain. Denn das sind die Zahlen-Verhältnisse der Vedischen Tonalen Kosmologie. Mickisch: "Sie bewegt sich in der Tonart, des Schöpfertums im Des-Dur, des Skorpion's". "Das wäre sein Klavier-Konzert, das würde er spielen". "Das wäre ein gutes Ruhekissen, in der Überlegenheit, in der Priorität". "Der Burg-Bau von Walhalla ist für die Götter ein Bisschen zuviel. Denn die wollen sich nicht selber bemühen". In Track 05: Der 8-beinige Hengst Sladilfari, der immer 4 Beine zum Rennen hat, und wenn die erschöpft sind, dann schaltet er die nächsten 4 Beine an. AG: Das ist fast so genau, wie "Das aus sich Selbst Rollende Rad" (= die Swastika). Und Loge, "dem Prinzip des Feuers, des Loges". Das kennen wir heute auch aus der modernen post-fossilen Energie-Technik. Wie man sich aus der Macht des Feuers befreien kann. Oder auch nicht. In der Götterdämmerung findet das seine Apotheose, Mickisch: "Das Dreieck zwischen Natur, Macht, Liebe". AG: Der End-Kampf der Götter gegen die Riesen ist auch eine Paraphrase auf die Theogonie des Hesiodos. Dies ist vor allem von Marius Schneider in seiner Kosmogonie bearbeitet worden. Im Track 04 der Götterdämmerung bringt Mickisch mit seinem typischen Humor die Bootsfahrt des Siegfried's den Rhein hinauf, in Verbindung mit Asterix und Obelix, wo Obelix auch gegen den Strom schwimmt. Tour de France Seite 36, und bei den Briten, Seite 48. (Grosses Gelächter beim Publikum). AG: Da gibt es auch diese nette Szene aus "Asterix und Kleopatra", wo der Obelix ein ganzes Schiffs-Geschwader, mit xyz-Tonnen Steinen den Nil entlang hinter sich her zieht, und nebenbei auch noch das Schiff der Piraten zum x-ten Mal versenkt. Auch sonst zitiert Mickisch die Asterix-Szenen immer gerne, wo sie ihm mit den mythischen Motiven zusammenpassen. So etwa bei den Normannen, in der Walküre. Zusammenfassend ist zu sagen: Mickisch gibt wohl eine der besten Interpretationen des Ring's zu allen den Leitmotiven, auf dem Klavier, was sehr viel eingängiger ist, als in der Oper, wo der Zuschauer vor lauter Gesamtkunstwerk und der seltsamen/skurrilen Interpretationen der Regisseure, die Bäume nicht mehr vor lauter Wald (=Wald&Fuhrmann) sehen kann. Um den Ring als Aufführung zu verstehen, sollte man vorher die CD's von Mickisch kennen. Auch sein souveräner Durchgriff auf die Mythologie und Philosophie ist eine Wohltat, denn das können die meisten Musikwissenschaftler eher weniger. Jedenfalls habe ich, ausser bei Lynn Snook, noch keine solche Darstellung gefunden. Peter Wapniewski erklärt alles nur auf der freudianischen psycho-analytischen Ebene. Bei Lynn Snook gibt es nur wenig Verweise auf die Musik-Beispiele, aber diese Kenntnis setzt sie voraus, weil sie ja immer in Bayreuth aufgetreten ist. Und bei "Ahnung und Erinnerung" von Wald&Fuhrmann, ist das, wegen des Fehlens der Ton-Beispiele, und der im Anhang "versteckten" Noten-Beispiele nur für akademische Musik-Wissenschaftler möglich, das Ganze nach-zu-vollziehen. Hier ist noch ein Video aus BR-Alpha mit Mickisch, wo er sich auch ein bisschen darüber auslässt, was er von den Regisseuren hält, die zwar nichts von Musik verstehen, die aber trotzdem eine Wagner-Oper inszenieren wollen:
https://www.youtube.com/watch?v=1h3h_Co9cJ8
An introduction
to Richard Wagner's "The Ring of the Nibelung." This monumental cycle
of four operas is one of the major achievements in the annals of art. The
documentary breaks down and reveals all the Leitmotiv's, characters, scenes,
plots, metaphors, mythology, and names in Wagner's Ring Cycle.
https://www.youtube.com/watch?v=CvpIbfslS9w&index=18&list=RDzR9I1YYtlJI
Dies ist eine Jungianische Einführung in den Ring: Das Folgende ist wohl die beste und eindrucksvollste Kurzfassung des Ring's in 54 Minuten, für Leute, die keine Zeit haben, sich für ein paar Tage in die Oper zu setzen. Es ist ein englischer sehr philosophischer Kommentar zu und mit den Leitmotiven des Wagner's. Die Szene nach der Geburt des Siegfried und nach dem Tod von Sieglinde: Everything stops, for 17 years. Und das ist wiederum sehr Jungianisch. Und das taucht auch alles irgendwie anders-herum in der Star-Wars Saga des George Lucas auf. Und ab&zu mal wird auch ein Freudianisches Motiv angesprochen. (15:20) Der Sphinkter, als Analog zu dem Ring. Dann gibt es noch viele alte Bühnenbilder, die sehr schön anzusehen sind, und meiner Meinung nach 10 mal besser, als was einem in den heutigen Opern an-der-Nase-herum vor-geführt wird. Das alles ist sehr tiefgreifend und dramatisch.
Dieses andere Beispiel ist sowohl in der Musikalischen Notation, als auch mit 10-sec. Ton-Schnipseln. Das ist leider ziemlich abgehackt:
https://www.youtube.com/watch?v=CzFdrDju4Zw&list=PL78TsyiiZjhGNl-civwjVsk_7tn6XG3wh&index=1
Peter Wapniewski behandelt die Leitmotive im Ring mit begleitenden Noten-Beispielen. Es wird ein ausführlicher psychologischer Kommentar geboten, und noch Photos von älteren Aufführungen von ca. 1890 (S. 87-88) bis ca. 1989, was dokumentarisch besonders interessant ist, wie sich der Geschmack der Intendanten in diesem Zeitraum gewandelt hat, insbesondere bei dem Umbruch in der Interpretation nach 1945. Sehr interessant sind dabei die Beispiele, wo die Heroen und -inen früher meistens mit Flügel-Helmen auftraten, insbesondere in den 1930‑er bis 1945‑er Jahren, was natürlich nach 1945 mega-out war. Ich wage zu behaupten, dass für den Wahren Wagnerianer der Flügel-Helm immer noch das beste Requisit wäre, wenn es die Regisseure denn zuliessen. Die wohl abstrakteste aller Aufführungen ist die von Wieland Wagner, Bayreuth 1954 (S. 217-218). Damals mussten sich die Deutschen sputen, alles Deutsch-Tümelnde aus ihren Aufführungen zu exorzieren. Wapniewski's psychologische Interpretation folgt eher der analytischen Psychologie im Gefolge von Freud. Siehe S. 135: "... lallt Sieglinde phantasierend Bilderfolgen der Kindheit". Ein solches Verhalten ist für eine Alpha-Wölfin völlig un-angebracht. Das muss man auch bei Wagner ein bisschen bekritteln.
Ein musik-wissenschaftliches Werk zu den Leitmotiven ist: "Ahnung und Erinnerung: Die Dramaturgie der Leitmotive bei Richard Wagner" von Wald&Fuhrmann.
https://de.wikipedia.org/wiki/Melanie_Wald-Fuhrmann
Hier ist ein Begleittext der wohl von dem Verlag verfassst worden ist:
Wie fast alles an Richard Wagners Werk und Leben ist auch seine Leitmotiv-Technik – er selbst sprach von „Erinnerungsmotiven“ – bis heute umstritten. Obwohl jeder, der sich für Wagner interessiert, mit Bezeichnungen wie „Siegfried-Motiv“ oder „Walhall-Motiv“ vertraut ist, sind viele Fragen nach wie vor ungeklärt: Warum sind die Motive so elementar? Was genau bedeuten sie eigentlich? Und was tragen sie, an der Seite von Text und Szenen, zur Handlung bei? Unter diesen Gesichtspunkten werden die großen Musikdramen Wagners – „Der Ring des Nibelungen“, „Tristan und Isolde“, „Die Meistersinger von Nürnberg“ und „Parsifal“ – systematisch untersucht. Pro Oper wird exemplarisch eine Problemstellung behandelt, die Gültigkeit für die Leitmotiv-Verfahren insgesamt hat. Durch die Aufarbeitung und Zusammenfassung des Forschungsstandes, Darlegungen zu den einzelnen Werken sowie neue Thesen eignet sich das Buch gleichermaßen als Lektüre für Wagner-Enthusiasten und Musikwissenschaftler.
Gegenüber allen anderen psychologischen Interpretationen (wie Lynn Snook, nach C.G. Jung und Peter Wapniewski) behandelt diese auf höchster musik-wissenschaftlicher Ebene die Inszenierung des menschlichen Vergangenheits- und Zukunfts- Empfindens in den Leitmotiven, was auf der philosophischen Ebene vor allem von Heidegger in "Sein und Zeit" (S&Z) behandelt wurde. Seltsamerweise findet sich aber Heidegger nicht im Literatur-Verzeichnis. Ich habe dazu auch noch ein ergänzendes Kapitel geschrieben: Heidegger: Das Denken Jen(s/z)eits von Zeit. Als Schwachpunkt des Buches ist zu bemerken, dass die Noten-Beispiele ganz hinten im Anhang, S. 231 bis 261, vorkommen, was natürlich einen hohen Blätter-Aufwand für den Leser bedeutet. Das ist wohl dem Umstand zu verdanken, dass es Produktions-Technisch natürlich billiger ist, als wenn man die Graphiken in den Text einbettet, wie es Wapniewski gemacht hat. Aber das wäre im Jahre AD. 2013 Computer-Technisch durchaus ohne Probleme zu realisieren gewesen. Ebenfalls muss der Leser musikalisch so weit gebildet sein, dass er aus den Noten-Beispielen die Melodie herauslesen kann. Was natürlich den Personenkreis erheblich einschränkt, der das versteht. Auch hier wäre es Multimedia-Technisch möglich gewesen, das mit Original-Sound-Clips aus den Opern zu hinterlegen. Aber ein solches Projekt wäre natürlich erheblich komplexer = teurer als ein normales Buch.
Hier kommt ein langes Zitat aus dem obigen Werk:
[S. 9]
Zur Einleitung: »Gefühlswegweiser durch den vielgewundenen Bau des Dramas«
Der große Gedanke
Am Abend eines langen Tages, in dem ein leichtfertig abgeschlossenes
Baugeschäft zur Ahnung heraufziehenden Verhängnisses geführt hat,
steht Wotan sinnend vor Walhall. Dass Froh und Donner das »schwüle Gedünst«
und »bleiche Gewölk« zur Entladung gebracht haben, kann seine
Sorgen nicht vertreiben. »Es naht die Nacht«, stellt er doppeldeutig fest
zum beunruhigenden Streichertremolo eines eng gesetzten verminderten
Septakkords; doch in dieser Dämmerung weiß der Gott noch Rat: Aus dem
unheilvollen Tremolo, das sich zum Dominantakkord wendet, entspringt
ein sehr energisch vorzutragendes Motiv der Trompete in reinstem C-Dur,
und Wotan fasst, wie von einem grossen Gedanken ergriffen, neuen Mut:
»So grüss' ich die Burg, sicher vor Bang und Grau'n«. Und nochmals, wie
bekräftigend, stimmt die Trompete das Motiv an, diesmal jedoch ohne
den Auftakt, in Moll (der Paralleltonart) beginnend und sich zum Dur
erst durcharbeitend: der kleine, steigernde Nachsatz einer aufspringenden
Quinte in den beiden anderen Trompeten führt zur Kadenz in der Grundtonart -
als wäre das Programm »Durch Nacht zum Licht« in nuce vorzustellen.
Dabei hebt sich der von der Trompete erreichte Spitzenton des
Motivs, ein e[2], in strahlender Dissonanz gegen die Dominantharmonie ab,
bevor er sich in die Kadenz wendet. Diese auftrumpfende Schlusswendung
haben die Hörer schon einmal vernommen, sie besiegelte Wotans ersten
Gruß an die Burg zu Beginn der zweiten Szene, nach den Worten »hehrer,
herrlicher Bau« (vgl. auch Kapitel 8, S. 179 f.). Hier verbindet sie sich nun
organisch mit dem neuen Motiv (Notenbeispiel o.i).
Wer den Ring des Nibelungen kennt, kennt auch Wotans großen Gedanken.
Und er weiß, dass das Motiv, das die Trompete hier vorgestellt
[S. 10]
hat, in den folgenden drei Abenden wiederkehren, ja eine tragende Rolle
in diesem Musikdrama spielen wird wie nur wenige andere musikalische
Gestalten. Schon in den fragwürdigen Des-Dur-Triumph des eigentlichen
Einzugs in Walhall tönt es in Trompete und zweiter Posaune bedeutungs-
voll hinein und bewirkt die eigentliche Kadenz, also Schlusswendung und
-wirkung des Vorabends (Schmid 2003, 54-57). Die Leitfäden und Mo-
tivtabellen, von denen Wagners Werk umzingelt ist, nennen dieses Motiv
unisono das Schwert-Motiv, eine Einmütigkeit, die unter ihnen wahrlich
nicht immer besteht. Und in der Tat tritt das Motiv, in allerlei klangfarbli-
chen und harmonischen Abwandlungen, immer dort in Erscheinung, wo
es um ein Schwert geht - freilich nicht irgendeins, sondern Nothung, das
Heldenschwert. Kaum eines der vielen Motive und Themen, die Wagner
zum Gewebe seiner Musikdramen verflochten hat, scheint klarer zuzuord-
nen als dieses.
Und doch: Wenn Wotan seinen großen Gedanken fasst, dann gilt
dieser Gedanke wohl kaum in erster Linie dem Schwert, sondern antizi-
piert »eine in der Zukunft zu vollbringende That« (Porges 1881, 41). Zwar
sollte der Gott, nach »des Meisters ausdrücklicher Vorschrift« für die Bay-
reuther Ring-Premiere von 1876, noch ein vom Nibelungenhort übrig ge-
bliebenes Schwert aufheben (ebd., 41 f.), doch ist diese Idee nicht in die
gedruckten Szenenanweisungen übernommen worden. Und selbst wenn
sie beibehalten worden wäre: Wotan ist nicht an der Ausstattung einer
Rüstkammer interessiert, sondern an der Möglichkeit, den Ring wieder
in seine Gewalt zu bringen und so den düsteren Tag, der den Göttern
dämmert, abzuwenden, ohne den mit den Riesen geschlossenen Vertrag
brechen zu müssen. Dafür braucht er einen freien Helden, und der braucht
ein Schwert. Der Speer und das Schwert sind »Symbole für die >Welt
Verträge< und das >Reich der Freiheit<, Symbole, in denen sich Motive der
Handlung zu >Grundmotiven zusammendrängen««, wie Carl Dahlhaus es,
Formulierungen Richard Wagners übernehmend, ausgedrückt hat (DGS
VII 233); und in anderer Hinsicht weist auch der dritte zentrale Gegen-
stand, eben der Ring des Nibelungen, über seine bloße Materialität hinaus.
Einen toten Gegenstand, ein bloßes Requisit mit einem musikali-
schen Motiv zu schmücken, war Wagners Absicht also nicht: Auch wenn
bzw. gerade indem die Motive von Ring, Speer, Schwert durchaus Quali-
täten des jeweils bezeichneten Dings heraufbeschwören, meinen sie doch
[S. 11]
damit mehr als nur dieses Ding, sondern das darin szenisch-sinnlich ver-
körperte Grundmotiv der Handlung, das sie über die Musik dem Gefühl
vermitteln: zwangvolle Macht, durch Verträge gebundene Herrschaft oder
freies Menschen- und Heldentum. Die Motive sind also zugleich musika-
lische Bilder von etwas und Metonymien, d. h. sie haben über diese Bild-
lichkeit Teil an einem größeren und grundlegenderen Bedeutungszusam-
menhang. Gerade das Illustrative und Expressive der Leit-Motive verweist
auf diese Handlungs-Motive; die sprachliche Übereinstimmung im Wort
Motiv (auch im Sinne von Motivation) ist keineswegs zufällig.
Genau diesen Sachverhalt meint Wagner in dem berühmten Passus
aus dem dritten Teil von Oper und Drama, dem sich der Titel und die Aus-
richtung des vorliegenden Buches verdanken.
»Diese melodischen Momente, in denen wir uns der Ahnung er
innern, während sie uns die Erinnerung zur Ahnung machen, werden
nothwendig nur den wichtigsten Motiven des Drama's entblüht sein, und
die wichtigsten von ihnen werden wiederum an Zahl denjenigen Motiven
Zwar entsprechen, die der Dichter als zusammengedrängte verstärkte Grund-
motive der ebenso verstärkten und zusammengedrängten Handlung zu
den Säulen seines dramatischen Gebäudes bestimmte, die er grundsätz-
lich nicht in verwirrender Vielheit, sondern in plastisch zu ordnender, für
leichte Übersicht nothwendig bedingter geringerer Zahl verwendet« (SuD
IV 201). Das bedeutet gerade nicht, dass die Aufgabe der Musik hier nur
in der Illustration oder Verdoppelung des im Text Gesagten bestünde, wie
es neben vielen anderen sogar Adorno (1971, 97) Wagner vorgeworfen hat.
Die Rolle der Leitmotive besteht vielmehr, nach Wagners Postulat, darin,
das Drama erst - in seinem »tiefsten Geheimnis« - zu erschließen: »Diese
melodischen Momente, an sich dazu geeignet, das Gefühl immer auf glei-
cher Höhe zu erhalten, werden uns durch das Orchester gewissermaßen zu
Gefühlswegweisern durch den ganzen vielgewundenen Bau des Drama's.
An ihnen werden wir zu steten Mitwissern des tiefsten Geheimnisses der
dichterischen Absicht, zu unmittelbaren Theilnehmern an dessen Verwirk-
lichung« (SuD IV 200).
Das Schwert-Motiv ist ein solcher »Gefühlswegweiser«, der gerade
durch seine sich unmittelbar sinnlich erschließende Gestalt komplexe
Grundmotive des Dramas vereint: Das Motiv bezieht sich also auch und
eigentlich sogar primär auf den Helden, der Nothung führt oder führen
[S. 12] wird...
[S. 13]
Wie dem auch sei: Schwert, Speer, Ring und dergleichen stehen also
nicht für sich selbst, sondern sind ihrerseits bereits »Dingsymbole« im
Sinne Rilkes, sinnlich-plastische Erscheinungs- und Ausdrucksformen
der eigentlichen Grundmotive, die laut Wagner ein Drama bestimmen sollen.
Noch etwas anderes wird deutlich in der Schluss-Szene des Rheingold,
so, wie sie Wagner letztendlich ausgeführt hat. Dem Einsatz des C
-Dur-Motivs in der Trompete korrespondiert eben kein szenisches Moment
außer der Regieanweisung, Wotan habe zu singen wie von einem
grossen Gedanken ergriffen. Das Motiv deutet auf ahnungsvoll Zukünftiges,
auf die Ausführung des großen Gedankens, und damit auf etwas von
der Bühne selbst nicht nur Abwesendes, sondern noch gar nicht zur Welt
Gekommenes. Damit löst sich Wagner von der bis dahin üblichen Verwendung
von wiederkehrenden Motiven in der romantischen Oper, die
man gewöhnlich als Erinnerungsmotive bezeichnet: Sie werden im Allgemeinen
mit szenischer Konkretisierung - etwa mit dem ersten Auftritt des
jeweiligen Protagonisten - verknüpft und dienen im Folgenden als Erinnerung
daran, auch wenn das Gemeinte auf der Bühne nicht präsent ist. Im
Auftreten des Schwert-Motivs wird hingegen, wie Wagner es in Oper
und
Drama ganz allgemein formulierte, die Ahnung zur Erinnerung und die
Erinnerung zur Ahnung: Es verweist auf Künftiges, nicht auf szenisch Präsentes;
aber diese szenische »Vergegenwärtigung«, wie Wagner sie nannte,
muss kommen - und wird dies auch. Das Schwert-Motiv entspricht damit
Wagners Idee, Ahnungen und Erinnerungen müssten einer »dramatischen
Nothwendigkeit« gehorchen und so dem Drama »zur vollsten Ergänzung
seines Verständnisses« dienen (SuD IV 191).
Wald&Fuhrmann beschreiben hier genau die Musikalische Semantik im Rheingold. Auch wenn die wenigsten Menschen soweit in die Musik-Wissenschaft einsteigen können, so bleibt immer auch etwas auf der unbewussten Ebene haften. Für diejenigen von uns, die nicht so musikalisch gebildet sind, können wir noch "The Myth of Invariance" empfehlen, wo das mathematisch durch-dekliniert wird.
Musikalisch fallen sukzessive Veränderungen an der Harmonik und Melodik auf: Erscheint der erste Wiederaufgriff des Ring-Motivs ledig-
(71)
lich um eine Terz herabversetzt und insofern als ein inneres Wieder-vor-Ohren-Führen des von Weligunde Gehörten, sinken die Wiederholungen nicht nur noch weiter in die Nibelungen-Sphäre Alberichs herab, sondern werden auch konsequent zu Terzfallketten ausgebaut und dabei zunehmend ihres ursprünglichen harmonischen Zusammenhangs entkleidet. Wechselten sich zuvor kleine und große Terzen regelmäßig ab, überwiegen nun die kleinen Terzen, die das Motiv dissonant schärfen und als unheilvoll erscheinen lassen: Sein vierter Einsatz, diesmal in Fagotten und (geteilten) Bratschen, gleitet von a-Moll in einen verminderten Septakkord über dis (T.667f.). Zugleich verliert das Motiv seine anfängliche spielerische Fortführung, die an die Unschuld der Rheintöchter gemahnt, und wird nun erst zu einer klingenden Allegorie des Rings als kreisförmige Bewegung. Diese Bewegung von unschuldsvollem Gold zu Welterbe und maßlos-mächtigem Ring ist zwar schon in Wellgundes Vorstellung des Motivs in nuce vorgezeichnet, aber nun erst wird sie zu Alberichs Idee des Rings und wie er mit ihm List und Zwang anwenden könne (Notenbeispiel 3.3). Das Drama beginnt.
Alberichs Aneignung des Goldes und damit perspektivisch die Schaffung des Rings spiegeln im Grunde aber auch den semantischen Lernprozess des Hörers wider: Auch er hat eine Information (das Ring-Motiv) wahrgenommen, sie im Gedächtnis gespeichert und sich auf diese Weise verfügbar und zu eigen gemacht, sodass er aus Wiederholung und Abwandlung, aus dem Vergleich zwischen der >Grundform< der Motive und ihren Modifikationen nun Sinn schöpfen und dem Gang des Dramas folgen kann. Verblüffend früh legt Wagner damit offen, dass seine Leitmotive eben keine bloßen Vergegenständlichungen sein sollen (und können), sondern mehr noch Gedankeninhalte und Gefühlswegweiser.
(72)
Lynn Snook hat mit ihrem Buch eine sehr tiefgreifende Darstellung von des Wagners Mythischen Modellen gemacht. Die meisten Mythologen beziehen sich auf C.G. Jung, so auch Lynn Snook. (S. 48-49). Was ich hier im Kontrast zu Lynn Snook bearbeiten möchte, ist der Faktor der Mythologie, die nicht psychologisierend, auf eine Art vor-rationales Kindheits-Träumen der Ur-Menschheit hinweist, sondcrn im Gegenteil, eine Errungenschaft der höchsten Geistes-Arbeit der damaligen Menschheit ist. Und dass diese Geistes-Arbeit eben von uns Heutigen nicht mehr gewürdigt werden kann, weil wir allzu sehr von unserem Neuigkeits-Wahn besessen sind. Ich werde im Einzelnen die sehr poetischen Motive aus ihrem Buch zitieren.
Lynn Snook: Wagners Mythische Modelle. Hrsg. von Ulrike Feld und Wolfgang
Behrens. Anif / Salzburg 2oo9 (= Wort und Musik, Bd 71).
Lynn Snook beschreibt aus der Tiefen-Psychologischen Sicht nach C.G. Jung, aus Rheingold, den Rhein als Mythische Kraft:
(S. 93)
Woge, du Welle, walle zur Wiege!
(Woglinde, Das Rheingold, 1. Bild)
Der Es-Dur-Dreiklang, den
Richard Wagner in La Spezia träumend hörte, gab die Einstimmung in das
gewaltige Werk. Unmerklich eingesetzt und
noch einstimmig in sich ruhend, gibt er das Empfinden von einer
zeitlosen Tiefe, ewiges Dunkel beschwörend - Andacht
erweckend. In dem Moment jedoch, in
dem die wie unendlich wirkende Ruhe bewußt wird, fällt der Akkord auseinander und wird zu einem Kanon, der sich wellenartig
in die Höhe hebt. Eine fließende Bewegung ist entstanden, mit der sich, noch unsichtbar, der Vorhang öffnet:
Zeit und Geschehen hat nun begonnen und damit die allmähliche
Lichtwerdung des Dunkels auf dem Grunde des
Rheins, in dessen aufdämmernder und tönender Strömung das Spiel der Rheintöchter sichtbar wird.
Den Interpreten des Werkes stellt sich immer wieder die Frage, ob dieser Einbruch an Zeitgefühl in die Voranfänglichkeit des Seins den Ur-Beginn der Welt bedeute. Wagners Bemerkung zu Liszt, sein Werk enthalte »der Welt Anfang und Ende«, könnte die Vermutung bestätigen. Mythische Weltwerdung entzieht sich jedoch ihrem Wesen nach aller chronologischen Feststellung, sie ist nicht meßbar, sondern nur seelisch erfahrbar, so wie auch der Komponist bei seinem schöpferischen Erlebnis in La Spezia erkannte: »Nicht von außen, sondern von innen sollte mir der Lebensstrom zufließen.«
Was im Rhein beginnt, ist, mythisch gesehen, immer schon dagewesen - eine Paradoxie, die sich nur psychologisch begreifen läßt. Denn der Rhein fließt hier als mythischer Lebensstrom, der Name und geographische Wirklichkeit nur ausgeliehen hat, um in naturhaftem Gleichnis eine besondere Dimension seelischer Wirklichkeit anschaulich zu machen: die ich-auflösende wie ich-regenerierende und schöpferische Kraft des Unbewußten. Die Wellen beruhigen mit ihrer gleichmäßigen Bewegung. Im Gegensatz zu den Wellen des Meeres, die, vom Sturm aufgewühlt, in grundlose Tiefen hinabziehen können, gibt es hier kein völliges Versinken, sondern nur das Eintauchen in ein vorwärtsgerichtetes In-Fluß-
(S. 94)
Kommen für denjenigen, der sich der Strömung überlassen kann, oder, wie man psychologisch sagt, sich gehen lassen kann, ohne sich zu verlieren. Die Wellen sind ein Wiegen, aber keine Wiege - außer für die Rheintöchter. Für das menschliche Empfinden gibt es keinen Stillstand, weil hier, im heraklitischen Sinne, »alles fließt«.
In der sinnbildlichen Sprache der Träume und Mythen deutet das Wasser auf einen magischen Raum tiefster Unbewußtheit und hat damit ein weibliches Vorzeichen. Es bildet als Quelle, Fluß, Teich oder Meer einen urmütterlichen Bezirk, der seine schöpferischen wie zerstörenden Kräfte in der Tiefe verborgen hält: numinose Räume der Geburt wie des auflösenden Todes. Die großen Flüsse der Welt galten darum in naturfürchtiger Auffassung stets als weibliche Gottheiten. In den Veden beispielsweise, der ältesten mythischen Weisheit Indiens, heißen die Gewässer: matritama, d.h. »die Mütterlichsten«. Der Ganges, das Heiligtum aller indischen Flüsse, wird bis heute als die Göttin Ganga verehrt, als »die Mutter«, die von Sünden reinwäscht und Wiedergeburt in himmlischer Seligkeit gewährt.
Die männliche Bezeichnung eines Flusses ist dagegen eher eine rationale Anerkennung seiner profanen Bedeutung, die erst in Zeiten aufkommen konnte, als das Matriarchat überwunden war und das patriarchale Denken die weibliche Archetypik von Wasser und Fluß überdeckte. In einer dieser Zeiten muß auch der Rhein seine männliche Bestimmung erhalten haben, doch wurde der Begriff vom »Vater Rhein« vermutlich erst im vaterländischen Denken des 19. Jahrhunderts populär. Diese allegorische Personifizierung kennzeichnet eine aufgeklärte Zeit, die sich derartige Abziehbilder mythischer Weltanschauung als poetische Ausschmückung ihres profanen Lebens leistete. »Vater Rhein« bestätigte mit seiner majestätischen Würde die Dominanz der männlichen Lebenseinstellung. Er sollte darum nicht mit dem »Vater« verwechselt werden, der die Rheintöchter vor Feinden wie Alberich warnt. Richard Wagner deutete mit ihm auf den Typ des alten Wassermanns, der hier im Unterwasserbezirk des Rheines wie ein von der Natur eingesetzter Vormund für die leichtsinnigen Geschöpfe der Flut wirkt. Er ist der erdichtete Verwalter der Gesetze dieses Flusses, der das Bewußtsein vom Wert des Goldes wachhält und doch machtlos ist, wenn es geraubt wird.
Hier stellen wir die Sichtweise von Marius Schneider, The Primordial Waters of Creation, vor. Diese behandelt das Thema des obigen Absatzes von Lynn Snook auf einer noch etwas tieferen Ebene. (s.O: "In den Veden beispielsweise, der ältesten mythischen Weisheit Indiens, heißen die Gewässer: matritama, d.h. »die Mütterlichsten«.")
Aus Joscelin Godwin, S. 46++
To a certain
extent, then, the primordial time stands at the heart of the cultic space in
the intermediate world. It represents the subconscious within the semiconscious
light-tone realm of the cult. Nothing is yet visible in it; it is the dark,
self-contained cavity in the penumbra of the sacred space. In it the yet unformed
being rustles slowly to life, because it is the locus of the so-called
primordial waters of creation, from whose rhythm all things have arisen.
What then are
these primordial waters? Nothing other than the rhythms of flowing time. The
primordial world is spaceless, that is, it exists only in the time dimension.
The sound that exists audibly or inaudibly in the substance of every created
object is the only form of existence of this object in the primordial time.
These primordial waters, therefore, so often called the proto-element of
creation, could never have actually been water, but only the sound thereof. The
so-called primordial waters are only the acoustic expression of flowing time,
which is the true nature of the primordial world. The Shatapatha Brähmana, for
example, says that Prajäpati the creator god made the waters out of his
voice.(13) According to Tandjamäya Brähmana, he makes his voice resound so that
it develops like a drop of water.(14) According to Shatapatha Brähmana, the
water was at first liquid and sounding, and because it flowed eight times it
was the Gayatri, an octosyllabic meter that later became the foundation of the
world.(15)
This concept, like many others
particularly in European usage, survived right into the music theory of our
Middle Ages: for example, in the explanation of music as an "aquatic
science" in the Compendium de Discantu Mensurabili of Petrus Frater.(16)
Simon Tunstede similarly states that music is a "scientia juxta aquam
inventa;"(17) a "science invented near the waters." Most authors
attempted to explain music's aquatic character from the analogous sound of
musica and moys-ica: (18) a confusion exactly similar to one of the ancient
Indian "etymology!' Then in Summa Musicae the first ra-
(S. 47)
tional attempt was
made to explain the connection between music and water by the sound made by
rain falling on roofs and stones.(19) The author, Pseudo-Johannes de Muris, was
evidently the first of the rationalistic experts, thanks to whom these
conceptions, rooted in the deepest layers of the human psyche, could at a later
date simply be rejected as foolishness. In fact, the entire concept of the
primordial world is nothing other than the depiction of purely acoustic or
lighttone events in the semiconsciousness of dreaming man.
If the primordial world represents
the subconscious human psyche, then the light-tone world of the cultic space
corresponds to a semiconscious dream state that constitutes the transition from
the purely acoustic, only psychically experiential primordial time, to the
physically bound, concrete present.
This light-tone
world of the ritual that mediates between heaven and earth is just as difficult
to comprehend as the bridge linking the purely spiritual functions of the human
brain with the physiological organism. It can neither be weighed nor measured.
It is a nature sui generis resulting from the confluence of two utterly
different structures, mechanisms, or realities, to which neither the earthly
nor the heavenly can lay sole claim within the context of the cult. For this
situation, Vedic literature employs the term satyam. Satyam designates a truth
"that conceals in itself the mortal as well as the immortal,"(20) or,
similarly, "is both true and false, but the false dominates."(21) It
is fundamental to the cult in the intermediate world to seek to unite heaven
and earth, which if they stood apart unmediated could never be joined. This
explains the very specific nature of ritual: from the false it makes truth, and
from the true, falsity. It confers spirituality upon the purely material by
imbuing it with form and content. Ritual recalls the primordial world not only
by means of the voice but also by extolling it in song or speech with the
concrete or mute means and actions of the present time. This permits the ritual
to suffuse the earthly with the divine, the purely physiological with acoustic
spiri-
(48)
tuality, and
transforms the untrue into that musical truth that is closest to the primordial
act of creation.
The duty of the light-tone world is
to let the rhythm of primordial time resound as far as the frontiers of
visibility and to reawaken in earth's material objects the awareness of their
acoustic primordial substance. It is obvious, therefore, that only praise song
can assume the essence of this responsibility, for this song is rita, that is,
the unspoken truth, the nature of the primordial world that made everything
come to be in its purest and truest form.
Such a song not only bestows a
common basis on heaven and earth, but also even brings about purification and
rebirth, because in the cult the praise song is indeed a process analogous to
the act of creation. Through it, Maya is reduced to a minimum. The blatant
contradiction vanishes when the concept of space is suppressed. In the world of
sound, dualism becomes amalgamated resonance, and in rhythm it becomes flowing
time.
Where is the organ allowing man to
experience this very specific nature of the cult simultaneously as a spiritual
and a physical reality? We can produce no ancient Indian literary evidence of
its location, only practical experiences and statements by Indian authorities.
Through bone resonance, the singer experiences the reality of pure sound and
its intimate link with the physical world, that is, the concrete reality of the
spiritual. The spiritual then becomes physically perceptible and the physical
is experienced spiritually. The bodily locations of the different sounds vary
from school to school, but ritual singing always strives to arouse the sounds
of the primordial world. Hence the technique of interspersing within a poem
certain sounds, called "strewing a sacred Brahman," which logically
and linguistically speaking appear to have no relationship to the text (unless
at important places in the text certain often-repeated vowels are chosen for
the purpose of being a sort of leading vowel). The Nrisinhapürvatapaniya
Upanishad says explicitly: "If now and
(49)
then in the
midst of song one murmurs the Brahman in the form of the sound AUMm, one will
become a member of the song 'Prajapati, that is, a Creator oneself!"'
Analog
zu den Themen von Marius Schneider finden wir in der Theogonie des
Hesiodos, den Gesang der Musen, die die Schicksale der Welt des Kosmos und der
Götter besingen. Die Parallelität zwischen dem Vedischen Lobgesang und der
Theogonie ist offensichtlich.
TH.18 Ἠῶ τ' Ἠέλιόν τε μέγαν λαμπράν τε Σελήνην
TH.19 Dawn,
the magnificent Sun, and the Moon with her radiant visage,
TH.20 Γαῖάν τ' Ὠκεανόν τε μέγαν καὶ Νύκτα μέλαιναν
TH.20 Earth
and the might of the Ocean, and Night who personifies blackness,
TH.21 ἄλλων τ' ἀθανάτων ἱερὸν γένος αἰὲν ἐόντων.
TH.21 All
of the sacred race of immortals enduring forever.
TH.31 δρέψασαι, θηητόν: ἐνέπνευσαν δέ μοι αὐδὴν
TH.31 It
was a marvellous thing. They inspired me with vocal, prophetic
TH.32 θέσπιν, ἵνα κλείοιμι τά τ' ἐσσόμενα πρό τ' ἐόντα,
TH.32 Song,
to enunciate matters to come and others that have been.
TH.33 καί μ' ἐκέλονθ' ὑμνεῖν μακάρων γένος αἰὲν ἐόντων,
TH.33 Me
they commanded to sing of the race of the blessed immortals,
TH.34 σφᾶς δ' αὐτὰς πρῶτόν τε καὶ ὕστατον αἰὲν ἀείδειν.
TH.34 Hymning
themselves at beginning and end of every poem.
TH.35 ἀλλὰ τίη μοι ταῦτα περὶ δρῦν ἢ περὶ πέτρην;
TH.35 What
is, however, to me all that stuff about oaktrees and stones?
TH.36 τύνη, Μουσάων ἀρχώμεθα, ταὶ Διῒ πατρὶ
TH.36 You,
then, let us begin with the Muses who up on Olympus
TH.37 ὑμνεῦσαι τέρπουσι μέγαν νόον ἐντὸς Ὀλύμπου,
TH.37 Pleasure
with music the mighty mind of our heavenly father,
TH.38 εἴρουσαι τά τ' ἐόντα τά τ' ἐσσόμενα πρό τ' ἐόντα,
TH.38 Telling
of things as they are, as they will be and were in aforetime.,
TH.39 φωνῇ ὁμηρεῦσαι, τῶν δ' ἀκάματος ῥέει αὐδὴ
TH.39 Blending
their voices which flow inexhaustibly sweet from their open
TH.40 ἐκ στομάτων ἡδεῖα: γελᾷ δέ τε δώματα πατρὸς
TH.40 Mouths;
then the home of their father, loud-thundering Zeus, is delighted,
TH.41 Ζηνὸς ἐριγδούποιο θεᾶν ὀπὶ λειριοέσσῃ
TH.41 Glad
at the delicate, wide-spread tone of the Muses, the peaks of
TH.42 σκιδναμένῃ, ἠχεῖ δὲ κάρη νιφόεντος Ὀλύμπου
TH.42 Snowy
Olympus and all the abodes of the deathless reecho.
TH.43 δώματά τ' ἀθανάτων: αἱ δ' ἄμβροτον ὄσσαν ἱεῖσαι
TH.43 Raising
aloft their ambrosial voices in song they extol the
TH.44 θεῶν γένος αἰδοῖον πρῶτον κλείουσιν ἀοιδῇ
TH.44 Worshipful
race of the gods first, whom at the very beginning
TH.45 ἐξ ἀρχῆς, οὓς Γαῖα καὶ Οὐρανὸς εὐρὺς ἔτικτεν,
TH.45 Earth
and extensive heaven gave birth to: the gods were their children,
TH.46 οἵ τ' ἐκ τῶν ἐγένοντο, θεοὶ δωτῆρες ἐάων:
TH.46 (blank
line)
TH.47 δεύτερον αὖτε Ζῆνα θεῶν πατέρ' ἠδὲ καὶ ἀνδρῶν,
TH.47 Givers
of good things. Second they sing about almighty Zeus the
TH.48 [ἀρχόμεναί θ' ὑμνεῦσι θεαὶ λήγουσαί τ' ἀοιδῆς,]
TH.48 Father
of gods and of men, thus beginning and ending their song, for
TH.49 ὅσσον φέρτατός ἐστι θεῶν κάρτει τε μέγιστος:
TH.49 Zeus
is the highest and best of the gods and the greatest in power.
TH.50 αὖτις δ' ἀνθρώπων τε γένος κρατερῶν τε Γιγάντων
TH.50 Next
the Olympian Muses, the daughters of Zeus with the aegis,
TH.51 ὑμνεῦσαι τέρπουσι Διὸς νόον ἐντὸς Ὀλύμπου
TH.51 Pleasure
with music the mind of Zeus who inhabits Olympus,
TH.52 Μοῦσαι Ὀλυμπιάδες, κοῦραι Διὸς αἰγιόχοιο.
TH.52 Singing
a song of the races of men and of powerful giants.
AG: Hier ist noch eine tiefen-mythologische Exegese des Rheins und der Rhone:
https://www.britannica.com/place/Rhine-River
Die Worte Rhein und Rhone sind schon einmal im Klang verwandt. Das weist auf mythologische Verbindungen hin. In der mythologischen archäo-astronomischen nordischen Sichtweise (nach Hertha v. Dechend) ist der Rhein, analog wie der Nil für die Ägypter, eine symbolische Darstellung der Milchstrasse. Denn wie der Nil, fliesst der Rhein Nordwärts, also auf den Polar-Stern zu. Siehe dazu: Hertha v. Dechend: Die Mühle des Hamlet.
https://www.bibliotecapleyades.net/hamlets_mill/hamletmill_index.htm
Nile river, 253, 256, 263, 416-417
https://www.bibliotecapleyades.net/hamlets_mill/hamletmill19.htm
Aber statt dem Rhein finden wir dort die Rhone, was mythologisch noch besser ist. Denn die fliesst auch ganz genau, von Nord nach Süd, und verästelt sich durch ganz Frankreich, genauso wie der Nil, aber umgekehrt. Siehe (S. 255, 256):
https://www.bibliotecapleyades.net/hamlets_mill/hamletmill19.htm
https://www.french-waterways.com/waterways/south-east/river-rhone/
Dazu kommen noch die zusammenfassenden Zitate aus Hamlet's Mill (S. 261):
And how can it
flow to the four quarters of the earth? Indian diagrams remained fanciful, in
the same way as Western medieval ones. It takes some time for one who looks at
the great tympanon at Vézelay to realize that here is a space-time diagram, as
it were, of world history centered on the figure of Christ. The effect is all
the greater for the transpositions. It was not wholly absurd, either, for
archaic cosmology to have double locations, one, for instance, on the ecliptic
and one circumpolar. If Tezcatlipoca drilled fire at the pole to "kindle
new stars," if the Chinese Saturn had his seat there too, so could
Vishnu's toe have bilocation: one "above" in the third region, the
other in beta Orionis-Rigel (the Arabian word for "foot"), the
"source" of Eridanus. (And might not Rigel-the-source stand also for
Oervandil's Toe, catasterized by Thor?) For Rigel marked the way to Hades in
the tradition of the Maori of New Zealand as well as in the Book of Hermes
Trismegistos.
Fanciful,
assuredly, but neither the real Milky Way nor the terrestrial Ganges offered
any basis for the imagery of a river flowing to the four quarters of the earth
"for the purification of the three worlds." One cannot get away from
the "implex" and it is now necessary to consider the tale of a new
skeleton map, alias skambha: the equinoctial colure had shifted to a position
where it ran through stars of Auriga and through Rigel. Skambha, as we have
said, was the World Tree consisting mostly of celestial coordinates, a kind of
wildly imaginative armillary sphere. It all had to shift when one coordinate
shifted.
There are
stylistic means other than "catasterizations," that is, being
promoted to heaven among the constellations, to describe changed circumstances
in the sky. Thus, a Babylonian cuneiform tablet states: "The Goat-Star is
also called the witch-star; the divine function of Tiamat it holds in its
hands." The Goat-Star (mulUZA = enzu), apart from representing Venus, "rises
together with Scorpius" and has been identified with Vega [n27 Gossmann,
145; van der Waerden, JNES 8, p. 20.]. If one can rely on this identification,
it seems to describe the situation as seen from across the sky: the shifting
from Sagittarius to Scorpius, and Vega taking over the northern part of the
"function" of the Galaxy.
(S. 262)
[AG: hier ist die alternative Interpretation des Flusses als Symbol der Galaxie]
That Tiamat is
the Milky Way, and no "Great Mother" in the Freudian sense, any more than
Ganga, Anahita and others, seems by now obvious. And the same is true of
Egyptian Nut [n28 The Arabian name of the Galaxy is sufficiently tale-telling:
Mother of the Sky" (um as-sama), and in northern Ethiopia it is called
"Em-hola," i.e., "Mother of the Bend [Mutter der
Kruemmung]." See E. Littmann, "Sternenagen [AG: Sternensagen] und
Astrologisches aus Nordabessinien," ARW II (1908), p.307; Ideler, p.78],
but the story has different terms there: Mother Nut is changed into a cow and ordered
to "carry Ra." (It is, by the way, a "new" Ra: the older Ra
made it quite clear that he wanted to retire for good, going somewhere
"where nobody could reach" him) (appendix #21).
Hier ist noch weiteres Material zur Mythologie und Archaeologie von Rhein und Doggerland.
https://www.sacred-texts.com/neu/lr/lr06.htm
https://theculturetrip.com/europe/germany/articles/7-myths-and-legends-youll-only-hear-in-germany/
Man sollte dabei bedenken, dass diese Mythen sehr alt sind, und dass der Rhein damals noch durch das Doggerland floss, wo heute die Doggerbank ist. Das war so etwa 20.000 bis 8.000 Jahre BCE.
https://en.wikipedia.org/wiki/Doggerland
https://en.wikipedia.org/wiki/Mesolithic
Die Unterwasser-Archäologie findet dort auch jede Menge Material von menschlichen Siedlungen
und von Mammuts aus der gleichen Zeit.
https://www.daserste.de/information/wissen-kultur/w-wie-wissen/sendung/mammut-110.html
https://www.fossilien.de/artikel/saeugetiere/mammut/106.htm
Dies ist nun endlich eine Darstellung, die zu der Mythologie zumindest die archaeologischen Fakten zusammen bringt. Denn das archaische Doggerland wurde nie wieder durch spätere Siedlungen archaeologisch überwuchert, und ist uns so erhalten geblieben. Das ist auch noch eine weitere Version von Atlantis (= Alt-Land-Eis):
In Old World
archaeology, Mesolithic (Greek: µaesos, mesos "middle"; lithos
"stone") is the period between the Upper Paleolithic and the
Neolithic. The term Epipaleolithic is often used synonymously, especially for
outside northern Europe, and for the corresponding period in the Levant and
Caucasus. The Mesolithic has different time spans in different parts of
Eurasia. It refers to the final period of hunter-gatherer cultures in Europe
and West Asia, between the end of the Last Glacial Maximum and the Neolithic
Revolution. In Europe it spans roughly 15,000 to 5,000 BP; in Southwest Asia
(the Epipalaeolithic Near East) roughly 20,000 to 8,000 BP. The term is less
used of areas further east, and not at all beyond Eurasia and North Africa.
https://en.wikipedia.org/wiki/Mu_(letter)
Als Kontrast möchte ich die Besprechung von Wald&Fuhrmann anführen. Man beachte hier auch
die sehr ähnlichen Themen von Marius Schneider. Wald-Fuhrmann zitiert hier
Thomas Mann, der natürlich nichts von Marius Schneider wusste: auf S. 62: Wagner schafft eine »musikalische
Kosmogonie«.
https://literaturkritik.de/id/984
https://de.wikipedia.org/wiki/Leiden_und_Gr%C3%B6%C3%9Fe_Richard_Wagners
Siehe dazu das Zitat von Marius Schneider (S. 40):
The Atharvaveda
expressly states that kala, time, is
the primordial
form of creation. By her magic incantation
she has created
all that is and that is to come.
If the
primordial sound is the "word" or the praise song of the creator,
then the
individual rhythms of time arising from that word
are the word or
the primordial acoustic matter of every created object.
(S. 61)
Die berühmteste Probe auf dieses Exempel bietet das so oft schon besprochene Vorspiel zum Rheingold. Wie in Echtzeit und so deutlich wie sonst in keinem anderen Stück Wagners mehr wird dem Hörer hier die organische Genese der musikalischen Elemente und erster »NaturMotive« vorgeführt, ja, sie wird zum Teil des Dramas selbst. Wir wollen die einsichtsvollen Analysen etwa von Warren Darcy (1989/90), Reinhard Wiesend (1992), Ludwig Finscher (1995) oder Richard Klein (2009) hier gar nicht um eine weitere vermehren, sondern nur kurz daran erinnern, was hier organisch werdend ins Sein tritt: Die statische Oktave Kontra- Es markiert das untere Ende der Wahrnehmungsschwelle und steht so zwischen dem (noch) Unhörbaren und dem Hörbaren. Mit den ersten musikalischen Ereignissen - dem Hinzutreten der Quinte im Fagott, dem gestaffelten, nach und nach höher strebenden Einsatz der Hörner - wird zusammen mit der Zeit auch der Raum erfunden, dessen Dach schließlich die Flöten mit ihrem es3 erreichen. Die Intervalle, die dabei berührt werden, schreiten zunächst die ersten Glieder der Naturtonreihe ab und werden dann zum Dur-Dreiklang (Bläser), wenig später gar zur diatonischen Dur-Tonleiter (Streicher) verdichtet. Gleichzeitig entfalten sich nach und nach auch sämtliche Klangfarben des Orchesters von den dunkleren bis zu den helleren Tönen sowie das gesamte Arsenal rhythmischer Dau-
ernwerte. Der Weg geht also vom Stehenden zur Bewegung, vom Dunkel zu Licht und Farbe, vom Einfachen zum Komplexen, vom Langsamen zum Schnellen. Erst gegen Ende fügt sich den Assoziationen an Elementares und Ursprüngliches, Lichtwerdung und atmend-organische Bewegung auch diejenige an flutende Wasser. Hier aktualisiert Wagner die mythische wie evolutionäre »Urverwandtschaft von Werden und Fluten« (Lamm 1932, 3). Und das Szenenbild, das sich den Zuschauern kurz vor dem Ende des Vorspiels endlich zeigt, bestätigt das.
Mit dem Einsatz der Hörner fügen sich die klingenden Elemente erstmals zu einer Ahnung von Gestalt zusammen, eine viertaktige pulsierend rhythmisierte Figur, die Wolzogen »Motiv des Urelements«, Arthur Smolian viel passender als »Werdeweise« (1901, 20) benannte. Warren Darcy (1993) versteht sie in seiner umfassenden Rheingold-Analyse als Motiv der Natur. Diese einfache Gestalt - eigentlich nur ein wiederholter und dabei aufwärts geführter rhythmischer Impuls - erfährt durch die Übernahme in die wiederum gestaffelt von den Fagotten bis zu den Flöten einsetzenden Holzbläser eine erste Transformation bzw. Variation: Die Anfangstöne repräsentieren nicht mehr die archaischen ersten Naturtöne, sondern den Beginn der Es-Dur-Tonleiter. Die Klarinetten-Gruppe schließt mit einer weiteren, nun als rhythmische Beschleunigung gestalteten Transformation an (Notenbeispiel 3.1). Und das gesamte Rheingold hinweg und bis in die anderen Teile des Rings hinein wird dieses Klangbild der pulsierenden Natur seine Zeugungskraft beweisen.
Dieses Vorspiel ist der Anfang, der elementare Urgrund und »Grundton« schlechthin. Hier beginnt der aus seinen früheren bürgerlichen und professionellen Bindungen herausgelöste Exilant nicht nur in seinem Komponieren noch einmal völlig neu, sondern imaginiert damit zugleich die reine Natur, den Anfang der Welt als einen Anfang des Klingens. Wagner schafft eine »musikalische Kosmogonie« (Mann 1999, 159), freilich naturwissenschaftlich gestützt durch das, was man über die Elemente der Töne und Klänge damals wusste. Weltschöpfung und die Erschaffung der Musik werden dabei in eins gesetzt, diese steht strukturähnlich für jene. Dieser so deutlich exponierte »Ableitungszusammenhang« (DGS VI 816) fasst zudem die Konzeption dieses Dramas in sich, sind doch Entstehen, Werden und sich Verändern, Allianzen und Konkurrenzen, der Zusammenhang der mythischen Urwelt genau die Themen dieses Vorabends.
Ich habe hier den Text und die Musik einander gegenüber
gestellt. Der Ring des Nibelungen in Valencia. Diese Aufführung macht den
surrealen Charakter des Rings vielleicht am Besten deutlich. Denn hier sieht
man klarer, dass das Szenario sich in einem anderen Kosmos abspielt, als es
unser heutiges physikalisches Konsensus-Universum ist. Daher: Die absolut phan-
tastische und die wirklich un-wiederholbare Inszenierung des Rings des
Nibelungen, ist die von Zubin Mehta und der Theatertruppe La Fura
dels Baus in Valencia. Zitat: "Diese war immer für einen Skandal gut, doch über die
Operninszenierungen der Regie-Rabauken jubeln alle."
https://www.youtube.com/watch?v=-rxGqm3e5-A
https://www.amazon.de/Wagner-Ring-Nibelungen-G%C3%B6tterd%C3%A4mmerung-DVDs/dp/B002ZCUEKM
http://www.spiegel.de/kultur/musik/opernspektakel-wie-man-den-ring-beherrscht-a-671517.html
1. das Rheingold (Video) 2. Die Walküre (Video)
3. Der Siegfried (Video) 4. Die Götterdämmerung (Video)
Richard
Wagner - Ride of the Valkyries:
https://www.youtube.com/watch?v=XRU1AJsXN1g
Wagner:
Overtures and preludes:
https://www.youtube.com/watch?v=ru__AQXyiW8
Mix -
Classical - Richard Wagner - Ride of the Valkyries:
https://www.youtube.com/watch?v=XRU1AJsXN1g&list=RDXRU1AJsXN1g&t=61
The Best of
Wagner:
https://www.youtube.com/watch?v=0EUHnu48DmQ
Leider ist Wagner mit einem falschen Ballast der Deutsch-Tümelei belastet worden. Auch seine charakterlichen Schwächen sollte man, wie Stefan Mickisch betont, etwas entspannter betrachten. Denn praktisch alle bedeutenden Kreativgeister sind wohl irgendwie, Psychopathen, oder sonstwie etwas Ausser-Normal. Die besten heutigen Beispiele dafür sind Steve Jobs und Elon Musk. Marius Schneider hat dazu auch einiges gesagt: Zu den Kultur-Heroen, siehe weiter unten, im Appendix:
(S. 68)
[The duty of
the cultural heroes]
Usually this
duty is taken over by so-called saviors or cultural
heroes who are
also depicted as twins, since they live
between the
light and dark or the conscious and subconscious
worlds. They
are twins because to an extent they represent
two equal
aspects of the same being. Because they stand
on the border
between the dark, invisible realm of music and
the concrete,
visible world...
Richard Wagner war so ziemlich einer der grössten über-nationalen Quer-Denker der Menschheit. Nach dem Scheitern seiner politischen Ambitionen 1848-1849 (Die Kunst und die Revolution), und seiner Selbst-Verbannung ins Exil, verlegte er sich auf die Mythologie und die musikalische Harmonik, um auszudrücken, was auf der politischen Ebene unmöglich (bzw. suizidal) war. Nomen est Omen: Der Wagner hat es gewagt, die Peira-Noiaesis, das Denken jen(s/z)eits der Grenzen der menschlichen (un‑) Denk-Zäune. Die alt-deutsche Nibelungen-Sage ist dabei eher nur eine Aufhänger-Story. Mit dem "Ring" hat Wagner als ehemals aufrührerischer Revolutionär etwas dargestellt, das auch eine wesentliche politische Komponente hat. Nämlich die Selbst-Befreiung des Menschen aus den Ketten der Pantokrator-Götter und deren Helfershelfer bei Kirche und Obrigkeit. Das haben die Deutschen zum Glück nie so richtig verstanden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Kunst_und_die_Revolution
http://www.noologie.de/peirasis.htm
Siehe auch das Zitat von Nietzsche zu Wagner:
Friedrich Wilhelm Nietzsche: Ecce homo - Kapitel 4
http://gutenberg.spiegel.de/buch/ecce-homo-7354/4
Wohlan! Wagner war ein Revolutionär – er lief vor den Deutschen davon ... Als Artist hat man keine Heimat in Europa ausser in Paris; die délicatesse in allen fünf Kunstsinnen, die Wagner's Kunst voraussetzt, die Finger für nuances, die psychologische Morbidität, findet sich nur in Paris. Man hat nirgendswo sonst diese Leidenschaft in Fragen der Form, diesen Ernst in der mise en scène – es ist der Pariser Ernst par excellence. Man hat in Deutschland gar keinen Begriff von der ungeheuren Ambition, die in der Seele eines Pariser Künstlers lebt. Der Deutsche ist gutmüthig – Wagner war durchaus nicht gutmüthig ... Aber ich habe schon zur Genüge ausgesprochen (in »Jenseits von Gut und Böse« S. 256 f.), wohin Wagner gehört, in wem er seine Nächstverwandten hat: es ist die französische Spät-Romantik, jene hochfliegende und hoch emporreissende Art von Künstlern wie Delacroix, wie Berlioz, mit einem fond von Krankheit, von Unheilbarkeit im Wesen, lauter Fanatiker des Ausdrucks, Virtuosen durch und durch ... Wer war der erste intelligente Anhänger Wagner's überhaupt? Charles Baudelaire, derselbe, der zuerst Delacroix verstand, jener typische décadent, in dem sich ein ganzes Geschlecht von Artisten wiedererkannt hat – er war vielleicht auch der letzte ... Was ich Wagnern nie vergeben habe? Dass er zu den Deutschen condescendirte, – dass er reichsdeutsch wurde ... Soweit Deutschland reicht, verdirbt es die Cultur. –
Man kann die Werke des Wagners nach verschiedenen Kriterien ausdeuten. Entweder musikalisch, psychologisch, politisch, und in diesem Ansatz, mythologisch. Daher geht es hier um Über- Kosmische / Kosmogonische Zusammen-Hänge und -Klänge. Des Wagners Werk schreitet hinaus über die Klein-Deutschen Denkzäune. Richard Wagner hat es als Gesamt-Kunst-Werk-Meister geschafft, sowohl die Mythologie als auch die (Un-) Harmonische / Harmonikale Kosmologie / Kosmogonie zusammen zu zwingen wie auch zu fassen. Denn die Überwindung der Gegensätze und das Heraus-Schreiten in undenkbare Denk-Räume geht in der Musik sehr viel besser als im Verbal-Poiaetischen Denken. [Hier kommt gleich noch ein Zitat von Melanie Wald-Fuhrmann. Siehe den nächsten Abschnitt.]
Aus Tragödie und Verzweifelung wird Hoffnung, aus Schmerz
wird Heiterkeit. Aus dem Weltenbrand Ragnarök wird eine neue Welten-Blüte. Nur
wenn etwas vergeht, kann etwas neu entstehen. [Siehe wieder Jochen Kirchhoff
(33:17)] Das war es, was er musikalisch zusammen gezaubert hat. Siehe: The Myth of Invariance:
https://ernestmcclain.files.wordpress.com/2017/05/mythsofinvariance_sanscartoonsoptimized.pdf
Mit wieviel Gewalt dabei, möchte ich gar nicht erst diskutieren. Es geht hier sowohl um musikalische, wie auch kosmologische Revolutionen. Deshalb, der Quinten-Zirkel durch die verschiedenen Ton-Arten ist eigentlich ziemlich kompliziert, und damit einmal sehr schwer zu verstehen. Und das das wohl (=gut) gestimmte (wohl temperierte) Klavier enthält deshalb auch sehr viel mehr tonale Kompromisse, die einem gestandenen Harmoniker (oder Pythagoräer) schon ziemliche Bauchschmerzen verursachen. Das wusste vor allem der Herr J.S. Bach sehr genau. Der Herr Händel auch. Denn die hatten das Klavier wohl eigentlich erfunden. Vorher gab es nur das Cembalo.
Das hat Stefan Mickisch auch in seiner Interpretation der Schluss-Szene der "Götterdämmerung" sehr genau dargestellt. [Dies ist auf seiner CD "Götterdämmerung", in Track 1-2. Also etwas ausser Kontext.] Ich verweise hier auch wieder auf Marius Schneider, Denn Marius Schneider hatte die alte Erinnerung wieder auferweckt, dass die Gött/er/ynnien der Nacht und der Dunkelheit auch die Gebieterinnen des Klangs und der Musik sind.
https://de.wikipedia.org/wiki/Marius_Schneider
Durch den Einsatz von Dr. Eckart Wilkens, eines Schülers von
Schneider, wurde das Manuskript
der Kosmogonie digitalisiert und steht nun in der Bibliothek des
musikwissenschaftlichen Instituts der Universität zu Köln der Öffentlichkeit
zur Verfügung. Eine 50-seitige zusammenfassende Einleitung von Marius Schneider
zu seiner Kosmogonie wurde mit einem Vorwort von Josef Kuckertz posthum
veröffentlicht.[7]
Ich muss dazu bemerken, dass der Wiki-Eintrag nicht ganz stimmt. Denn in der Bibliothek dort ist das Manuskript auch nicht zu finden.
Und mit dabei in diesem Klang-Kosmos sind auch die Musen, also die Mnaemosynae, die Moirae (Siehe weiter unten: Die Spindel der Notwendigkeit), und die ach so sehr verkannten Walküren. Das ist, was Peter Sloterdijk im Kontext von Giordano Bruno so genannt hat: Die Kosmodynamik der Gedächtnisse.
Bruno, Giordano: Ed. E. v. Samsonow, Philosophie Jetzt, Diederichs (1995), S. 10. Giordano Bruno kannte sich ja bestens aus mit den alten Mythologien der Griechen, der Chaldäer, der Kabbala der Juden, und der Ägypter. Leider fehlte ihm das musikalische Können, um es wie Wagner umzusetzen. Das war auch ein Haupt-Grund für sein tragisches Scheitern.
https://en.wikipedia.org/wiki/Aeschylus#The_Oresteia
Siehe dazu auch den Vortrag von Jochen Kirchhoff (26:46):
https://www.youtube.com/watch?v=CMMMVs4k8Uo
Neben der Nordischen Mythologie basiert des Wagner's Kunst auf der Alt-Griechischen Tragödie (Trag-Oidia), besonders der Oresteia des Aischylos. bei dem Inzest von Sigmund und Siglinde. Der Kampf zwischen Siegfried und seinem Grossvater Wodan, als er dessen Speer zerschmettert, ist wohl äquivalent mit einem Grossvater-Mord. Dazu kommt noch ein Zeit-Reisen- Paradoxon: Was ist, wenn ich ein Zeitreisender wäre, und ich würde auf meiner Zeit-Reise meinen Grossvater töten? Würde ich dann noch existieren?
https://www.youtube.com/watch?v=jJ47ty7J8pY
https://www.youtube.com/watch?v=jJ47ty7J8pY&list=PLUeKvE0L3pZsgYIRS3-jhgBN5CExf3ANb
Ebenfalls zu nennen wäre der Vatermord und Inzest bei Oedipus, und der Antigonae und der Elektra des Sophokles. Das Motiv der Elektra ist das Vorbild der Rache der Frauen, wie bei Kriemhilde (Gudrun) und Brunhilde. Das Motiv von Wotan's Verhandeln der Freya (das griechische Äquivalent sind die Äpfel der Hesperiden, die ewiges Leben spenden) mit Fasolt und Fafner findet seine Entsprechung in der Verheiratung der Aphrodite mit dem Schmiedegott Hephaistos. Das war schon damals eine perfekte Mes-Alliance im Götter-Reich der alten Griechen. Insofern besteht auch der Ring auf der psychologisch- erotischen Ebene fast nur aus Mes-Alliancen (Stefan Mickisch). Von Schopenhauer haben wir in der "Metaphysik der Musik" eine der tiefsten Exegesen des Wirkens dieser Kunst, die jenseits-verbal ist und direkt auf das (unterbewusste) Gemüt (=die Seele) wirkt. Und Wagner hat es auf die höchste Spitze dieser Kunst gebracht, das Wort (=die Mythologie) gleichauf mit dem musikalischen Ausdruck zu bringen. Siehe die 3Sat-Fernseh-Qualitäts-Doku, über die Walküre, 3:45: Stefan Mickisch: "Auch interessant im Ring, da gibt es keine glücklichen Ehen. Alle Ehen sind unglücklich". In dieser Szene, der Inszenierung von Sven-Eric Bechtolf. Da sieht der Siegmund so aus, wie ein etwas derangierter Hell's Angel's Motor-Biker, dem gerade das Benzin ausgegangen ist. Es ist alles schon ziemlich komisch, wenn man sich eine Wagner-Oper aus der humorischen Sichtweise ansieht. Vor allem wenn ein Regisseur den Wagner inszenieren will ohne das geringste von Musik zu verstehen, was im heutigen Kulturbetrieb schon öfter mal vorkommt.
https://www.youtube.com/watch?v=XmilUEf6jCc&list=PLDUGgd-2M4RyeELv3k6wv1e56mHVX6cV8&index=2
S. 150: http://www.noologie.de/spf-noo.pdf
https://en.wikipedia.org/wiki/Sophocles
https://en.wikipedia.org/wiki/Antigone_(Sophocles_play)
Aus: Die Welt als Wille und Vorstellung (S. 573++)
Daß nun, in diesem Fall, eben dieses Instrument anderweitig, als Werkzeug der Sprache, zur Mittheilung von Begriffen dient, ist ein zufälliger Umstand, den die Musik zwar nebenbei benutzen kann, um eine Verbindung mit der Poesie einzugehn; jedoch nie darf sie ihn zur Hauptsache machen und gänzlich nur auf den Ausdruck der meistens, ja (wie Diderot im »Neffen Rameau's« zu verstehn giebt) sogar wesentlich faden Verse bedacht seyn. Die Worte sind und bleiben für die Musik eine fremde Zugabe, von untergeordnetem Werthe, da die Wirkung der Töne ungleich mächtiger, unfehlbarer und schneller ist, als die der Worte: diese müssen daher, wenn sie der Musik einverleibt werden, doch nur eine völlig untergeordnete Stelle einnehmen und sich ganz nach jener fügen. Umgekehrt aber gestaltet sich das Verhältniß in Hinsicht auf die gegebene Poesie, also das Lied, oder den Operntext, welchem eine Musik hinzugefügt wird. Denn alsbald zeigt an diesen die Tonkunst ihre Macht und höhere Befähigung, indem sie jetzt über die in den Worten ausgedrückte Empfindung, oder die in[527] der Oper dargestellte Handlung, die tiefsten, letzten, geheimsten Aufschlüsse giebt, das eigentliche und wahre Wesen derselben ausspricht und uns die innerste Seele der Vorgänge und Begebenheiten kennen lehrt, deren bloße Hülle und Leib die Bühne darbietet. Hinsichtlich dieses Uebergewichts der Musik, wie auch sofern sie zum Text und zur Handlung im Verhältniß des Allgemeinen zum Einzelnen, der Regel zum Beispiele steht, möchte es vielleicht passender scheinen, daß der Text zur Musik gedichtet würde, als daß man die Musik zum Texte komponirt. Inzwischen leiten, bei der üblichen Methode, die Worte und Handlungen des Textes den Komponisten auf die ihnen zum Grunde liegenden Affektionen des Willens, und rufen in ihm selbst die auszudrückenden Empfindungen hervor, wirken mithin als Anregungsmittel seiner musikalischen Phantasie. – Daß übrigens die Zugabe der Dichtung zur Musik uns so willkommen ist, und ein Gesang mit verständlichen Worten uns so innig erfreut, beruht darauf, daß dabei unsere unmittelbarste und unsere mittelbarste Erkenntnißweise zugleich und im Verein angeregt werden: die unmittelbarste nämlich ist die, für welche die Musik die Regungen des Willens selbst ausdrückt, die mittelbarste aber die der durch Worte bezeichneten Begriffe. Bei der Sprache der Empfindungen mag die Vernunft nicht gern ganz müßig sitzen. Die Musik vermag zwar aus eigenen Mitteln jede Bewegung des Willens, jede Empfindung, auszudrücken; aber durch die Zugabe der Worte erhalten wir nun überdies auch noch die Gegenstände dieser, die Motive, welche jene veranlassen. – Die Musik einer Oper, wie die Partitur sie darstellt, hat eine völlig unabhängige, gesonderte, gleichsam abstrakte Existenz für sich, welcher die Hergänge und Personen des Stücks fremd sind, und die ihre eigenen, unwandelbaren Regeln befolgt; daher sie auch ohne den Text vollkommen wirksam ist. Diese Musik aber, da sie mit Rücksicht auf das Drama komponiert wurde, ist gleichsam die Seele desselben, indem sie, in ihrer Verbindung mit den Vorgängen, Personen und Worten, zum Ausdruck der innern Bedeutung und der auf dieser beruhenden, letzten und geheimen Nothwendigkeit aller jener Vorgänge wird. Auf einem undeutlichen Gefühl hievon beruht eigentlich der Genuß des Zuschauers, wenn er kein bloßer Gaffer ist. Dabei jedoch zeigt, in der Oper, die Musik ihre heterogene Natur und höhere Wesenheit durch ihre gänzliche Indifferenz gegen alles Materielle der Vorgänge;[528] in Folge welcher sie den Sturm der Leidenschaften und das Pathos der Empfindungen überall auf gleiche Weise ausdrückt und mit dem selben Pomp ihrer Töne begleitet, mag Agamemnon und Achill, oder der Zwist einer Bürgerfamilie, das Materielle des Stückes liefern. Denn für sie sind bloß die Leidenschaften, die Willensbewegungen vorhanden, und sie sieht, wie Gott, nur die Herzen. Sie assimilirt sich nie dem Stoffe: daher auch wenn sie sogar die lächerlichsten und ausschweifendesten Possen der komischen Oper begleitet, sie doch in ihrer wesentlichen Schönheit, Reinheit und Erhabenheit bleibt, und ihre Verschmelzung mit jenen Vorgängen nicht vermag, sie von ihrer Höhe, der alles Lächerliche eigentlich fremd ist, herabzuziehn. So schwebt über dem Possenspiel und den endlosen Miseren des Menschenlebens die tiefe und ernste Bedeutung unsers Daseyns, und verläßt solches keinen Augenblick.
Man kann noch als Kommentar dazu schreiben, den Vergleich mit Mozart. Ich mag Mozart überhaupt nicht. Wenn ich Mozart höre, denke ich sofort an Zuckerwatte, und Salzburg in einem Puderschnee, wie aus einem Mozart-Andenken-Laden in Salzburg, der voller Schnee-Schüttel-Gläsern ist. Ich weiss nicht, wie diese Schüttel-Spielzeuge wirklich heissen, aber wenn es einen vor Grauen schon schüttelt, wenn man diese Dinger nur sieht, versteht man vielleicht, warum mich so-gleich das Schütteln ergreift. Das ist es was ich weiter unten die "Erzwungene Harmonie" nenne, und ich glaube, man muss Mozart gleichauf mit Walt Disney und seinem Märchenschloss der Cinderella setzen. Es ist etwa derselbe Kitschen der nicht mehr weiter zu verkitschen ist. Das ist mein gnadenloses Urteil über Mozart. Wenn ich nur die Oper "Entführung aus dem Serail" sehe, kriege ich das kalte Grausen. Und Zauberflöte ist mindestens genauso schlimm. Alles heiter und lachend nullkomma nix von Tragik. Es ist so ungefähr wie eben Walt Disney, in der Musik-Szene.
Mozart's Musik ist zwar auch "Sort of" genial, aber seine Libretti, etwa von Schikaneder sind eher schlicht gestrickt. Oder man kann es auch umgekehrt sagen. Das ist eine ziemliche Euphemismus-Schwelgerei, was der Schikaneder da angestellt hat. In der Sprache der Freimaurerei, ist es eine erzwungene Harmonie. Leider lässt sich Harmonie nie erzwingen. Und das kann man dem armen Mozart nicht ankreiden. Aber dass er sich mit so einem erzwingenden Harmoni'ker eingelassen hat, das muss man Mozart schon ankreiden. Man muss feststellen, dass Mozart bei all seinem Genius für Musik in seiner Wesensart ein Naivling war. So etwa jemand, der als Baby völlig naiv geboren wurde, aber dann als erwachsener Mensch nie aus dieser Naivität herausgefunden hat. Dazu beigetragen hatte wohl die übertriebene Fürsorge seines Vaters, der alles daran gesetzt hatte, dass aus seinem Sohn ein Wunder-Kind wurde, und so blieb Mozart in seinem ganzen Leben genau das: Ein Wunder-Kind. Und so ein etwa schräg geratenes Geschöpf hatte halt auch nicht die Seelen-Kraft, die ein ausgewachsener Mensch aufbringen muss. Und so ist er dann auch recht frühzeitig im Alter von 35 gestorben. Die üblichen euphemistischen Biographien von Mozart helfan auch gar nicht, diese psychologischen Untergründe aufzuhellen. Vor allem nicht die Deutsche Wikipedia, die natürlich wie immer auf der suprematistischen Höhe des Euphemismus und der Political Correctness schwebt. Aber ich habe im www wenigstens einige Artikel gefunden, der genau das beschreibt, was ich den Mozart-Komplex nennen würde. Ich zitiere hier auch noch die Kaiserin Maria Theresia von Habsburg, weil das psychologische Bild von Mozart genau dem Traumbild des "Tu felix Austria nube" entspricht, das die Kaiserin Maria Theresia fabuliert hatte, anstatt sich um handfeste Politik zu kümmern. Aus dieser un-be-kümmer'ten aber doch bis in die tiefsten Tiefen verdorbenen Wiener Hofburg-Schranzerei stammen auch die besten Witze über Österreich:
Was ist die Kriegsflagge von Österreich? Weisser Adler auf Weissem Grund.
Was ist die Kriegsparole von Österreich, im Gegensatz zu den Preussen:
Die Preussen sagen: Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos.
Die Österreicher sagen: Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.
Die Befehle, die sehr gut die Mentalität der Preußen und Österreicher aufzeigt.
Ein Befehl dient dazu, dass die Soldaten sich an einem bestimmten Platz antreten sollen.
Der Preuße kommandiert: In zwei Reihen am Zaun antreten, marsch, marsch.
Der Österreicher befiehlt: In zwoa Zeilen am Zaun zubi antreten, macht’s zua'.
Der Preussische General- Befehl ist: Die Lage, Die ist Hoffnungslos.
Der Österreicher: Aber UNSERE MORAL, die ist Tadellos.
Der Oestereiche General- Befehl ist: Wir sind Um-Zingelt.
Wir haben nur noch Wein für EINEN TAG. Dann, dann, dann ...
Gilt es Die Oesstereichische General- Woll-Machts- Krieges- Flagge zu hissen!
Weisser Adler auf Weissem Grund. Kein Grund, um irgendwie zu ver- Zagen.
Nicht einmal auf der KuK - Kriegs-Marine, zum Laden eines Gewehres,
wenn man in dem Laden k'oa k'oa Woi mehr koffa kunna.
Das könnte auch auf Österreich passen:
Der jüdische Vorgesetzte will dem Gast zeigen, wie es in Israel beim Militär zugeht: Er flüstert einem Soldaten ins Ohr einen Befehl und wendet sich sofort seinem Gast zu, dieser wundert sich was geschieht und fragt, hast Du einen Befehl gegeben? Nun ja, das spricht sich schon herum.
Die Gegenüberstellung der militärischen Befehle, hier die Situation einer Soldaten-Gruppe.
Wenn die Soldaten sich nach einer Übung, oder Parade wieder sammelten und sich in eine, oder mehreren Reihe aufstellen mussten und das Gewehr „wahllos“ mit sich brachten, kam bei den Preußen der Befehl: das Gewehr über (das war notwendig, damit alle eine bestimmte Haltung haben und sich nicht gegenseitig behinderten. = Ordnung ist das halbe Leben.
Der Österreicher befahl: Achselt die Büchs. Da ist immerhin der Hinweis, wo sich der Karabiner für die nächste Bewegung befinden muss = an der Schulter. Der Begriff Achsel ist dabei nicht lokal zu verstehen, sondern die Schulter im weitesten Sinne.
https://en.wikipedia.org/wiki/Maria_Theresa
Maria Theresa Walburga Amalia Christina (German: Maria
Theresia; 13 May 1717 – 29 November 1780) was the only female ruler of
the Habsburg dominions and the last of the House of Habsburg.
She was the sovereign of Austria, Hungary, Croatia, Bohemia, Transylvania, Mantua, Milan, Lodomeria and Galicia, the Austrian Netherlands, and Parma. By marriage, she
was Duchess of Lorraine, Grand Duchess of Tuscany and Holy Roman Empress.
She started
her 40-year reign when her father, Emperor Charles VI, died in October 1740. Charles VI
paved the way for her accession with the Pragmatic Sanction of 1713 and spent his
entire reign securing it. He neglected the advice of Prince Eugene of Savoy, who averred that a strong
military and a rich treasury were more important than mere signatures.
Eventually, he left behind a weakened and impoverished state, particularly due
to the War of the Polish Succession and the Russo-Turkish War (1735–1739). Moreover, upon
his death, Saxony, Prussia, Bavaria, and France all
repudiated the sanction they had recognised during his lifetime. Frederick II of Prussia(who became Maria Theresa's
greatest rival for most of her reign) promptly invaded and took the affluent
Habsburg province of Silesia in
the seven-year conflict known as the War of the Austrian Succession. In defiance of
the grave situation, she managed to secure the vital support of the Hungarians
for the war effort. Over the course of the war, despite the loss of Silesia and
a few minor territories in Italy, Maria Theresa successfully defended her rule
over most of the Habsburg empire. Maria Theresa later unsuccessfully tried to
reconquer Silesia during the Seven Years' War.
https://en.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Amadeus_Mozart
Wolfgang Amadeus
Mozart[a] (27 January 1756 – 5
December 1791), baptised as Johannes Chrysostomus Wolfgangus Theophilus
Mozart,[b] was a prolific and
influential composer of the classical era.
Born in Salzburg,
Mozart showed prodigious ability from his earliest childhood. Already competent
on keyboard and violin,
he composed from the age of five and performed before European royalty. At 17,
Mozart was engaged as a musician at the Salzburg court but grew restless and
traveled in search of a better position. While visiting Vienna in
1781, he was dismissed from his Salzburg position. He chose to stay in the
capital, where he achieved fame but little financial security. During his final
years in Vienna, he composed many of his best-known symphonies, concertos,
and operas, and portions of
the Requiem, which was largely unfinished at the time of
his early death at the age of 35. The circumstances of his death have been much
mythologized.
Mozart's
movements and behaviour: a case of Tourette's syndrome?
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2117611/
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16247856
Wolfgang
Amadeus Mozart's psychopathology in light of the current conceptualization of
psychiatric disorders. Huguelet P1, Perroud N.
Abstract
The study of Mozart's letters and biography
leads us to reconsider the psychiatric disorders from which he suffered.
Indeed, it seems that Mozart demonstrated depressive episodes, some of which
were severe and corresponded to the criteria of the DSM-IV classification.
However, the arguments put forward by other authors supporting the occurrence
of manic or hypomanic episodes (thus constituting a bipolar disorder diagnosis)
are not supported by sufficient historic proof. Indeed, the length of time that
the behaviors suggesting manic symptoms lasted is not compatible with such a
diagnosis. Rather, Mozart's mood swings and impulsive behavior correspond to
some traits of a personality disorder, that is, for the most part, symptoms of
the dependent personality disorder. Evidence for this diagnosis appears most
notably in Mozart's reactions to his wife's absences, but also in occasional
behaviors as well as mood lability. The divergences in the classification of
Mozart's symptoms, either into the field of bipolar disorders or into that of
personality disorders, are closely linked to the nosological uncertainties that
are still a source of debate in today's psychiatric research. We discuss a
means of overcoming this limitation by considering the concept of "soft
bipolar spectrum," a conceptualization that corresponds to Mozart's psychiatric
history.
https://www.mentalhelp.net/blogs/wolfgang-amadeus-mozart-personality-disorder-or-bipolar-disorder/
As I was just in the process of researching
some data on Personality Disorders and Bipolar Disorders, I came upon an
article by Philippe Huguelet and Nader Perroud that was published in the
journal Psychiatry in 2005. The
article caught my attention, because it was about the Austrian composer
Wolfgang Amadeus Mozart. The authors were investigating whether, by today’s
psychiatric classification system, Mozart could be diagnosed with a mental
illness. Given that I am Austrian myself and hail from an area relatively near
to where Mozart lived, I was intrigued.
The authors Huguelet and Perroud based their
paper on a review of Mozart’s correspondence, several biographies, and several
research papers published in medical journals. Since Mozart was born
in 1756 and died in 1791, there are obvious limitations to the exactness and
amount of information available, so that the conclusions have to be taken with
a grain of salt.
That said, Hueguelet and Perroud conclude with
certainty that Mozart suffered from depression in his last year of life. This
conclusion is consistent with findings of other authors. In his letters, Mozart
talked about experiencing a depressed mood, constant sadness and tearfulness,
and a markedly diminished interest in composing. He also mentioned a diminished
ability to concentrate, a loss of energy, and feelings of excessive
guilt. All these symptoms together meet the criteria for a Major
Depressive Episode according to today’s diagnostic standards.
In terms of a diagnosis of bipolar disorder,
things seem not so clear. Some authors in the past have concluded
that Mozart experienced episodes of hypomania, stating that Mozart typically
got up at 6am and often worked until 2am, writing letters that at times use
inappropriate humor and at other times seem to be incoherent. Hueguelet and
Perroud find evidence that these symptoms did not last long enough to qualify
for a bipolar disorder proper, though they cannot rule out with absolute
certainty a milder form of some type of ‘bipolar spectrum disorder’.
According to Huegelet and Perroud, there is
some evidence in Mozart’s biography that point towards the presence of a
personality disorder, that is by our contemporary definition ”an enduring
pattern of inner experience or behavior that deviates markedly from the
expectations of the individual’s culture.” For instance, Mozart had
difficulties with money and relied on his father managing his money for him.
He demonstrated some traits of Dependent
Personality Disorder: He always needed to be nurtured and supported by others,
for instance, his wife or his father, frequently needed to be reassured that
his friends really cared about him, and found it hard to tolerate to be alone.
Huegelet and Perroud also found some signs that
Mozart had some traits of Borderline Personality Disorder (BPD): In his
letters, he mentions the feelings of emptiness often experienced by people with
BPD. He had temper outbursst, and his over-spending, as well as his drinking
can be viewed as a sign of impulsivity. His mood appeared to be shifting between
low and upbeat in a very sensitive reaction to circumstances. The
authors can only speculate about his sense of identity, and how stable or
unstable it may have been – it is unclear whether he was negatively affected by
the constant traveling he did during childhood and in light of being raised as
a Wunderkind.
Overall, it looks like we can conclude from
this paper that the ingenious composer suffered from Major Depressive
Disorder (the presence of a bipolar-spectrum disorder seemed less clear)
and had traits of Dependent and Borderline Personality Disorder, something we
would nowadays likely diagnose as “Personality Disorder Not Otherwise
Specified”.
https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Amadeus_Mozart
Das Wunderkind (1756–1766)
Wolfgang Amadeus Mozart kam am 27. Jänner 1756 um acht Uhr abends in Salzburg in der Getreidegasse 9 in einer Dreizimmerwohnung eines Mehrfamilienhauses (Hagenauerhaus) auf die Welt ...
https://de.wikipedia.org/wiki/Emanuel_Schikaneder
https://en.wikipedia.org/wiki/Emanuel_Schikaneder
Das wesentliche Element, das Wagner von Mozart unterscheidet, ist das der Tragik. (Dafür hat Mozart das Element der Tragik, am eigenen Leibe durch-erleben müssen). Dazu kommt auch noch Stefan Mickisch, der in seiner Besprechung der Walküre, der Szene der Kopulation von Siegmund und Sieglinde, in Track 5, mit seinem typischen Humor kommentiert: Als der Vorhang nun sehr schnell gefallen ist, damit die Zuschauer nicht zu viel von diesem Inzest mitbekommen. Dass Schopenhauer, der bei allen seinen Begabungen auch ein eminenter Musik-Wissenschaftler war, dazu trocken kommentiert: "Und es wurde endlich Zeit". (Grosses Gelächter bei dem Publikum des Vortrags von Mickisch). Schopenhauer fand Wagner als Dichter-Poet sehr gut, aber von dessen Musik hielt er eher weniger. Er hat Wagner persönlich ermuntert, weiter so schön zu dichten.
Siehe Seite 191:
Und dieses Problem gilt für die Götterdämmerung generell: Wenn sich jedes Motiv in jedes verwandeln kann, alle Gegensätze irgendwie aufeinander bezogen und miteinander verbunden sind, dann gibt es letztlich keinen greifbaren Sinn - und damit auch keinen sinnvollen Schluss. Das gilt nicht nur für musikalische, sondern auch für dramatische Motive. Wagners bekannte Probleme, für die Götterdämmerung einen Schluss zu finden (vgl. vor allem DGS VII 384-404, vgl. auch Gruber 2010), sind dafür signifikant. Aushöhlung der Semantik ist also kein rein musikalisches Problem, aber es ist auch ein musikalisches Problem. Wir haben anhand des Schlusses der Nornenszene schon erörtert, wie sich Probleme der Deutung des Werks auch auf der musikalischen Ebene ergeben, ja die Musik die Deutung noch einmal kompliziert.
Kollaps der Semantik
Bedeutungsaushöhlung durch Bedeutungsakkumulation - diese paradoxe Idee lässt sich auch mit Blick auf ein einziges Leitmotiv erläutern, und gerade auf eines, das zu den >bedeutendsten< des Ring zählt.
AG: Da ich mich auch mit Semantik gut auskenne, kann ich das alles auch nachvollziehen. Das ist auch ein wichtiges Neo-Hegel'sches Thema. Denn das Zusammenzwingen der Gegensätze, ist ein schwarzer Zentral-Faktor, des Herrn der Ringe von Tolkien, und natürlich auch des Rings des Wagner's.
Ich möchte mich hier in einer etwas erweiterten Sichtweise mit der Zunft der neuzeitlichen Mythologien-Schmiede und -Nachdichter befassen. Neben Richard Wagner gibt es da noch seinen Sohn, Siegfried Wagner. Die haben das immerhin noch mit einem gewissen kulturellen und moralischen Imperativ betrieben. Siegfried Wagner war bekannt für seine krassen Darstellungen der Conditio Humana in seinen Opern, aber der ist heute nicht mehr so populär. So funktioniert eben das Tot-Schweige-Kartell der Medien (Oder der kalte Giordano- Bruno- Effekt). Dann gibt es die heutigen trivial- Mythologien-Erzähler aus Hollywood, die das Film- und Fernseh-Geschäft unserer heutigen Welt beleben. Da ist zuerst George Lucas, mit seinem (anscheinend unsterblichen) Star Wars Epos. Und dann Tolkiens "Herr der Ringe". Tolkien hatte auch noch einen ethischen Imperativ, denn er war ein eminenter Sprach-Wissenschaftler, der nordischen Völker-Scharen. Auch die Matrix-Trilogie ist durchsetzt mit mythologischen Themen. Daneben und dagegen, gibt es heute fast unendlich viele Werke, die die mythologischen Super-Helden und Götter in ihren Kämpfen des Guten gegen das Böse (was auch immer das sei) nur noch modern trivialisieren. Es zeigt damit an, dass Mythologien auch heute noch beim Publikum sehr gefragt sind. Sogar bei Welt-Online wird das heute bemerkt, aber das beweist nur, dass sie keine Ahnung von dem Hintergrund der Mythen haben.
Von Caroline
Ring.
https://www.welt.de/autor/caroline-ring/
Tolkien
http://en.wikipedia.org/wiki/The_Lord_of_the_Rings
Giordano Bruno: Tot-Schweige-Kartell der Medien
http://www.noologie.de/gbruno.htm
http://www.noologie.de/noo04.htm#Heading230
Zu Siegfried Wagner habe ich wenig schriftliches Material, aber einige interessante Videos:
http://www.youtube.com/watch?v=a4FuBoPmerI
http://www.youtube.com/watch?v=eFQcs4f0dmY
http://www.youtube.com/watch?v=-SsULYf9VDc
http://www.youtube.com/watch?v=_Yc_rF7fmJk
http://www.youtube.com/watch?v=9DRvh16TdT0
http://www.youtube.com/watch?v=-4L-J1H0Yd4
http://www.youtube.com/watch?v=Sm_UpGj_86k
http://www.youtube.com/watch?v=hl1sfXPZUQE
http://www.youtube.com/watch?v=-8Z2tD1mmd0
Weiteres zu Siegfried Wagner:
Lobend zu bemerken ist, dass Siegfried Wagner sich ausgiebig bei dem Kollektiv-Psycho-Analyse- Material der Märchen der Gebrüder Grimm bedient hat. Er hatte wohl schon durchschaut, dass die Grimms zwar fast alles Interessante Bowdlerisierend aus den Märchen heraus-editiert hatten, aber es war doch genug Material übrig, so dass er, wie sein Vater aus den alten Mythen, noch brauchbares Material herausdestillieren konnte. Dank sei an Herrn Pachl, der diesen Schatz nicht untergehen liess. Allerdings, so weiss es die neuere Forschung, haben die Grimms ihre Märchen auf ganz andere Weise nicht ge- sondern "er-funden", als wie sie es dargestellt haben.
http://www.zeit.de/2009/51/Maerchen-Wilhelm-Grimm
Zitat:
"Man kann aber mit guten Gründen das Gegenteil behaupten: dass nämlich
erstens die meisten der Grimmschen Märchen gar nicht deutsch sind und dass sie
zweitens in ihrer so wirkungsmächtig gewordenen Form von den Grimms erfunden
wurden – vor allem von Wilhelm, dem Jüngeren"
"Die Grimms hatten ihre Texte aus zweiter oder dritter Hand. Einige entnahmen sie, wenig zimperlich, alten Anthologien, vergessenen Schriften des Barock oder dem Pentamerone des Giambattista Basile (1674). Ihre rühmenswerte Leistung besteht darin, diesen Vorlagen einen eigenen Ton, eine einheitliche Gestalt gegeben zu haben, sie haben die Märchensprache, die uns wie eine natürliche vorkommt, konstruiert."
Kaum eine andere Fähigkeit ist den Menschen so eigen wie das Geschichtenerzählen. Ob Rotkäppchen bei den Gebrüdern Grimm oder Harry Potter aus der Feder der britischen Autorin Joanne K. Rowling – die Figuren und Charaktere aus Mythen, Märchen und Romanen sind weit mehr als Hirngespinste ihrer Autoren. Sie sind Vorbilder für das eigene Handeln und Richtungsgeber für Gedanken. Wie eine Romanfigur fühlt, was sie denkt und sagt, geht bewusst und unbewusst in das Verhalten des Lesers über. Sie beeinflussen die Art und den Tonfall ihrer Gedanken – oder sprechen sogar direkt zu ihnen. Menschen fühlen sich beim Lesen einer Geschichte in die Figuren ein, sie übernehmen unbewusst das Erzählmotiv, das sie gelernt haben und das zu ihnen für ihre eigene Biografie passt. Es wird zu einer Art Schicksal, das ihre Erlebnisse in einen schlüssigen Zusammenhang bringt.
Richard Wagner war ein grosser Meister der dichterischen Darstellung des {Thymos- Eros- Phobos-} Komplexes. Ich benutze dieses etwas sperrige Wort-Kunstwort für eine alternative Theorie der (Massen-) Psychologie, die das Thymos-Motiv von Sloterdijk ein wenig erweitert. Denn der Phobos-Komplex (=die Angst, die Furcht, und der Schrecken =Phobos und Deimos) hat natürlich seine besondere Stelle im Seelenleben der Menschen.
http://www.theoi.com/Daimon/Deimos.html
Wir verweisen hier auf Heideggers "Sein und Zeit" (S&Z), wo er diese Themen in Bezug auf das Zukunfts-Empfinden behandelt. Wald&Fuhrmann haben das Thema ganz anders, aber strukturell analog, aus der Musik-wissenschaftlichen Sicht bearbeitet. Dies ist auch gedacht, um eine Denk-Alternative zu der Freudianischen und der Jungianischen Theorie zu formulieren.
http://www.noologie.de/diamant.htm#_Toc349324200
http://www.noologie.de/diamant.htm#_Toc349324185
http://www.noologie.de/diamant.htm#_Toc349324190
http://www.noologie.de/diamant.htm#_Toc349324199
Denn die meisten Interpreten der Mythologie des Wagner's beziehen sich auf C.G. Jung, wie etwa Lynn Snook. Um eine möglichst starke kathartische Wirkung (nach Aristoteles) beim Publikum zu erzielen, mussten die emotionalen Motive stark herausgezeichnet bzw. überbetont werden. Das kann man als schwülstig empfinden, aber das war und ist eine dramaturgische Voraussetzung dieses Gewerbes. Praktisch alle Opern-Dichter seiner Zeit, also auch Mozart, Verdi, Puccini, etc. produzierten schwülstige Machwerke. Das Publikum war schon immer von den schwülstigen Schauspielen begeistert, und ist es genauso heute, wie man bei George Lucas oder Rosamunde Pilcher auch gut sehen kann.
Die Dichter sind professionelle Lügner. Eco 2000, 72,
Siehe dazu das Epos von Werner Herzog, mit Klaus Kinski: Fitzcarraldo, einem Kautschuk-Baron, der ein Dampfschiff über eine Amazonas-Wasserschwelle, mit Hilfe von Verdi und vielen Indigenos befördert.
Heute geht so etwas überhaupt nicht mehr. Wegen der politically correctness.
https://www.youtube.com/watch?v=AyM-tBj0ZUw&t=8689s
https://en.wikipedia.org/wiki/Fitzcarraldo
Diese psycho-emotionale Gegebenheit der Menschen-Massen geht auf die Antike zurück. Die Griechischen Tragödien (Trag-Oidia = der Bocksgesang). Sowie die Katharsis - Theorie des Aristoteles. Der Sündenbock der alten Israeliten war die jüdische Version davon.
Der Wagner ist tief, tiefer als der Nietzsche je gedacht, Denn der Wagner war ein Grosser Mytho-Loge und Mysta-Goge, ein Meister des Ur-Ahnens. Denn er verstand viel mehr von diesen Dingen, als Nietzsche der Grosse, es je geahnt hätte. Nietzsche war ein Philosoph und Denker, aber vom Dichten und Komponieren verstand er nicht ganz so viel. Die damalige Wirkung von Wagners Schaffen lässt sich gut im Vergleich und Antagonismus zu Nietzsche erfassen. Dazu hat Rüdiger Safranski in "Nietzsche" (71-141) einige wesentliche Aspekte formuliert. Insb. S. 138-140, "die mythische Kunstreligion". Auf S. 139: "... ihre Renaissance aber nur um den Preis des Selbstbetrugs bewirken kann". Was Nietzsche als rationaler vernunftgeleiteter Schriftgelehrter nicht erfassen konnte oder wollte, ist die (jenseits-rationale) mythologische Macht der Katharsis, die er zwar auch in seiner Theorie des Dionysischen behandelt hatte, aber die er selber nicht nachvollziehen konnte. Nietzsche hat ja mit dem Zarathustra auch ein jenseits-rationales Werk in die Welt gesetzt. Allerdings, so müssen wir feststellen, dass Nietzsche dafür auch einen sehr hohen Preis bezahlen musste: Denn er wurde wahnsinnig: "Sein Verstand hat sich selbst an der Garderobe abgegeben". Man kann es etwas überspitzt sagen: Wenn man sich der mythologischen Macht von Richard Wagners Ritualen der Kunstreligion voll hingeben wollte, musste man seinen Verstand "an der Garderobe abgeben", und auf den ganz harten Stühlen Platz nehmen. Das war ganz einfach, und konsequent, nur der Akustik geschuldet. Denn Richard Wagner hatte das alles, ganz genau durchgeplant, nämlich für die perfekte Akustik. (Hier kommt auch noch Palladio und Vitruvius hinzu). Bei den Christen war es analog dazu die "Armut im Geiste", die für die Aufnahme in den initiatischen Kreis der Offenbarung unabdingbare Voraussetzung war. (Credo quia absurdum, siehe Tertullian).
http://gutenberg.spiegel.de/autor/richard-wagner-617
Die Akustik ist das ziemlich geheimnisvolle Wissen, wie man ohne Elektro-Verstärkung, so ca. 10.000 Leute in seinen Theatern in seinen Bann ziehen kann. Das konnten die Alten Griechen in ihren Amphi-Theatern später nach Vitruvius schon sehr gut. Der Herr Joseph Goebbels (1933-1945) kannte das nur noch ungefähr, aber er hatte dafür diverse HiFi-Hi-Tech-Lautsprecher-Anlagen, von Siemens & Co., der damaligen neuesten und besten Technologie.
Und dazu noch ein Zitat von Peter Sloterdijk, der das alles schon sowieso weiss:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-82612703.html
"Ist diese Stadt doch seit
der Invasion des Wagner-Clans ein Wallfahrtsort für viele, die jeden Preis
bezahlen, um auf dem höchsten Stand der Kunst betrogen zu werden - oder um es
sensibler auszudrücken, ist sie doch ein Magnet für jene spendablen und
leidensbereiten Zeitgenossen, denen kein Stuhl zu hart und keine Aufführung zu
lang ist, solange sie sich zum Menschenrecht der Illusion bekennen, überzeugt
wie sie sind, dass es letztlich keinen anderen Halt gibt als jenen, den ein
unbeirrbarer Glaube an den schönen Schein gewährt."
Ich beginne mit der Erda-Szene aus dem Ring des Nibelungen. Der Text ist auch auf der Noologie zu finden.(1) Den Ring des Nibelungen gibt es übrigens ganz ohne Musik auch als Hörbuch. Dies ist sehr zu empfehlen, wenn man einmal wirklich mitbekommen will, was da so alles abgeht. Die Erda-Szene ist ein wesentliches Zitat aus diesem Werk, das des Wagners Kunst beleuchtet, um mythologische Tiefenbezüge herzustellen.
Den Ring des Nibelungen gibt es übrigens ganz ohne Musik auch als Hörbuch. Dies ist sehr zu empfehlen, wenn man einmal wirklich mitbekommen will, was da so alles abgeht.
(1)
http://www.noologie.de/rheing11.htm
http://www.noologie.de/walk11.htm
http://www.noologie.de/siegf11.htm
http://www.noologie.de/goett01.htm
https://www.welt.de/kultur/article4231255/Warum-die-Nibelungen-immer-noch-erfolgreich-sind.html
https://www.youtube.com/results?search_query=fritz+lang+nibelungen
https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Wanderer_%C3%BCber_dem_Nebelmeer
Richard
Wagner:
http://www.google.de/#hl=de&q=gutenberg+wagner&aq=f&aqi=&aql=&oq=&gs_rfai=&fp=95d8f914f306e11a
http://gutenberg.spiegel.de/index.php?id=19&autorid=617
http://gutenberg.spiegel.de/?id=5&xid=1951&kapitel=1#gb_found
http://www.gutenberg.org/ebooks/10177
http://www.gutenberg.org/ebooks/5197
und ein dazu passendes Bild: Der Wanderer über dem Nebelmeer (Niflheim) von Caspar David Friedrich.
Bild: Caspar David Friedrich, Der Wanderer über dem Nebelmeer
Hier ist der Link zu dem Original-Bild in hoher Auflösung:
http://www.noologie.de/noo-pics/Caspar_D_Fried_Der_Wanderer.jpg
Erda ist die Mutter der Erde, damit auch die Gaia, und noch ur-älter, die Chthon. Ein anderer Name ist die Wala. Diese ist die sich selbst- befruchtende (Auto- Chthon), die all-gebierende, die all-befruchtende Ur-Göttin der Ur-Welt der Menschheit. Sie war das All der Erde, bevor der Himmels-Gott Ouranos entstand. Bei Goethe, Faust, taucht sie natürlich auch auf: Die Unter-Welt der Mütter, der Matrix, der Hystera. Sie hat unendlich viele Namen in den Archaischen Götterwelten: Als die Pachamama der Inkas und die Maya und Kali der Hindus. Gleichzeitig ist sie, durch die Ver-Dichtung des Wagners, auch die Mnaemo-Synae, die Göttin der Weisheit und der (Ver-) Dichtung. Insofern entspricht die Pilgerfahrt des Wanderer's den Anrufungen an die Mnaemo-Synae aus der homerischen Ilias und der Theogonie des Hesiodos. Wagner vermischt damit die alt-griechischen Dichter Homer, Hesiodos, Herakliltos, und die alt-nordischen Götter, zu seinem eigenen Welten- Zauber- Götter- Cocktail. Diese Parallelität der Götterwelten ist nach Hertha v. Dechend Ausdruck einer gemeinsamen Archäo-Astronomie das archaischen Menschheit. In der Edda finden sich die Ur-Motive u.a. in Balders Traum (Edda, 63-65) und im Waftthrudnirlied (Edda, 45-52). Siehe dazu auch noch den Beitrag von Wilhelm Heizmann,[1] der einige der entsprechenden Stellen zusammen mit dem musikalischen Motiv zitiert, was natürlich für die Verbindung von Mythologie und Musik ganz besonders wichtig ist. Jürgen Kühnel hat dazu auch noch einiges zu sagen. Die folgende Aufführung ist aus dem Youtube. Aus dem Jahrhundert-Ring, Bayreuth "Wache Wala, Wala erwach"; Wotan: Donald McIntyre, Regie Partice Chereau, Dirigent Pierre Boulez. Mit der unsterblichen Ortrun Wenkel als Erda, Siegfried 3. Akt, Teil 1: [2]
Siegfried:
http://www.noologie.de/siegf11.htm#_Toc280039831
Wilhelm Heizmann:
https://www.lwf.bayern.de/mam/cms04/wissenstransfer/dateien/w3_die_esche_als_weltenbaum.pdf
https://www.youtube.com/watch?v=H5qv0VliMPo
Aus dem Hymnos des Hesiodos:
Audae Thespin: Das Lied von den An-Fängen, den Ur-Sprüngen, und den Auf-Gängen:
ex archaes, hoti proton genet auton, eirousai ta t' eonta ta t' essomena pro t' eonta
verkündend, was ist, was sein wird, und was vorher war.
Und höre auch den Widerhall, das Lied von den Ab-Schieden und Unter-Gängen, vom Ragnarök, dem Wal-Hall, und der Kata-Strophae, des Ragnarök!
Und dies ist die ultimate Prophesie des Orakels der Matrix:
Das Im-Perium, das heute die Menschheit in seinen Bann geschlagen hat, führt in seiner logischen Konsequenz dazu, dass der Planet Erde innerhalb der nächsten ca. 50 Jahre in genau die radioaktive Wüste verwandelt wird, die das Ausgangs-Szenario des Matrix-Films ist.
In der modernen Mythologie der Matrix (Gebr. Wachowski) ist es der Architekt der Matrix, der das apollinische Prinzip verkörpert. Seine Gegenspielerin (Ant-Agon / Ant-Agentia) ist das Orakel (Gnothi se Auton), aber im Kontrast zum Apollinischen Delphi ist es ein dionysisches Orakel. Sie ist die Mnaemosynae des Hesiodos, aus dem Reich der Mütter bei Goethes Faust. Matrix bedeutet Hylae (Aristoteles), Materia, A-Peiron (Anaximandros), Chaos (Hesiodos), eine unausgeglichene Gleichung (Matrix, der Architekt).
Wanderer: (2:26)
Wache, Wala! Wala! Erwach! / Aus langem Schlaf weck' ich dich Schlummernde auf.
Ich rufe dich auf: Herauf! Herauf! / Aus nebliger Gruft, / aus mächtigem Grunde herauf!
Erda! Erda! Ewiges Weib! / Aus heimischer Tiefe tauche zur Höh'! (3:13)
Dein Wecklied sing' ich, daß du erwachest; / aus sinnendem Schlafe weck' ich dich auf.
Allwissende! Urweltweise! / Erda! Erda! Ewiges Weib! / Wache, erwache, du Wala! Erwache! (3:57)
Erda: (4:35)
Stark ruft das Lied; / kräftig reizt der Zauber. / Ich bin erwacht aus wissendem Schlaf.
Wer scheucht den Schlummer mir?
Wanderer: (4:57)
Der Weckrufer bin ich, und Weisen üb' ich, / daß weithin wache, was fester Schlaf verschließt.
Die Welt durchzog ich, / wanderte viel, Kunde zu werben, / urweisen Rat zu gewinnen.
Kundiger gibt es keine als dich; / bekannt ist dir, was die Tiefe birgt,
was Berg und Tal, Luft und Wasser durchwebt. / Wo Wesen sind, wehet dein Atem; (5:56)
wo Hirne sinnen, haftet dein Sinn: / alles, sagt man, sei dir bekannt.
Daß ich nun Kunde gewänne, / weck' ich dich aus dem Schlaf!
[Siehe dazu die Diskussion von Marius Schneider, zu dem Atem. Joscelyn Godwin (S.40)
]
Erda: (6:30)
Mein Schlaf ist Träumen. / mein Träumen Sinnen, / mein Sinnen Walten des Wissens.
Doch wenn ich schlafe, / wachen Nornen: / sie weben das Seil
und spinnen fromm, was ich weiß. / Was frägst du nicht die Nornen?
Wanderer: (7:36)
Im Zwange der Welt weben die Nornen: / sie können nichts wenden noch wandeln.
Doch deiner Weisheit / dankt' ich den Rat wohl, / wie zu hemmen ein rollendes Rad?
....
Ortrun Wenkel als Erda Siegfried 3.Akt Teil 2:
https://www.youtube.com/watch?v=GQACTITrsOo
....
Erda: (0:1)
Männertaten umdämmern mir den Mut: / mich Wissende selbst
bezwang ein Waltender einst. / Ein Wunschmädchen gebar ich Wotan:
der Helden Wal hieß für sich er sie küren. / Kühn ist sie und weise auch:
was weckst du mich und frägst um Kunde / nicht Erdas und
Wotans Kind? (1:10) [3]
[https://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=GQACTITrsOo
- t=824s
(8:24)
]
....
Erda:
Weiche, Wotan, weiche! / Flieh des Ringes Fluch! / Rettungslos dunklem Verderben
weiht dich sein Gewinn.
Wotan:
Wer bist du, mahnendes Weib?
Erda:
Wie alles war, weiss ich; / wie alles wird, wie alles sein wird, / seh' ich auch:[4]
[Dies ist genauso bei Hesiodos, der Theogonie, und in der Illias des Homer's zu finden.
Audae Thespin: Das Lied von den An-Fängen, den Ur-Sprüngen, und den Auf-Gängen:
ex archaes, hoti proton genet auton, eirousai ta t' eonta ta t' essomena pro t' eonta
verkündend, was ist, was sein wird, und was vorher war.
]
der ew'gen Welt Ur-Wala, / Erda, mahnt deinen Mut. Drei der Töchter, / ur-erschaffne, gebar mein Schoss:
was ich sehe, sagen dir nächtlich die Nornen. / Doch höchste Gefahr führt mich heut
selbst zu dir her: / Höre! Höre! Höre! / Alles, was ist, endet.
Ein düstrer Tag dämmert den Göttern: / dir rat' ich, meide den Ring!
Wotan:
Geheimnis-hehr / hallt mir dein Wort: / weile, dass mehr ich wisse!
Erda: Ich warnte dich, du weisst genug: / sinn in Sorg' und Furcht!
(Erda verschwindet)
...
Wanderer (zu Erda): (5:32)
Du bist nicht, was du dich wähnst! / Urmütter-Weisheit geht zu Ende:
dein Wissen verweht vor meinem Willen. / Weißt du, was Wotan will? (5:47)
Dir Unweisen ruf' ich ins Ohr, / daß sorglos ewig du nun schläfst!
Um der Götter Ende grämt mich die Angst nicht, / seit mein Wunsch es will!
Was in des Zwiespalts wildem Schmerze / verzweifelnd einst ich beschloß,
froh und freudig führe frei ich nun aus. / Weiht' ich in wütendem Ekel
des Niblungen Neid schon die Welt, / dem herrlichsten Wälsung / weis' ich mein Erbe nun an.(7:08)
Der von mir erkoren, doch nie mich gekannt, / ein kühnester Knabe, bar meines Rates,
errang des Niblungen Ring.(7:32)
Liebesfroh, ledig des Neides, / erlahmt an dem Edlen Alberichs Fluch;
denn fremd bleibt ihm die Furcht.
Die du mir gebarst, Brünnhild', / weckt sich hold der Held: /
wachend wirkt dein wissendes Kind erlösende Weltentat. (8:17)
Drum schlafe nun du, schließe dein Auge; / träumend erschau mein Ende!
Was jene auch wirken, / dem ewig Jungen weicht in Wonne der Gott.
Hinab denn, Erda! Urmütterfurcht! / Ursorge! (9:12)
Hinab! Hinab zu ew'gem Schlaf! [5]
[https://www.youtube.com/watch?v=3_6ho5ACVjY
http://www.youtube.com/watch?v=YP1jOHQDLq8
AG: Der Ur-Mütter Rat, der taugt heute nichts mehr.
]
http://www.noologie.de/desn06.htm
Goethes Faust: der Archae-Typ des Designs in Spannungsfeldern:
http://www.noologie.de/desn08.htm
Morphology,
Structures, the Cultural Pattern:
http://www.noologie.de/desn17.htm#Index723
Goethe's
Faust, Adolf Bastian, Memetics:
http://www.noologie.de/desn27.htm#Index1891
Goethe,
Morphology, and Metamorphosis:
http://www.noologie.de/reso01.htm
http://www.noologie.de/reso01.htm#Heading25
http://www.noologie.de/noo02.htm#Heading69
Syn-bolik, Dia-bolik und Entropie:
http://www.noologie.de/noo202.htm#Index1677
Time,
Anticipation, and Pattern Processors:
http://www.noologie.de/symbol08.htm
Das Spannungsfeld, das die Welt im Innersten zusammenhält:
http://www.noologie.de/noo03.htm#Heading173
Die Entwicklung eines Weltendramas von Spannungsfeldern der primordialen Elemente:
http://www.noologie.de/noo03.htm#Heading178
Die Botschaft von Mae-Phaisto-Philaes:
http://www.noologie.de/noo03.htm#Heading185
Und hier gibt es noch viel mehr Material dazu:
Design und Zeit: Siehe dazu Goethe's Faust:[6]
http://www.noologie.de/desn27.htm
http://www.noologie.de/faust.htm
"Das stolze Licht, das nun der Mutter Nacht / Den alten Rang, den Raum ihr streitig macht"
Dazu wiederum analog bei Spengler: "Das Ich ist ein Lichtbegriff" (1980, 564).
http://www.noologie.de/spengler.htm
Mit dem Zitat: "Was jene auch wirken, / dem ewig Jungen weicht in Wonne der Gott." beschliesst Wotan auch seinen eigenen Welt-Untergang, das Ragnarök. Und die Wiederauferstehung einer neuen, jungen Welt, mit erneuerten jungen Göttern folgt nach ihren eigenen Gesetzen, und nicht nach denen der Väter-Götter. Das ist in der griechischen Mythologie des Hesiodos anhand der dort dargestellten Götter-Generationen von Gaia (Chaea, Chthon), zu Ouranos (der Himmel), zu Chronos (Saturn), bis hin zu Zeus (Jupiter). Auch dort kommen allerlei Kämpfe und Welten-Brände vor. In allen Archaischen Mythologien der Menschheit war der Kampf der Götter um die Vormacht-Stellung immer ein General-Thema. Der Weltuntergang ist also mythologisch überhaupt nichts neues. Wie schon bei der Analyse von Hertha von Dechend: "Hamlet's Mill", gesagt wurde: Das dramaturgische Element ist ebenfalls ein wichtiges Mnaemo-Technisches Repertoire, damit die Leute sich die Themen besser merken konnten. Auch der William Shakespeare hat die Grundprinzipien des dramaturgischen Gewerbes schon gut verstanden: "Blood and Gore sells, Sex sells, Mother-F*ck and Father-Murder sells, like nothing else".[7] Das konnte Wagner auch sehr gut in Szene setzen.
http://www.noologie.de/gbruno.htm
Und deshalb ist der biblische Austand des Luzifer gegen den Gott YHVH eben eine falsche Darstellung, denn Luzifer war der/die oder eine Ober-Ur-Göttin der vorherigen Epoche, nämlich die Venus, Astarte, Ishtar, Anat, Tanit.[8] Und die wollte sich nicht so einfach entmachten lassen. Das Motiv finden wir wieder bei Carl Orff, der die Venus (= die Liebesgöttin) wieder in den Himmlischen Pantheon zurück führt. Wie dort bemerkt wird: Der Hl. St. kath. Vatikan "was not very amused". Ich werde die Götter-Sternen-Kriege noch in einem späteren Kapitel behandeln, mit der Apokalypsis und der Eschatologie: "Über den Eschatologischen Krieg".
http://www.noologie.de/diamant.htm#_Toc349324233
http://www.noologie.de/diamant.htm#_Toc349324235
https://en.wikipedia.org/wiki/Venus_(mythology)#Mythology_and_literature
https://en.wikipedia.org/wiki/Tanit
https://en.wikipedia.org/wiki/Astarte
Allerdings muss ich zur Ehrenrettung des Gottes YHVH noch hinzufügen, dass die romantischen Vorstellungen von "Matriarchalischen Kulturen" der Erd-Göttin in der damaligen Realität gar nicht so romantisch waren. Denn es gehörte zu dem festen Kultus dieser Kulturen, dass man ihr zu Ehren Menschen-Blut-Opfer bringen musste. Denn nur das kostbare Blut versicherte die Fruchtbarkeit der Erd-Mutter Erde. Das kennen wir z.B. von den Karthagern (die auch die Meister der damaligen Agri-Kultur waren.) Bei dem Total-Holocaust, den die Römer mit den Karthagern veranstaltet hatten, verbrannten sie alles, mit Stumpf und Stiel, ausser dem Buch über die Agrikultur).[9] Ditto von den Spaniern, bei den Azteken, den Maya, den Inka,[10] und vielen anderen, etwa auch noch der Maha Kali in Indien. Deshalb sollten wir die Geschichte der Beinahe-Opferung des Isaak durch Abraham, umgekehrt lesen: Denn es ist die mythische Codierung,[11] dass der Gott YHVH die Praxis der Menschen-Opfer verboten hat, und statt dessen nur noch Tier-Opfer erlaubt waren.
https://en.wikipedia.org/wiki/Carthage
https://gsp.yale.edu/sites/default/files/first_genocide.pdf
Diese Völker hatten ihren Aufstieg genommen, durch die Kultur von Mais und der Kartoffel.
Das war wohl auch mit viel Menschen-Blut verbunden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Opferung_Isaaks
https://en.wikipedia.org/wiki/Binding_of_Isaac
Daher kommt der Kultus der Trag-oidia, nämlich die Opferung des Bockes, der mit allen Sünden beladen, in die Wüste gejagt wurde. Siehe dazu auch noch das Kapitel von Kain und Abel, also mythologisch der immerwährende Kampf der Hirtenvölker gegen die Bauernvölker, wo die Opfer-Rituale auch eine zentrale Stellung haben. Es ist eigentlich schwer zu verstehen, warum YHVH das ziemlich stinkende Blut-Brand-Opfer eines Tieres für besser hielt, als das der Feldfrüchte des Ackers. Ganz besonders aber sein Problem mit dem Weihrauch. Siehe auch:
https://aeon.co/essays/frankincense-and-myrrh-were-not-only-holy-but-heretical-too
The scents of
heaven: Frankincense and myrrh have long links to the sacred. Why has
Christianity viewed them with both fascination and suspicion?